Detox für den Hund – Reinigungsprozesse aktivieren

by StefanC
Ein Hund streckt seinen Kopf gegen HImmel und ist von Narzissen umgeben.

Detox liegt im Trend. Beim sogenannten „Entgiften“ werden die Entgiftungsorgane aktiviert und unterstützt, um körpereigene Reinigungsprozesse durchzuführen. Das kann auch unseren Vierbeinern zu mehr Wohlbefinden verhelfen. – von Kristina Krajnz

Wer bei Detox bloß an eine Schlankheitskur für Hollywoodstars denkt, hat weitgefehlt. Ziel einer Detox-Kur ist die Stärkung und Entlastung der „Entgiftungsorgane“, damit diese weiterhin ungehindert ihren Aufgaben nachgehen können. Eine korrekt durchgeführte und individuell gestaltete Detox-Kur dient der Gesundheitsprophylaxe und kann zudem das Wohlbefinden des Hundes auf vielfältige Weise steigern. Da bei einer Detox-Kur die betroffenen Organe allerdings kurzzeitig stärker beansprucht werden, müssen diese dafür auch unbedingt gesund sein. Wer also ein krankes Haustier hat, sollte vom Entgiften vorerst Abstand nehmen und tierärztlichen Rat einholen, bevor es ans Detoxen geht.

Vorbeugen ist besser als Heilen

Welche Organe sind nun konkret mit „Entgiftungsorgane“ gemeint? Diese Frage ist essenziell – denn nur werweiß, wer welche Aufgaben im Körper übernimmt, wer über ein bisschen Support dankbar wäre und wie man die jeweiligen Organe gezielt pushen kann, ist imstande, ein sinnvolles Konzept zur Entgiftung zu gestalten. Zu den zentralen Entgiftungsorganen gehören die Haut, die Nieren, die Leber, die Lunge, das Lymphsystem und natürlich der Darm. Sie alle haben den Auftrag, das „System“ am Laufen zuhalten, und erledigen wortwörtlich die „Drecksarbeit“, indem sie Giftstoffe filtern und abtransportieren. Schonlange wird dem Darm in der Traditionellen Chinesischen Medizin und im Ayurveda eine zentrale Rolle in Sachen Gesundheit zugeschrieben. Auch in der Schulmedizin weiß man mittlerweile über die Bedeutung der Darmgesundheit Bescheid, weshalb die Darmflora in den letzten Jahren ein wichtiges Forschungsobjekt in der Humanmedizin geworden ist. Es zahlt sich aus, den Darm, den, wie es häufig heißt, „Sitz der Gesundheit“, welcher für circa 80Prozent der Immunreaktionen im Köper zuständig sein soll, zu hegen und zu pflegen. Eine Entgiftung unterstützt und stärkt den Darm – „Du bist, was du isst“ gilt aber auch für unsere Vierbeiner, und so ist es nur logisch, dass die Basis, sprich eine artgerechte Ernährung, das A und O in Sachen Darmgesundheit darstellt.

Gerade mit zunehmendem Alter treten auch Nierenerkrankungen bei unseren Vierbeinern verstärkt auf und sind nicht selten Inhalt eines Therapieplans. Anders als die Leber, die zur Regeneration fähig ist, können sich die lebens-wichtigen Nieren nicht mehr regenerieren. Umso besser ist es also, sich ihnen nicht erst dann zu widmen, wenn bereits eine Erkrankung im Raum steht, sondern sie bereits vorher mit gesunder Ernährung, ausreichend Flüssigkeit, sinnvollen Nahrungsergänzungsmitteln und eben auch mit Entgiftungskuren zu unterstützen.“107493″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Support fürs System

Ein krankes Tier sollte immer dem Tierarzt vorgestellt werden – denn eine Entgiftung kann und soll eine tierärztliche Behandlung niemals ersetzen! Dennoch gibt es jede Menge guter Gründe, eine Entgiftung ein- bis zwei-mal jährlich für circa vier bis acht Wochen durchzuführen. Denn gleich wie wir Menschen sind auch Tiere nicht vor diversen Umweltgiften, wie etwa Abgasen, gefeit. So tut ein Spaziergangdurch das Stadtgebiet zwar Körper und Geist gut, hält aber auch gleichzeitig einiges Negatives, wie beispielsweise Feinstaub, für uns und unsere vierbeinigen Lieblinge parat. Weitere negative Einflussfaktoren, die für eine Entgiftung sprechen, sind unter anderem Stress, falsche Ernährung und Medikamente. Die meisten dieser Faktorenlassen sich leider nicht gänzlich vermeiden – doch es spricht nichts dagegen, effektiv gegen diese Störenfriede vorzugehen und dem Hundekörper ein bisschen Aufmerksamkeit zu schenken, ihn zu reinigen und zu stärken. Als positive Detox-Effekte lassen sich beispielsweise mehr Energie, eine verbesserte Nährstoffaufnahme, ein gesteigertes Wohlbefinden, eine optimierte Verdauung und ein optimierter Stoffwechsel nennen. Indirekt profitieren auch das Immunsystem, das Fell, die Haut, und sogar die Laune kann verbessert werden. Zudem kann ein gesunder Lifestyle und richtig durch-geführtes Entgiften den Alterungsprozess verlangsamen und Übergewichtvorbeugen – womit wir nun doch beider Schlankheitskur angelangt sind, nur eben ohne Hollywood.“107494″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Kräuter, Pilze & Co

Gerne werden für Detox-Kuren Kräuter herangezogen, die dem Futterbeigefügt oder dem Hund, zu einem Smoothie oder Tee verarbeitet, angeboten werden können. Der Löwenzahnbeispielsweise gilt dank seiner wert-vollen Bitterstoffe als Stoffwechselanreger und wird mit seiner harntreiben-den Wirkung meist für Frühjahrskuren eingesetzt. Er regt den Appetit, die Leber und die Nieren an und gilt als Jungbrunnen für graue Schnauzen. Auch die Brennnessel ist ein wahres Multitalent und kann püriert oder blanchiert bei Hunden Anwendung finden. Sie gilt als blutreinigend und harntreibend und eignet sich ebenso wie der Löwenzahn sogar zur Dauergabe. Nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch ideal für Detox-Kuren geeignet, ist außerdem das Gänseblümchen.  Es regt den Appetit und den Stoffwechsel an und wird vor allem für seine positiven Wirkungen auf die Haut sehr geschätzt. Neben Kräutern kann man außerdem mit Vitalpilzen, die für ihre entgiften-den Eigenschaften bekannt sind, mit Heilerde oder auch mit Algen eine Detox-Kur starten. Welche Nahrungsergänzungsmittel für welchen Hund eingesetzt werden sollen, gilt es natürlich vorher herauszufinden. Denn nicht alles, was uns Menschen guttut, kann auch für Hunde uneingeschränkt angewendet werden. Sowohl die Frage, ob und wie lange, als auch jene, wie eine Entgiftung stattfinden sollte, müssen individuell geklärt werden. Wer sich zum Entgiften entschließt, sollte daher gut recherchieren oder sich fachkundige Unterstützung holen. Das Futter mit Gänseblümchen verzieren kann man aber natürlich auch schon ohne professionelle Hilfe.

Über die Autorin:

Kristina Krajnz ist zertifizierte Ernährungsberaterin und Ayurveda-Tiergesundheitscoachin für Hunde und Katzen sowie zertifizierte Hundefitnesstrainerin. Abgerundet wird ihr Angebot durch ihre Beratungen zu den Themen Kräuter, Vitalpilze, Bachblüten und ätherische Öle für Hunde. Kristina kommt aus der schönen Steiermark und teilt sich ihre Freizeit am liebsten mit Mischlingshündin Charlie und Ehemann Mario.
Mehr Infos unter www.genussnapf.at

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