Düsseldorf: Polizist verriet Razzia – aus Sorge um Hunde

by StefanC
Ein Polizist legt die Hand auf den Kopf eines Schäferhundes.

Kann Tierliebe zu weit gehen? Der gängigen Meinung nach nicht – dennoch gibt es gewisse Grauzonen. In einer solchen fand sich ein Polizist der Spezialeinheit wieder, nachdem er Nachbarn von einer Razzia auf das Haus eines Verdächtigen erzählt hatte. Er wollte sie bitten, sich um die zwei Hunde zu kümmern. Das Amtsgericht entschied für Freispruch.

Laut der Süddeutschen Zeitung war der angeklagte Polizist vollauf geständig – und seine Ehrlichkeit hat den 49-Jährigen wahrscheinlich vor Schlimmerem bewahrt. Denn im Sommer hatte der Beamte des Mobilen Einsatzkommandos Dienstgeheimnisse verraten, als er Nachbarn eines Hauptverdächtigen per Telefon bat, sich um dessen zwei Hunde zu kümmern. Er war persönlich mit den Nachbarn befreundet und sorgte sich um das Wohlbefinden der Hunde während einer geplanten Razzia. „Es war an dem Augustnachmittag sehr heiß – 36 Grad“, erzählte der Beamte. Zu Recht – denn die sommerliche Hitze kann ohne Kreislaufentlastung für viele Hunde lebensgefährlich werden. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich der Hauptverdächtige und zwei mutmaßliche Komplizen allerdings bereits in Haft. Auch bei der Untersuchungsrazzia selbst konnten belastende Beweise im Haus sichergestellt werden.

Noch nicht ausgestanden

Deswegen wurde der Tierfreund vom Amtsgericht in Düsseldorf freigesprochen, denn trotz des fahrlässigen Verrats von Dienstgeheimnissen war der Ermittlungserfolg nicht gefährdet. Dennoch ist die ganze Angelegenheit damit noch nicht zu Ende. Zusätzlich zu dem Strafverfahren muss sich der Beamte nämlich außerdem einem internen Disziplinarverfahren stellen. Außerdem hatte man den 49-jährigen Polizisten zwar von seiner Schuld freigesprochen, er wurde aber trotzdem dazu „verdonnert“, als Geldauflage 3500 Euro an einen Verein gegen Kinderarmut zu spenden. Eine gute Tat bleibt eben selten gern allein, wie es so schön heißt. Es bleibt zu hoffen, dass die Barmherzigkeit des Beamten auch positiv in seinem Disziplinarverfahren bedacht wird.

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