Links ist Van Gogh mit seinem Gemälde zu sehen, rechts posiert er mit seinem Halstuch in "Starry Night"-Motiv.

In blutigen Hundekämpfen verlor der Pitbull sein linkes Ohr – und erhielt nach seiner Rettung deswegen den Namen „Van Gogh“. Weil niemand ihn adoptieren wollte, wurden seine Retter buchstäblich kreativ. Nun lebt der Hund sein zweites Leben als geschätzter Maler.

„Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele, und niemand kommt, um sich daran zu wärmen.“ Diese Worte sprach einer der berühmtesten Maler der Menschheitsgeschichte, Vincent van Gogh – und doch trifft dieser Ausspruch auch auf so manchen Hund zu, der in einem Tierheim auf eine zweite Chance wartet. Einer dieser Hunde war ein American Pitbull, welchen man nach dem Künstler benannt hatte. Denn in blutigen Hundekämpfen hatte Van Gogh sein linkes Ohr eingebüßt, bevor Tierschützer ihn retten konnten. Skrupellose Kriminelle hatte ihn wahrscheinlich von der Straße geholt und als Köder für andere Kampfhunde eingesetzt, damit diese lernen konnten, sich in ihrem Gegner zu verbeißen. Ein Tierheim in North Carolina, USA, nahm den Hund auf, nachdem man ihn blutig und verletzt in einem Abflussrohr gefunden hatte. Was Van Gogh jedoch nicht verloren hatte, war sein Glaube an das Gute im Menschen – trotz seiner schrecklichen Vergangenheit blieb er weiterhin menschenfreundlich und aufgeschlossen. Leider interessierte sich lange niemand für den herzlichen Kampfschmuser – bis eine Tierfreundin eine kreative Idee hatte.

Farbe und Erdnussbutter

Laut der Washington Post kam Van Gogh in die Obhut von Joyce Gartner, Gründerin der Tierschutzorganisation „Happily Furever After Rescue“. Trotz ihrer unermüdlichen Bemühungen, eine neue Familie für den Rüden zu finden, wollte niemand dem 7-jährigen Pitbull eine Chance geben. „Kein einziger Antrag kam herein“, so Gartner fassungslos. „Ich konnte es nicht glauben – er ist der süßeste Hund überhaupt!“ TikTok-Videos von malenden Hunden brachten die Frau schließlich auf eine Idee, wie sie Interesse für Van Gogh erwecken konnte. Sie tropfte Farbkleckse auf eine kleine Leinwand, versiegelte diese in einer Plastikfolie und schmierte Erdnussbutter außen auf die Folie. Danach ließ sie den Künstler selbst auf die Leinwand los. Mit jedem Schlecken verteilte er die Farbe unter dem Plastik auf der Leinwand. Und siehe da – der Rüde bewies überraschendes Talent. „Er hat eine schnelle und kreative Zunge.““107150″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Ein neues Leben

In einer Ausstellung präsentierte Gartner die Gemälde von Van Gogh und den Hund selbst der Öffentlichkeit. Leider kamen jedoch nur zwei Besucher. Gartner war enttäuscht über den Misserfolg der Ausstellung, wollte sie doch Interessenten für den Rüden finden. Deswegen versuchte sie es einmal mehr in den sozialen Medien – und plötzlich waren Van Goghs Kunstwerke heiße Ware. „Die Gemälde waren in zwei Minuten ausverkauft“, so Gartner. Den Reinerlös (etwa 1000 Dollar) steckte sie in ihre Tierschutzorganisation. Am letzten Tag der Auktion geschah dann auch endlich das Wunder – eine seiner Pflegestellen wollte Van Gogh adoptieren. Mittlerweile lebt der Rüde fest bei seiner neuen Besitzerin in Connecticut. „In dem Moment, als ich ihn getroffen habe, wusste ich, dass er ein Foster Fail sein würde“, so das neue Frauchen lachend. (Bei einem „Foster Fail“ handelt es sich um eine Pflegestelle, die den Hund selbst adoptiert und nicht wie vorgesehen weitervermittelt.) „Meine ganze Familie hat sich in ihn verliebt.“

Nicht nur Van Gogh, sondern auch Gartner und andere Hunde haben von dessen plötzlicher Berühmtheit profitiert. „Wegen der ganzen Aufmerksamkeit der Van Gogh-Sache haben auch andere Hunde ein neues Zuhause gefunden“, so die überglückliche Hundefreundin. Ihre ehemals kleine Tierschutzorganisation habe nun ebenfalls mehr Spenden und freiwillige Helfer erhalten. „[Das Malen] hat wirklich mein und sein Leben verändert.“

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