5 Dinge, die man über kleine Hunde wissen muss

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 3 Minuten Lesedauer
Kleine Hunde sitzen um einen Meterstab herum.

Kleine Hunde wie der Chihuahua, der Malteser, der Yorkshire Terrier, der Jack Russel Terrier oder der Zwergpudel gehören zu den beliebtesten Hunderassen. Doch die Körpergröße eines Hundes hat nichts damit zu tun, wie einfach sie zu erziehen oder zu pflegen sind! Für alle, die mit einer kleinen Hunderasse liebäugeln, haben wir deswegen die 5 wichtigsten Dinge, die man (vorab) über kleine Hunde wissen muss!

Klein, aber oho! Dieser Ausspruch trifft am besten auf unsere bodennahen Fellnasen zu. Aufgrund ihrer kompakten Größe gehören viele kleine Hunderassen deswegen zu den beliebtesten Hunderassen der Welt. Sie lassen sich üblicherweise leichter in einer Wohnung halten und brauchen tendenziell weniger Auslauf. Auch in ihrer alltäglichen Handhabung sind viele kleine Hunderassen einfacher, weswegen gerade ältere Menschen sie gerne als Haustiere halten. Dennoch gibt es einige häufige Irrtümer und Herausforderungen, die speziell auf kleine Hunde zutreffen.

Schlechte Sichtbarkeit

Ein Problem, das zu viele Hundebesitzer im Alltag nicht bedenken, ist die schlechte Sichtbarkeit ihrer Hunde. Gerade in der Stadt, wo man aus Platzgründen lieber Hunde geringerer Größenordnung hält, herrscht viel Verkehr. Leider gilt hier: Je kleiner der Hund, desto leichter übersieht man ihn zwischen parkenden Autos oder auf dem Zebrastreifen. Zusätzlich fallen auch die dünnen Linien von Flexileinen schwerer ins Auge – und schon ist ein schrecklicher Unfall passiert. Als Hundebesitzer muss man daher in Verkehrssituationen besonders gut auf seinen Vierbeiner achten. Reflektierendes Zubehör sorgt bei Tag und Nacht für gute Sichtbarkeit, und in brenzligen Situationen (Überqueren der Straße, Heraustreten zwischen parkenden Autos, etc.) sollte man seinen Hund möglichst nahe bei sich halten und lieber mehrmals nach unaufmerksamen Fahrern Ausschau halten.

Herumtragen – mit Maß und Ziel

Gerade bei kleinen Hunden ist es für viele Hundebesitzer normal geworden, sie ständig auf den Arm zu nehmen. Dabei ist das Hochnehmen an sich keine pauschal gute oder schlechte Sache. Wurde das richtige Hochnehmen stressfrei geübt, kann es in gewissen Situationen hilfreich sein. Beispielsweise in vollbepackten öffentlichen Verkehrsmitteln, damit die Fellnase keinen unbeabsichtigten Tritt abbekommt. Oder auch als letzte Maßnahme in einer Hundebegegnung, die vom eigenen Hund unverschuldet auszuarten droht. Wichtig hierbei ist, ruhig zu bleiben, sich vom aggressiven Hund abzuwenden und die eigene Fellnase erst an einem sicheren Ort wieder herunterzulassen.

Weniger produktiv ist jedoch das ständige Herumtragen von kleinen Hunden in Alltagssituationen. Als neugierige und abenteuerlustige Tiere wollen Hunde die Welt auf ihren eigenen vier Beinen erkunden, herumschnüffeln und markieren. Auch der artgerechte Kontakt zu anderen Hunden und auch Menschen fehlt vollkommen, wenn sich die Fellnase ständig über dem Boden befindet. Nimmt man dem Vierbeiner regelmäßig die Gelegenheit, eigene Erfahrungen zu machen, verliert er rapide an Selbstbewusstsein. Das kann auf Dauer zu Verhaltensauffälligkeiten und Aggressionen anderen gegenüber führen. Außerdem: Die wenigsten Hunde mögen es wirklich, hochgehoben zu werden! Denn nur, weil sie sich nicht aktiv dagegen wehren, heißt das noch lange nicht, dass sie das Herumtragen genießen.

Ein kleiner Hund auf dem Arm einer Person.

Den Hund auf dem Arm herumzutragen sollte keinesfalls zur Gewohnheit werden! / Symbolfoto: Алекке Блажин.

Vielfältige Gesundheitsprobleme

Leider leiden sehr kleine Hunderassen oftmals unter vielfältigen Gesundheitsproblemen. Aufgrund ihrer kompakten Körper haben sie u.a. automatisch schwächeres Knorpelgewebe. Dieser Umstand macht sie anfälliger für  Patellaluxationen, Luftröhrenkollaps und Bandscheibenprobleme. Außerdem: Je kleiner der Hund, desto schneller der Stoffwechsel – und das begünstigt ein höheres Risiko einer Unterzuckerung. Bereits eine ausgelassene Mahlzeit kann zu einer lebensbedrohlichen Hypoglykämie führen! Leider übertreiben es viele Menschen deswegen in die andere Richtung und überfüttern ihre Vierbeiner. Denn die für die Körpergröße empfohlene Futtermenge sieht aus unserer Sicht oftmals erbarmungswürdig klein aus. So mancher Hundebesitzer lässt sich dann dazu hinreißen, regelmäßig mehr in den Napf zu geben. Doch Übergewicht ist auch bei Hunden ein lebensgefährliches Gesundheitsproblem.

Dennoch lässt sich keinesfalls pauschal sagen, dass kleine Hunde weniger gesund sind als große. Ihre gesundheitlichen Baustellen sind lediglich woanders. Tatsächlich haben viele kleine Hunde eine hohe Lebenserwartung – mehr Aussagekraft über die Gesundheit hat deswegen die Hunderasse selbst. Während Qualzuchtrassen wie die Französische Bulldogge oder der Mops wahrscheinlich ein Leben lang unter diversen Krankheiten leiden, können Rassen wie der Bolonka Zwetna oder der Bichon frisé ein langes, gesundes Leben führen.

Zu früh zu viel Bewegung

Auch dieser Punkt hängt mit der Gesundheit zusammen. Denn grundsätzlich gilt für alle Hunderassen, egal, ob groß oder klein: Nicht zu früh viel Bewegung machen! Es ist sehr löblich, wenn man mit seinem jungen Hund viel unternehmen will. Dennoch sollte man lange Spaziergänge, Wanderungen oder Sporteinheiten besser für später aufheben. Denn gerade im ersten Lebensjahr wachsen Hunde sehr schnell, und ihr Bewegungsapparat verändert sich ständig. Gelenke, Muskeln, Bänder und Knochen sind noch nicht voll ausgeformt – und in dieser Phase kann man mit zu viel gutem Willen den größten Schaden anrichten. Denn die gefürchtete Ellbogen- (ED) bzw. Hüftdysplasie (HD) kann durchaus nicht nur genetisch bedingt, sondern eine Lifestyleerkrankung sein. Daher: Joggen, Agility, Wandern, etc. bitte erst andenken, wenn die Fellnase vollkommen ausgewachsen ist.

Ein kleiner Hund macht Agility.

Sportarten wie Agility sollte man erst dann anfangen, wenn der Hundekörper vollkommen entwickelt ist. / Symbolfoto: Yata.

Hohes Verletzungsrisiko

Auch abseits des Straßenverkehrs warten viele alltägliche Gefahren auf kleine Hunde. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer ist es unsere Pflicht, das Leben unserer Vierbeiner so sicher wie möglich zu gestalten, ohne weniger artgerecht zu werden. Für kleine Hunde birgt beispielsweise das Spiel mit sehr großen oder schweren Hunden kein kleines Risiko für ernsthafte Verletzungen. Daher sollte man die Hundewiese nur dann betreten, wenn man weiß, dass kein großer Rowdy anwesend ist. Mancherorts gibt es sogar getrennte Spielwiesen für kleine und große Hunde, damit die Fellnasen gefahrlos miteinander toben können.

Aber auch der Sprung auf und vom Sofa oder das Ein- und Aussteigen aus dem Auto kann schrecklich schiefgehen. Denn je kleiner der Hund, desto dünner und leichter auch die Knochen.  Zum Glück gibt es kleine Hundetreppen für das erste Problem und starke Arme für das zweite. Egal, welche Alltagsaufgabe ansteht – als Halter eines kleinen Hundes muss man sich damit auseinandersetzen, was der eigene Hund gut bewältigen kann und wo seine Grenzen liegen.

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