Jagdunfall in Gelsenkirchen: Hündin Frida erschossen

by StefanC
Ein Jäger trägt eine orange Sichtweste, um einen Jagdunfall zu vermeiden.

In Gelsenkirchen erschüttert ein besonders tragischer Fall die Gemüter: Ein Jagdgast erschoss aus Versehen die Schäferhund-Husky-Mischlingshündin einer Frau. Diese war mit Frida und ihrem zweiten Hund spazieren gewesen, als der fatale Schuss fiel. Die Polizei ermittelt.

Am Abend des 3. Dezember wollte Marcha Matthiesen aus Gelsenkirchen das nahende Wochenende mit einem ausgedehnten Spaziergang mit ihren beiden Hunden zelebrieren. Zusammen mit ihrem Ehemann und ihren Vierbeinern Sukie und Frida ging die Frau an der Emscher in Gelsenkirchen entlang. Als Mischling aus Deutschem Schäferhund und Sibirischem Husky brauchte besonders Frida viel Auslauf und Bewegung. Beide Hunde waren für einige Momente unangeleint in der Nähe ihres Frauchens unterwegs, als plötzlich ein Schuss fiel. Erschrocken rief Matthiesen ihre Hunde zu sich, doch nur Sukie kam zurück. Nach einer kurzen Suche fand die Hundebesitzerin Frida tot auf – sie war erschossen worden. Jede Hilfe war bereits zu spät: Eine Kugel hatte ihrem erst 13 Monate kurzem Leben ein verfrühtes Ende gesetzt. „Mein Herz ist gebrochen“, trauerte die Frau in einem öffentlichen Post auf Facebook.

Versehentlicher Abschuss

Bei dem mutmaßlichen Schützen handelt es sich um einen eigentlich erfahrenen Jagdgast aus Oberhausen. Laut einer Stellungsnahme der Kreisjägerschaft Gelsenkirchen habe er sich zu einer befugten Jagdausübung an der Emscher aufgehalten, der Schuss auf den Hund sei jedoch eine Fehleinschätzung gewesen. Er sei selbst Hundebesitzer und zutiefst über den Jagdunfall erschüttert. Laut WDR habe sich der Unglücksschütze jedoch keinesfalls selbst angezeigt noch eine Aussage bei der Polizei gemacht. Matthiesen hat Anzeige gegen den Mann erhoben, will jedoch nicht die Jägerschaft im Allgemeinen verurteilen: „Ich möchte nicht gegen Jäger hetzen, sie haben es schwer genug mit ihrem Ruf. Aber kein verantwortungsvoller Jäger hätte so etwas getan.“ Denn nicht nur sah Frida keinem Tier ähnlich, dass man hätte jagen dürfen, es war auch noch dunkel gewesen. „Hätte der Schuss sie [Frida] verfehlt, hätte er auch uns treffen können.“

Unglücklicher Jagdunfall

Auch die Kreisjägerschaft stimmt diesem Urteil zu. Kreisjäger Stefan Lacher geht von einer Verkettung unglücklicher Umstände aus: „Der Schuss hätte definitiv nicht erfolgen dürfen. Er [der Schütze] war schon mehrfach bei uns, eigentlich ein Kollege mit einem gewissen Wissen und Erfahrungsschatz. Aber klar ist: Er hat jetzt einen schweren Fehler begangen, der zu viel Leid geführt hat.“ Nach dem momentanen Stand der Ermittlungen schätzt auch die Polizei den Vorfall als Jagdunfall ein. Für die fünfköpfige Familie Matthiesen ist dies jedoch kein Grund für Trost. Sie trauern weiterhin um den immensen Verlust ihres Familienmitglieds: „Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen. Ich kann es nicht begreifen. Ich bin völlig verzweifelt.“

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