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Russlands kleiner Liebling
Der Bolonka Zwetna (Tsvetnaya Bolonka) ist Russlands eigene nationale Zwerghunderasse. Dabei handelt es sich um einen kleinen, freundlichen „Schoßhund“ mit langer Geschichte. Er ist ganz bewusst aus bereits bestehenden Rassen gezüchtet geworden und hat eine gemeinsame Vergangenheit mit dem Bologneser.
Bolonka Zwetna (Hunderasse) – Klassifizierung VDH
Der Bolonka Zwetna ist nicht FCI-anerkannt. Die VDH hat ihn national anerkannt.
Herkunftsland: Russland
Standardnummer: 999
Widerristhöhe:
erwünschte Widerristhöhe bis zu 26 cm
Gewicht:
3 – 4 kg
Verwendung: Gesellschaftshund (laut VDH)
Geschichte und Herkunft
Der Bolonka Zwetna (russ.: Tsvetnaya Bolonka) hat eine lange Geschichte, die mit einer anderen Hunderasse beginnt. Im frühen 18. Jahrhundert fanden kleine reinweiße Hunde ihren Weg von Frankreich nach Russland, meist als Geschenke des französischen Adels an den russischen Adel. Gerade unter den Damen der hohen Gesellschaft fanden die „Schoßhündchen“ großen Anklang. Aufgrund ihrer Herkunft nannte man sie russisch Bolonka Franzuska, und sie wurden in Russland weitergezüchtet.
Nach dem 2. Weltkrieg war Russland als Sowjetunion großteils von anderen Nationen isoliert. Aufgrund des Wunsches nach einer eigenen nationalen Zwerghunderasse begann man 1951 mit der gezielten Verpaarung von Hunden bereits vorhanden Rassen, weil das Importieren von Hunden nach Russland zu dieser Zeit fast unmöglich war. An der Entstehung des Bolonka Zwetna beteiligt waren wahrscheinlich jener Bolonka Franzuska sowie der Shih Tzu und der Lhasa Apso.
Später legten kynologische Experten der Leningrader Jagd- und Fischereigesellschaft den Rahmen für das rassetypische Erscheinungsbild fest. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Größe von 20 bis 24 Zentimeter. Der erste Rassestandard wurde 1964 erstellt und 1966 durch den kynologischen Rat des sowjetischen Landwirtschaftsministeriums bestätigt. Danach traf das Moskauer Exekutivkomitee 1973 die Entscheidung, die „Moskauer Gesellschaft der Hundeliebhaber“ – das wesentliche Zentrum für den Aufbau der Rasse – zu gründen.

Der Bolonka Zwetna entsteht
Die Beliebtheit dieser neuen russischen Zwerghunderasse steigt in den 80er Jahren, und 1999 wurde ein nationaler Zuchtverein für den Tsevetnaya Bolonka gegründet. In Deutschland tauchten die weißen Bolonka Franzuskas schon in den 1970er auf und wurden offiziell vom Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK) anerkannt. Der farbige „Bolonka Zwetna“ wurde jedoch nur heimlich gezüchtet.
1990 änderte der VDH dann die Rassebezeichnung aller weißen Bolonka Franzuska und teilte sie dem italienischen Bologneser zu. Der Bolonka Zwetna wurde 1991 von zwei (nicht der FCI angehörigen, sondern der Union Kynologie International (UCI) angeschlossenen) westdeutschen Vereinen anerkannt, aber erst seit 2011 wird er auch vom VDH-VK betreut. Die Zucht entwickelt sich in Russland auch heute noch weiter, um die Auflagen für eine vorläufige FCI-Anerkennung zu erfüllen.

Wesen und Verhalten
Der Bolonka Zwetna gehört zur Rassengruppe der Bichon (franz. für „Schoßhündchen“) und hat demnach einen anhänglichen und freundlichen Charakter. Seiner Verwendungsvorgabe als Gesellschaftshund wird er eindeutig gerecht: Mit seinem fröhlichen und lebhaften Wesen ist er der optimale Familienhund. Zudem braucht er nicht besonders viel Auslauf und eignet sich daher auch gut für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen. Wegen seiner Ausgeglichenheit und Gutmütigkeit ist er nicht schwer zu erziehen und zeigt sich meist sehr kooperativ und gehorsam.

Erscheinungsbild
Die Rasse hat einen kleinen, leicht gestreckten und harmonischen Körper und besitzt laut FCI-Vorgaben einen sanften und intelligenten Ausdruck. Der kreisförmige Kopf mit der sanft gerundeten Stirn und die großen, dunklen Augen geben ihm ein niedliches Aussehen. Die Hängeohren sind mit seidigem Fell bedeckt, die Schnauze sieht man in eher dunkler und zur Fellfarbe passender Pigmentierung.
Fell & Pflege
Er hat ein langes und dichtes Fell, das am ganzen Körper gelockt oder gewellt ist. Das Fell soll nicht geschnitten oder in Form gebracht werden. Sind die Haare auf der Stirn zu lang, empfiehlt der RKF (Russische Kynologische Föderation), diese Stirnhaare mit einer Spange festzumachen. Der Bolonka Zwetna kommt in jeder Farbe vor – außer in reinweiß, meliert, gestromt oder merle, weil diese Farben zu gesundheitlichen Problem führen könnten.
In der Fellpflege ist der Bolonka Zwetna etwas aufwendiger: Sein gelocktes Haar sollte jeden zweiten Tag sorgfältig gebürstet werden. Kleine Haarknötchen müssen vorsichtig gelöst werden, damit das Fell nicht verfilzt. Dies kann bei dem seidigen Locken leider sehr schnell passieren, daher sollte man die Pflegeeinheiten niemals lange aufschieben.

Gesundheit
Der Bolonka Zwetna gilt als robuster Hund und ist grundsätzlich nicht besonders anfällig für Krankheiten. Da er aber zu den Zwerghunden zählt, kann er unter für kleine Hunderassen bekannten Gesundheitsproblemen leiden, wie die Patellaluxation, die Hüftgelenksdysplasie (HD), die Progressive Retinaatrophie (PRA) und andere Augenkrankheiten. Er kann im Durchschnitt bis zu 15 Jahre alt werden.
Bolonka Zwetna-Welpen (Video)
Hier sieht man einen Wurf süßer Bolonka Zwetna-Welpen herumtollend draußen im Freien.
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