Belgische Schäferhunde – Malinois, Groenendael & Co.

by StefanC
Ein Belgischer Schäferhund und die FCI angaben. Belgischer Schäferhund (Hunderasse) – Klassifizierung FCI FCI-Gruppe 1: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde) Sektion 1- Schäferhunde mit Arbeitsprüfung Ursprungsland: Belgien FCI-Standardnummer: 15 Widerristhöhe: Rüden – 60 bis 66 cm Hündinnen – 56 bis 62 cm Gewicht: Rüden – zwischen 25 und 30 kg Hündinnen – zwischen 20 und 25 kg Verwendung: Gebrauchshund, polyvalenter Diensthund
  1. Geschichte & Ursprung
  2. Wesen & Charakter
  3. Gesetzeslage
  4. Aussehen & Besonderheiten
  5. Gesundheit
  6. Schon gewusst?
  7. Video
  8. Die Rasse im Überblick

Geschichte & Ursprung

Bereits lange vor der offiziellen Etablierung der belgischen Schäferhunderassen gab es in und um Belgien sehr viele verschiedene Arten von Hüte- und Treibhunden. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts verwendete man diese, um Viehherden zu betreuen. Sie mussten daher Kraft, Ausdauer, Klugheit und Gehorsam mitbringen, um effektiv mit den menschlichen Schäfern zusammenarbeiten zu können.

Zwischen 1891 und 1897 bemühten sich Kynologen, diese Schäferhunde zu vereinheitlichen und systematisch zu züchten. In dieser Unternehmung ließen sie sich von Professor Adolphe Reul an der veterinärmedizinischen Schule in Curegehm beraten, der heute als Begründer der Rasse gilt. Am 29. September 1891 wurde der Club du Chien de Berger Belge (zu Dt. „Beglische Schäferhundeklub“) in Brüssel gegründet. Dieser erstellte am 3. April 1892 einen ersten, für die damalige Zeit sehr ausführlichen Rassestandard. Weil die belgischen Schäferhunde jedoch als Hunde für ärmeres Volk galten, dauerte es bis 1901, bis man die ersten Rassevertreter ins prestigeträchtige Zuchtbuch der Société Royale St. Hubert eingetragen hatte.

Belgische Schäferhunde in der Neuzeit

Heute gibt es innerhalb der Rasse der belgischen Schäferhunde vier verschiedene Variationen: der Groenendael, der Tervueren, der Laekenois und der wohl berühmteste Vertreter, der Malinois. Besonders letzterer hat sich aufgrund seiner Beliebtheit als polyvalenter Diensthund in der ganzen Welt verbreitet.

Wesen & Charakter

Belgische Schäferhunde glänzen nicht nur körperlich, sondern auch geistig durch hohe Leistungsfähigkeit. Sie sind stets wachsam und aktionsbereit und zeichnen sich durch übersprudelnde Lebhaftigkeit und Energie aus. Als ehemalige Hüte- und Treibhunde sind sie schneller, wendiger und ausdauernder als andere Hunderassen. Zudem wohnt ihnen ein starker Schutztrieb inne, und ihre Menschen und deren Gut verteidigen sie ohne Zögern und Zweifel. Diesem ausgeprägtem Beschützerinstinkt Herr zu werden, obliegt unbedingt den Haltern – in jeder Situation und zu jeder Zeit. Dennoch sind sie in ihrem Charakter sehr gefestigt und zeigen selbst in hektischen Situationen weder Angst noch Aggressivität.

Daher geben sie ausgezeichnete und eifrige Dienst- und Gebrauchshunde ab; als Familienhunde müssen sie daher unbedingt artgerecht ausgelastet werden. Diese arbeitswütigen Tiere müde zu machen, kommt jedoch einem Vollzeitjob gleich und erfordert neben viel Zeit auch viel Erfahrung im Umgang und Training mit Hunden. Als Familienhunde sollten sie niemals die erste Wahl sein, und auch als Ersthunde kommt diese Rasse auf keinen Fall in Frage. Ihren Menschen gegenüber verhalten sie sich treu und aufmerksam, stundenlanges Alleinsein gehört daher nicht zu ihren Stärken. In der Erziehung ist vor allem ein stabiles Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Herrchen bzw. Frauchen und die Förderung und Forderung ihres natürlichen Arbeitstriebs wichtig. Sich bei der Aufzucht eines belgischen Schäferhunde-Welpen zusätzlich von Hundetrainern beraten zu lassen, ist keinesfalls verkehrt.

Ein belgischer Schäferhund sitzt aufmerksam vor seinem Frauchen.

Gesetzeslage

In der Schweiz stehen belgische Schäferhunde in den Kantonen Glarus und Tessin auf der Liste „potentiell gefährlicher Hunderassen“. Das bedeutet, dass ihre Haltung und Führung dort eingeschränkt oder verboten ist. Viele Kritiker sind gegen die Existenz solcher Rasselisten, da Aggressivität von mehreren (oft menschlichen) Faktoren abhängt und die Rassezugehörigkeit selbst immer wieder als Faktor angezweifelt wird. Der Trend, stattdessen das Verantwortungsbewusstsein der HalterInnen auszubilden, ist positiv zu betrachten.

Zwei belgische Schäferhunde-Welpen stehen auf einer Wiese.

Aussehen & Besonderheiten

Bei allen Varietäten des belgischen Schäferhundes handelt es sich um einen harmonisch gebauten, trocken bemuskelten Hund mit quadratischem Körperbau. Er steht für Kraft, Ausdauer und elegante Robustheit. Die leicht mandelförmigen Augen sind braun bis dunkelbraun, die Ohren hoch angesetzt und dreieckig. Auch Lefzen und Lidränder sind dunkel pigmentiert.

Fell & Pflege

Allein in ihrem Haarkleid und der Fellfarbe unterscheiden sich die vier Varianten und sind damit unterschiedlich pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten sollte aber für jeden Hund auf dem Plan stehen. Zweimal im Jahr verlieren alle vier jedoch die dichte Unterwolle – dann ist häufiges Bürsten und auch Staubsaugen angesagt, wenn die Fellwolken nicht über Wochen durch das ganze Haus schweben sollen.Malinois (Fotos: Scherer)

Der Malinois ist die kurzhaarige Variante des belgischen Schäferhundes. Allein um den Hals herum und an den Hinterläufen bildet etwas längeres Fell eine Halskrause bzw. Befederung. Die einzige zulässige Fellfarbe ist falbfarben mit schwarzer Maske und schwarzer Wolkung.

Sportlich, agil und klug – die belgischen Schäferhund sind ideale Arbeitstiere. / Foto: Canva (Lisa Nagorskaya).

Gesundheit

Seriöse Züchter von Hunden dieser Rasse achten sehr streng auf die Leistungsfähigkeit und weniger genau auf das Aussehen, weswegen sie als sehr gesunde Rasse gelten. Allerdings kommen auch bei ihnen in seltenen Fällen Erbkrankheiten wie Ellbogen- (ED) und Hüftdysplasie (HD), Spondylose und Epilepsie vor. Im Durchschnitt werden diese Hunde zwischen 10 und 14 Jahre alt.

Malinois (Fotos: Scherer)

Der Malinois ist die kurzhaarige Variante des belgischen Schäferhundes. Allein um den Hals herum und an den Hinterläufen bildet etwas längeres Fell eine Halskrause bzw. Befederung. Die einzige zulässige Fellfarbe ist falbfarben mit schwarzer Maske und schwarzer Wolkung.

Tervueren (Fotos: pixabay)

Der Tervueren ist eine von zwei Langhaar-Varianten mit langem, glattem Fell am ganzen Körper bis auf den Kopf. Sein Körper wirkt durch die Schürze um den Hals, die Fransen und Hosen an den Beinen massiger, dieser Eindruck täuscht jedoch. Zu den zulässige Fellfarben gehören falbfarben-schwarzgewolkt und grau-schwarzgewolkt mit schwarzer Maske.

Groenendael (Fotos: pixabay)

Auch der Groenendael ist ein Hund mit langem Fell, unterscheidet sich jedoch vom Tervueren durch seine Fellfarbe. Denn diese Variation ist nur in einfarbig schwarz erlaubt.

Laekenois (Fotos: Mike Titze)

Der Laekenois ist die einzige rauhaarige Variante. Sein Fell ist von harter und trockener Beschaffenheit und um die sechs Zentimeter lang. Auf dem Nasenrücken, an der Stirn und an den Gliedmaßen fällt es aber etwas kürzer aus. Als Fellfarbe ist nur falbfarben mit Spuren schwarzer Wolkung erlaubt.

Wusstest du, dass der belgische Schäferhund...

… ein unglaublicher guter Springer ist?

Belgische Schäferhunde sind ausgezeichnete Schwimmer, haben endlose Ausdauer und ein gutes Balancegefühl. Doch ihre Meisterdisziplin ist das Springen! Bis zu 2 Meter hoch und 8 Meter weit können diese Hunde springen. (Der momentane Rekord von Malinois Vhoebe liegt bei stolzen 9, 46 Metern.) Daher ist es besonders wichtig, das heimische Grundstück gut und sicher einzuzäunen.

Ein belgischer Schäferhund in Diensthunde-Uniform.
Aufgrund ihrer Klugheit und Athletik geben diese Hunde ausgezeichnete Diensthunde ab. / Foto: Canva (Areson).

Belgische Schäferhunde-Welpen (Video)

In diesem Video kann man süßen Malinois-Welpen dabei zusehen, wie sie ihre kleinen Beißerchen an einem Stück Stoff erproben. Die süßeste Zerstörungswut aller Zeit!

Die Rasse im Überblick

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