Beagle liegt am Boden und daneben eine Lacke.

Eine plötzliche Stubenunreinheit des Hundes kann unterschiedliche Gründen haben. Entweder liegt eine Erkrankung vor oder Bello hat ein Verhaltensproblem. In jedem Fall ist als erstes eine Abklärung der Ursachen notwendig, um am Problem zu arbeiten und zukünftige Lacken zu verhindern.

Uriniert der Vierbeiner nach langer Zeit wieder in die Wohnung, kann das vielerlei Gründe haben. Zuallererst sollten medizinische Ursachen abgeklärt werden. Plötzliches Urinieren könnte eine Folge von verschiedenen Erkrankungen sein. Auch beim Nicht-Absetzen von Urin ist es ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.

Schließt der Tierarzt jedoch einen medizinischen Grund aus, geht es im eigenen Umfeld weiter auf Ursachenforschung. Denn häufig verbirgt sich hinter den plötzlichen Problemen mit der Stubenreinheit ein psychischer Auslöser. Auch diese können vielfältiger Natur sein und gehören abgeklärt. Am besten holt man sich dafür die fachkundige Hilfe eines Hundetrainers.

Leider hält sich das Gerücht, Hunde würden aus Protest in die Wohnung machen, immer noch hartnäckig. Das tun sie definitiv nicht! Wenn ein erwachsener Hund wieder unsauber wird, hat das explizite Gründe und geschieht nicht aus Bösartigkeit, Protest oder um seinen Besitzer zu reizen.

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Medizinische Ursachen

Ein Hund, der nach langer Stubenreinheit auf einmal wieder in die Wohnung macht, muss als erstes von einem Tierarzt untersucht werden. Etwaige Erkrankungen können Auslöser für eine Unsauberkeit sein. An Blasenentzündungen etwa, die oftmals bei Hündinnen auftreten, erkranken eine Vielzahl von Vierbeinern. Typisch dafür ist der häufige Harndrang und das Absetzen von meist kleinen Mengen an Urin. Dabei kann der Urin auch durch Blut rötlich gefärbt sein.

Nierenprobleme, Diabetes, Giardienbefall, Durchfallerkrankungen oder Inkontinenz zählen ebenfalls zu medizinischen Ursachen einer plötzlichen Unsauberkeit des Hundes. Mit einer entsprechenden Behandlung der ursächlichen Erkrankung, verschwindet auch die Stubenunreinheit wieder.

Unsicherheit/Unterwürfigkeit

Ein möglicher Grund, warum die Hundenase wieder in die Wohnung pinkelt, kann Unsicherheit oder Unterwürfigkeit sein. Hunde, die in der Rangordnung weiter unten stehen, zeigen dieses Verhalten oftmals gegenüber einem Ranghöheren. Das ist besonders bei Welpen und jungen Hunden der Fall, die mit zunehmendem Alter in der Regel aber an Selbstvertrauen gewinnen. Doch auch ältere Hunde, die generell unsicher sind, können dieses Verhalten (wieder) zeigen. Vor allem, wenn es gerade Umstellungen im Leben der Fellnase gegeben hat. Ein Umzug in ein neues Zuhause, ein neuer Hund im Haus oder Zuwachs in der Familie können auf die Psyche des Hundes eine starke Auswirkung haben und zu plötzlicher Stubenunreinheit führen.

Überhaupt sollte man sich Hunden, die in sich nicht gefestigt sind, möglichst ruhig nähern und sich dabei klein machen. Das Tätscheln des Kopfes von oben mag zwar kein Hund besonders gerne, doch schüchterne Hunde am allerwenigsten. Angenehmer ist es für alle Hunde, an der Brust oder der Seite berührt zu werden. Wird es dem Hund zu viel, zieht man sich am besten zurück bzw. lässt den Hund seiner Wege gehen. Mit Geduld und Zeit wird der Vierbeiner (wieder) an Vertrauen und Sicherheit gewinnen.

Aufregung

Übermäßige Aufregung, ausgelöst durch Begeisterung, Freude oder aber Anspannung, kann den vierbeinigen Mitbewohner ebenfalls zum Ablassen von Urin „animieren“. Bei Welpen und jungen Hunden passiert es oftmals, dass sie bei der Begrüßung ihres Frauchens oder Herrchens oder beim Spielen ein wenig Wasser ablassen.

Ist dies der Fall, begrüßt man seinen felligen Freund so ruhig wie möglich und verhält sich selbst gemächlich. Zeigt dies keine oder nur wenig Wirkung, kann man auch versuchen, den Hund zunächst zu ignorieren und erst dann zu streicheln, wenn er sich beruhigt hat. Außerdem ist es ratsam, darauf zu achten, dem Hund kurz nach oder vor einem gemeinsamen Spiel die Chance zu geben, sich zu erleichtern. Damit sinkt das Risiko, dass er ungewollt in die Wohnung macht.

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Markieren

Neben Unsicherheit und Aufregung kann ein weiterer Grund für die plötzliche Unsauberkeit ein Markierverhalten sein. Hunde markieren normalerweise nicht die Wohnung, sondern die Umgebung beim Spaziergang. Kommt es jedoch zur Wohnungsmarkierung, pinkelt der Vierbeiner meist vertikale Objekte, wie Türen oder die Couch, an. Dieses Verhalten resultiert beispielsweise aus einer Veränderung der Rangordnung durch eine neue Familiensituation oder einen anderen Hund. Auch keine klar definierte Position innerhalb der Familie bzw. Gruppe kann zum Markieren führen.

Trennungsangst

Abgesehen von den bereits genannten verhaltensbedingten Ursachen, können auch Trennungsängste zur Stubenunreinheit führen. Manch felliger Mitbewohner wird nicht gerne alleine gelassen und entwickeln dadurch enormen Stress. Das hohe Stresslevel erschwert ihm die Kontrolle über seine Blase, wodurch es dann zum kleinen Malheur in der Wohnung kommt.

Es ist wichtig, seinen Freund auf vier Pfoten langsam an das Alleine-Bleiben zu gewöhnen. Als Hilfe kann ein Trainer oder ein Verhaltenstherapeut herangezogen werden. Aber auch ein gesunder und stubenreiner Vierbeiner kann und soll seinen Harndrang nicht ewig zurückhalten! Generell sollte man seinen Hund nur stundenweise alleine zu Hause lassen – nicht nur deshalb, weil eine zu lange lange Unterdrückung des Harndrang der tierischen Gesundheit schadet.

Was gegen plötzliche Stubenunreinheit tun?

Im Umgang mit unseren besten Freunden auf vier Pfoten haben Bestrafungen ganz generell nichts zu suchen – und auch eine plötzliche Stubenunreinheit darf keinesfalls mit impulsiven Strafmaßnahmen geahndet werden! Kein Hund macht absichtlich oder böswillig in die Wohnung. An erster Stelle gilt es immer, der Ursache für sein Verhalten auf den Grund zu gehen. Resultiert die Unsauberkeit aus medizinischen Gründen, werden diese durch den Tierarzt abgeklärt und behandelt. Hat die Stubenunreinheit hingegen andere Gründe, sollte man versuchen, herauszufinden, wo das Pinkel-Problemchen seinen Ursprung hat und (mit Hilfe eines Trainers) daran zu arbeiten.

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