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Wenn Hunde auf die Nerven fallen
Der eigene Hund kann natürlich nie etwas falsch machen – aber alle anderen (!) Hunde können einem durchaus manchmal auf die Nerven gehen. Dabei spalten manche Hunderassen definitiv in höherem Ausmaß die Gemüter als andere. Petbook hat in Deutschland eine Umfrage gestartet, welche Hunderassen „die nervigsten“ seien. Dabei standen 12 präselektierte Hunderassen zur Auswahl. Habt ihr schon einen Tipp, wer an der Spitze steht? Wir verraten euch die Top 10 – und warum genau manche Hunderassen mehr verärgern können als andere. Pssst, eines vorweg: Der wahre Grund dafür findet sich oft am anderen Ende der Leine…
So spricht Deutschland: DAS sind die nervigsten Hunderassen!
Na, seid ihr schon gespannt, welche Hunderasse laut den Deutschen für am meisten Kopfschmerzen sorgen? Bestimmt habt ihr schon eine Idee, welche Hunderasse am meisten an den Nerven zerrt – ganz genau: Es ist der kleinste Mexikaner mit dem größten Ego.
Platz 1: der Chihuahua
Die einen lieben ihn aus ganzem Herzen, die anderen verabscheuen ihn aus tiefster Seele. Es gibt kaum eine andere Hunderasse, die so stark polarisiert wie der Chihuahua. Kein Wunder, dass sich diese Hunderasse sowohl in der Topliste der nervigsten Hunderassen wie auch in den Top 10 der beliebtesten Hunderassen befindet! Denn trotz seiner kleinen Körpergröße ist der Chihuahua randvoll mit Mut, Stolz, Beschützerinstinkt und Intelligenz. Als Modehund par excellence haben die meisten Exemplare jedoch mit gravierenden Gesundheitsproblemen zu kämpfen. In Kombination mit inkonsequenter Erziehung und fehlender Sozialisierung entwickeln viele Rassevertreter jedoch leider schon früh Verhaltensprobleme – und sorgen somit für den schlechten Ruf dieser eigentlich tollen Hunderasse.

Platz 2: der Mops
Dass der Mops als „nervig“ empfunden wird, kann viele Gründe haben. Als Qualzuchtrasse verfügt er leider über einige Körpermerkmale, die ihm das Leben sehr schwer machen. Wegen seines deformierten Kopfes ist er für seine hervortretenden Augen, sein ständiges Röcheln und die stets heraushängende Zunge bekannt. Weil sie sich konstant unwohl fühlen und sich meist nur schwerfällig bewegen können, halten sie andere Hunde lieber auf Abstand. Insgesamt haben diese Hunde leider wenig Gelegenheit, Pluspunkte bei anderen Zwei- und Vierbeinern zu sammeln – ergo der nicht selbstverschuldete zweite Platz.

Platz 3: der Zwergspitz
Sie sind klein, sie sind plüschig, sie sind charmant, sie sind schlau – aber sie sind auch extrem wachsam. Als ehemaliger Wachhund für Haus und Hof lieben es Zwergspitze, den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als alles und jeden zu verbellen. Dass sie dabei nur der Aufgabe nachgehen, für die sie gezüchtet wurden, stößt leider besonders bei Nachbarn schnell auf Unverständnis. Als kleine Modehunde sind sie zudem der Gefahr ausgesetzt, dass sie nicht artgerecht erzogen und sozialisiert werden. Ein gesundes Selbstbewusstsein, eine hohe und laute Stimme und fehlende Konsequenz in der Erziehung sind eine gefährliche Mischung, die auf Dauer sehr auf die Nerven gehen kann. Besonders all jenen, die sie nicht mit ihrem charmanten Spitz-Lächeln für sich gewinnen können!

Warum sind manche Hunderassen „nerviger“ als andere?
Grundsätzlich gibt es einige Merkmale, die Menschen an Hunden auf die Nerven gehen können. Auffällig an den Spitzenreiter jedoch ist: Sehr häufig empfinden wir kleine Hunderassen als nervig. Doch warum?
Grund 1: Kein artgerechter Umgang
Viele kleine Fellnasen sind, gelinde gesagt, regelrechte Rüpel. Sie scheinen alles zu verbellen, was sich ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis bewegt. Fremden und anderen Tieren gegenüber verhalten sie sich häufig aggressiv und reagieren meist nicht auf Beschwichtigungsversuche oder Kommandos ihrer Besitzer. Dieses unangenehme Verhalten kommt jedoch nicht von ungefähr! Leider werden kleine Hunde von ihren eigenen Besitzern und anderen Menschen selten ernstgenommen. Beim geringsten Widerstand oder Problem werden sie einfach hochgehoben und durch die Welt getragen, statt diese selbst zu entdecken. Gerade jungen Welpen nimmt man aber so die wichtige Gelegenheit, zu lernen, wie man sich souverän und sicher in derselben bewegt und selbst Herausforderungen meistert und Probleme löst.
Kleine Hunderassen haben also zu häufig damit zu kämpfen, dass sie eher als Accessoire, als Spielzeug, als Kuscheltier angesehen werden – und nicht als Lebewesen mit Bedürfnissen und Lernbedarf. Nur wenige Besitzer von kleinen Hunden besuchen Hundeschulen oder leisten aktive Erziehungsarbeit. Schließlich ist es viel einfacher, die Tiere einfach aus dem Weg zu bugsieren, wenn es mal Stunk gibt! Dies kratzt aber langfristig an deren Selbstsicherheit – und diese angelernte Unsicherheit und Angst allem gegenüber manifestiert sich häufig in Ungehorsam, Aggressivität und lauten Drohungen.

Grund 2: Keine artgerechte Auslastung
Viele Besitzer von kleinen Hunderassen wird nicht klar genug kommuniziert, dass die Rechnung kleiner Hund = wenig Aufwand nicht bei jeder Rasse aufgeht. Denn besonders der Chihuahua, der Zwergspitz, der Yorkshire Terrier und der Dackel sind extrem intelligente Tiere. Sie brauchen Training, Spiele und Förderung, um mental ausgelastet und damit glücklich zu sein. Rassen wie der Jack Russel Terrier, der Deutsche Schäferhund, der Pinscher und der Labrador Retriever wiederum sind richtige Energiebündel. Sie brauchen tägliche Gelegenheiten, diese Energie durch körperliche Aktivität abzubauen. Doch egal, ob geistig oder körperlich – einmal unterfordert, langweilen sich diese Tiere sehr schnell und versuchen auf andere Art und Weise, für etwas Aufregung im Alltag zu sorgen. Leider handelt es sich dabei meist um konstantes Bellen, Zerstörungswut, Aggression und Angst gegenüber anderen Hunden oder Menschen etc.
Fazit
Viele Hunderassen haben ihre Platzierung als „nervigste Hunderasse Deutschlands“ nicht selbst verschuldet oder verdient. Als Ursache von Gesundheitsproblemen oder Verhaltensauffälligkeiten müssen wir Hundebesitzer uns leider an der eigenen Nase fassen. Dennoch bedeutet das auch, dass es an uns liegt, unsere kleinen und großen Lieblinge zu angenehmer Gesellschaft zu machen! Sich VOR (!) der Anschaffung eines Hundes ausführlich mit den genauen Bedürfnissen und Anforderungen einer Hunderasse zu beschäftigen, kann sehr viele spätere Probleme verhindern. Und so sorgt man dafür, dass sowohl Hunde als auch Menschen in zufriedener Harmonie zusammenleben und sich nur in normalem Ausmaß auf die Nerven gehen dürfen.