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Dieser Hund hat zahlreiche großartige Eigenschaften. Er ist temperamentvoll, aufmerksam und ein guter Wachhund – sein Name: Deutscher Pinscher. Er liebt die Nähe zum Menschen, trägt aber nach wie vor noch seinen ursprünglichen Jagdtrieb in sich.
Bereits ab dem 19. Jahrhundert ist er offiziell als „Deutscher Pinscher“ bekannt. Von seiner Erscheinung her hat sich dieser ursprünglich für die Schädlingsbekämpfung eingesetzte (Jagd-) Hund seit damals kaum verändert.
Geschichte & Ursprung
Der Deutsche Pinscher ist bereits eine sehr alte Rasse, die erstmals im Jahr 1880 im Deutschen Hundestammbuch erwähnt wurde. Über die genaue Herkunft weiß man allerdings sehr wenig, manche vermuten englische Terrier unter seinen Vorfahren. Er hat die gleichen Vorfahren wie der Schnauzer, der lange als rauhaariger Pinscher bekannt war. Er wurde als Wachhund für Stallungen oder auf Bauernhöfen eingesetzt, um Nagetiere zu jagen. Dem verdankt er auch seinen Beinamen „Rattler“. Später züchtete man die glatthaarigen und rauhaarigen Pinscher im getrennt voneinander. Der bekannteste Zuchtverein ist der „Pinscher-Schnauzer-Klub 1895“.
Wesen & Charakter
Dem Pinscher entgeht nichts – er ist ein ausgezeichneter Wachhund, ohne dabei ein Kläffer zu sein. Seine selbstsichere und gleichzeitig ausgeglichene Art, gepaart mit Ausdauer und Klugheit machen ihn zu einem großartigen Wachhund. Gleichzeitig ist er aufmerksam, neugierig und lebhaft. Diese Hunderasse lebt gerne bei seinen Menschen und liebt die Abwechslung. Aufgrund seines gutartigen Charakters kann man ihn auch als Familienhund halten.
Dennoch sind sie sehr aktive Hunde. Deswegen brauchen sie gerade am Anfang klare Grenzen und eine konsequente Erziehung. Man kann ihm mit Streicheleinheiten wie auch mit ausreichender Beschäftigung gleichermaßen eine Freude machen. Er steht gerne im Mittelpunkt seiner Familie, kann manchmal eigensinnig sein und zeigt auch offen, ob ihm etwas gefällt oder nicht.
Aussehen & Besonderheiten
Er gilt als mittelgroßer Hund. Er hat eine kräftige Statur, und aufgrund des kurzen Haarkleides sind die kräftigen Muskeln gut sichtbar. Nasenschwamm, Augenlider und Lefzen sind stets dunkel pigmentiert. Auch die ovalen Augen sind immer dunkelbraun. Natürlich belassen haben sie Klappohren und eine lange, sich zum Ende verjüngende Rute. Leider wurden diese in der Vergangenheit oftmals kupiert. Heute ist das Kupieren von Ohren und Schwanz in vielen Ländern Europas verboten.
Fell & Pflege
Das Haarkleid ist kurz und dicht, liegt glatt an und glänzt. Es gibt zwei Farbvarietäten: einfarbig in den Farben Rot, Hirschrot, Braun bzw. Dunkelbraun; und Schwarz-loh in lackschwarz mit roten Abzeichen.
Aufgrund des sehr kurzen und glatten Fells gestaltet sich die Fellpflege dieser Hunde sehr einfach. Es reicht vollkommen aus, sie alle zwei Wochen mit einer weichen Bürste oder einem Massagehandschuh zu bürsten.
Gesundheit
Er kann im Durchschnitt zwischen 14 und 16 Jahre alt werden. Sie gelten als sehr gesunde Hunderasse ohne rassetypische Krankheitsbilder. Vereinzelt können Hunde dieser Rasse die Blutgerinnungsstörung Von-Willebrand-Krankheit und sogenannte Ohrrandprobleme aufweisen. Dabei zeigt der äußere Rand der Ohren oftmals Verletzungen, die sogar bluten können. Eine geklärte Ursache für dieses Phänomen gibt es nicht. Es ist anzunehmen, dass die sehr dünne Haut an den Ohren manchmal unter der Bewegungsfreude der Rasse zu leiden hat.
Schon gewusst?
Der Deutsche Pinscher gehört zu den fast ausgestorbenen Hunderassen.
Nach der Trennung von rauhaarigem und glatthaarigem Pinscher konnte dieser mit der Beliebtheit des Schnauzer nicht mithalten und wäre beinahe ausgestorben. Zuchtwart Werner Jung begann die explizite Zucht des Deutschen Pinschers um 1958 neu. Deswegen hat sich der Bestand wieder etwas erholt, allerdings ist er ein seltener Anblick geblieben. 2003 setzte man den Deutschen Pinscher auf die Liste der gefährdeten Haustierrassen.
Häufige Fragen zum Deutschen Pinscher
Ist ein Deutscher Pinscher für Anfänger?
Der Deutsche Pinscher ist nicht der perfekte Hund für Anfänger, da er konsequente Erziehung braucht und sehr aktiv ist. Jedoch gilt er auch nicht als besonders sture Hunderasse.
Sind sie Kläffer?
Nein. Trotz ihrer aufmerksamen Wachsamkeit neigen Deutsche Pinscher nicht dazu, viel zu bellen. Schließlich würden sie so ihre Beute verjagen.
Ist ein Deutscher Pinscher ein Familienhund?
Ja, aufgrund ihres freundlichen Naturells und Nervenstärke geben Deutsche Pinscher sehr gute Familienhunde ab. Zudem sind sie verspielt und aktiv und gut mit anderen Hunden verträglich. Aber Achtung: Andere Haustiere wie Katzen oder Nagetiere könnte er als Beute sehen!
Hat er einen starken Jagdtrieb?
Ja, der Deutsche Pinscher hat auch heute noch einen sehr ausgeprägten Jagdtrieb. Sieht er eine Katze, ein Kaninchen oder gar ein Reh, ist er meist auf und davon. Daher ist es weniger empfehlenswert, ihn ohne Leine zu führen.
Deutscher Pinscher-Welpe in Aktion (Video)
Dieser junge Deutsche Pinscher übt beim Flaschendrehen schon mal die Feinmotorik – und ein wenig Geduld!
Die Rasse im Überblick
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Fellpflege
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