Hund bleibt nach spektakulärer Rettung im Dschungel vermisst

by Xenia Graf
Wilson - der Held der Operation "Wunder" mit seinem Führer Carlos Villegas.

Operation “Wunder“ mit Rettungshund Wilson

Am 01. Mai 2023 stürzte das Leichtflugzeug im Kolumbianischen Regenwald ab. Seither wurden die Geschwister Lesly (13), Soleiny (9), Tien (4) und Cristin (1) vermisst. Der belgische Schäferhund Wilson ist ein wichtiges Mitglied der Spezialeinheit und eine der Hauptfiguren der „Operation Wunder“, bei der die vier vermissten Kinder, 40 Tage nach dem Absturz in der Wildnis gefunden wurden.

Zusammen mit einem weiteren Suchhund namens Tellius beteiligte sich Wilson unter der Führung von Retter Carlos Villegas an der Suche nach den verschollenen jungen Menschen. Villegas, der seit drei Jahren als Hundeführer arbeitet, berichtete dem Portal „Red Más Noticias“ von ihrem Einsatz.

Am 2. Juni, einen Monat nach dem Verschwinden der Sprösslinge, kam er mit Tellius nach Guaviare, während die Hunde Wilson und Ulises bereits seit mehreren Tagen in dem Gebiet arbeiteten.

In der Wildnis ausgesetzt

Der Dschungel in der Region war äußerst dicht, und es regnete ununterbrochen. Villegas berichtete, dass die Sichtweite weniger als vier Meter betrug. Bei der Suche nach den Kindern fanden die Soldaten Schuhe, Windeln, Haargummis, eine lila Schere, eine Babyflasche und eine provisorische Unterkunft aus Blättern und Ästen sowie teilweise verzehrte Früchte. Anhand dieser Funde und Spuren konnten die Retter den bisherigen Weg der Kinder rekonstruieren.

In der letzten Maiwoche wurde der anderthalbjährige Wilson mitten in der Wildnis ausgesetzt. Die Retter erwarteten, dass er bald zurückkehren würde, aber nach mehreren Stunden meldeten die Suchtrupps auch den Hund als vermisst. Gelegentlich entdeckten sie jedoch seine Spuren in der feuchten Erde.

Dank Wilson fanden die Retter die verschollenen Kinder im kolumbianischen Dschungel.
Dank Wilson fanden die Retter die verschollenen Kinder im kolumbianischen Dschungel. / Foto: Twitter

Kinder lebend gefunden

Am 7. Juni tauchte Wilson plötzlich wieder auf, berichtete Villegas. Er war dehydriert und hatte leichte Verletzungen erlitten. Dennoch war das Tier äußerst aufgeregt. „Er ließ sich nicht einfangen, war wie wild und rannte immer wieder davon“, sagte der Hundeführer. Villegas interpretierte Wilsons Verhalten als Versuch, „uns etwas mitzuteilen“.

Der erfahrenere Suchhund Tellius reagierte „grantig“ auf die Aufregung seines Artgenossen. Er knurrte und zeigte einen ungewöhnlichen Charakter, wie Villegas berichtete. Für die Retter war klar: Die Kinder mussten sich in der Nähe befinden.

Freude bei den Großeltern

Der Großvater weinte, als er erfuhr, dass seine vier Enkelkinder lebend gefunden wurden. Die Großmutter, Fátima Valencia, sagte: „Nach diesem Leid werde ich meine Enkelkinder ermutigen, weiterzugehen. Ich brauche sie hier. Ich möchte meine vier Enkelkinder umarmen.“

Die Kinder gehören einer indigenen Gemeinschaft an, und ihre Kenntnis der Region könnte ihnen geholfen haben, im Dschungel nach dem Absturz zu überleben. Die Großmutter vertraute besonders auf die älteste Schwester, die immer wie eine Mutter für die anderen war und sie in den Wald führte. „Sie kennt die Pflanzen und Früchte. Wir Indigene lernen von klein auf, welche man essen kann und welche nicht“, sagte sie kürzlich im Radiosender La FM.

Nach einem zweitägigen Marsch durch den Regenwald fanden die Retter die Kinder lebendig vor. Der inzwischen weggelaufene Hund Wilson befand sich nicht bei ihnen. Die Sicherheitskräfte meldeten auf Twitter, dass der Hund derzeit als vermisst gilt. Hier ist noch ein bemerkenswerter Hund und seine lebensrettende Maßnahme. Erfahre hier, wie Hund Indie die passende Organspenderin für seine Besitzerin erschnüffelt hat.

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