Hunde mit der größten Beißkraft

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 9 Minuten Lesedauer
Hund zeigt seine Zähne mit weit aufgerissenem Maul. (c)Alexas_Fotos von pixabay (Canva)

Sanfte Hunde, große Beißkraft

Zum Glück sind die meisten unserer Fellnasen Menschen gegenüber sehr vorsichtig mit ihren Beißwerkzeugen. Denn tatsächlich können Hunde mit ihren kräftigen Kiefern eine beachtliche Beißkraft entwickeln. Welche Hunde die größte Beißkraft haben, erfahren Sie hier!

💡Körperliche Stärke bedeutet nicht Aggression 

Eines gleich vorweg: Eine liebevolle, gewaltfreie Erziehung ist die Grundlage für ein harmonisches Miteinander und gegenseitigen Respekt zwischen Mensch und Vierbeiner. Das gilt freilich sowohl für die 10 Hunderassen mit der größten Beißkraft – als auch für den kleinsten Chihuahua. Denn körperliche Stärke ist nicht automatisch mit Aggression gleichzusetzen, und jeder Hund sollte von klein auf lernen, seine Beißerchen mit Vorsicht einzusetzen.

⚠️ Artgerechte Auslastung

Nur weil ein Hund fest zubeißen könnte, heißt das nicht, dass er das tun wird. Und umgekehrt darf es nicht bagatellisiert werden, wenn ein kleiner Hund zubeißt, nur weil keine Verletzungen entstehen. Herrchen und Frauchen sollten sich der individuellen Kräfte ihrer Lieblinge bewusst sein und diese artgerecht zu kanalisieren wissen.

Großer Körper = Große Beißkraft?

Passend dazu das bekannte Zitat aus Spiderman: „Aus großer Kraft folgt große Verantwortung!“ Dennoch entwickeln wirklich eher große Hunde mit einem beeindruckend starken Gebiss und Kiefer eine beachtliche und rekordverdächtige Beißkraft bei Hunden.

Beißkraft kann gemessen werden

Die Beißkraft wird in der Maßeinheit PSI (pounds per square inch, zu Deutsch „Pfund pro Quadratzoll“) gemessen. Ein Pfund entspricht etwa 0,45 Kilogramm, ein Quadratzoll entspricht dabei etwa 6,45 Quadratzentimeter. Bei Tieren, speziell bei Hunden, beträgt die stärkste Beißkraft stolze 745 PSI. Im Vergleich dazu beträgt die Beißkraft eines Menschen nur etwa 120 bis 140 PSI.

Weißer Hai im Meer, mit einer Beißkraft von 26000 PSI das beißkräftigste Tier auf der Erde. / Hunde mit der größen Beisskraft / Beißkraft bei Hunden / Top Ten der beißkräftigsten Hunde / diehundezeitung.com
Menschen besitzen eine Beißkraft von etwa 140 PSI. Der beißkräftigste Hund mit etwa 745 PSI ist jedoch vergleichsweise harmlos gegen die Beißkraft des Weißen Hais, die bei 26.000 PSI liegt. © Fiona Ayerst (Getty Images)

Wie wird die Beißkraft gemessen?

Als Maßeinheit zur Bestimmung der Beißkraft (engl. bite force) wird die Masse, die auf eine bestimmte Fläche einwirkt, verwendet. Bisskraft wird also nicht in Energie, sondern anhand von Druck gemessen. Die genaue Formel dafür lautet N/cm−2, also Newton pro Quadratzentimeter. Dabei entsprechen 10 N/cm−2 etwa dem Druck von 1 bar. Natürlich hängt die Bisskraft von anderen körperlichen Faktoren ab, doch mehr noch als Muskelkraft spielt die Körpermasse eine buchstäblich tragende Rolle. Grundsätzlich gilt: Je massiger das Tier, desto höher die Beißkraft.

🦈 Welches Tier hat die größte Beißkraft der Welt?

Hunde gehören nicht zu den bisskräftigsten Tieren auf unserem Planeten. Denn Nilpferde (Hippopotamus amphibius) können mit ihren riesigen Mäulern eine Beißkraft entwickeln, die sogar 1800 PSI überschreiten kann. Mississippi-Alligatoren (Alligator mississippiensis) überbieten dies jedoch leicht mit ca. 13.700 PSI. Das wahrscheinlich bisskräftigste lebende Tier ist jedoch der Weiße Hai (Carcharodon carcharias) mit erstaunlichen 26.000 PSI.

Tabelle zur Beißkraft des Hundes

Doch welche Hunderassen können dem Nilpferd zumindest ansatzweise Konkurrenz machen, und welcher Hund kann am festesten zubeißen? Entdecken Sie in unserem Vergleich verschiedener Hunderassen die Top 10-Liste mit der stärksten Beißkraft.

Tabelle zur Beisskraft bei Hunden / die 10 beisskräftigsten Hunde mit PSI Angabe

Die Beisskraft bei den kräftigsten Hunderassen reicht von 200 bis 740 PSI.

Platz 20: Malinois

Beißkraft: 200 PSI
Belgische Schäferhunde stammen ursprünglich aus Belgien und sind in der Regel äußerst aufmerksam und Fremden gegenüber misstrauisch. Daher geben sie ausgezeichnete Wachhunde ab. Diese Hunderasse verfügt über viel Energie und sollte entsprechend ausgelastet werden. Deswegen werden sie gerne von Polizei und Militär als Diensthunde eingesetzt, die sich in flüchtenden Verbrechern festbeißen müssen.

Der Malinois arbeitet gerne. / Foto: Pixabay

Der Malinois arbeitet gerne. / Foto: Pixabay

 

Platz 19: Chow-Chow

Beißkraft: 220 PSI
Chow-Chows stammen ursprünglich aus China, wo diese kräftigen Flauschbälle auch als „Löwenhunde“ bezeichnet wurden. Sie gelten als eigensinnig und schwer erziehbar, sind dafür jedoch üblicherweise in ihrem Wesen ausgeglichene Ruhepole. Daher geben sie freundliche, ausgeglichene Familienhunde ab, sind als Arbeitstiere aber zu gemütlich und nur schwer für bestimmte Aufgaben zu motivieren.

Der Chow-Chow stammt ursprünglich aus China. / Foto: Pixabay

Der Chow-Chow stammt ursprünglich aus China. / Foto: Pixabay

 

Platz 18: Holländischer Schäferhund

Beißkraft: 225 PSI
Der Holländische Schäferhund blickt auf die gleichen Vorfahren wie der Belgische Schäferhund (u.a. der Malinois) zurück. Diese Hunderasse gilt als besonders athletisch und lernwillig und wird ebenfalls oft als Diensthunderasse bei Polizei, Militär und Zoll eingesetzt.

Holländische Schäferhunde sind schnelle, athletische Tiere. / Foto: pixabay.

Holländische Schäferhunde sind schnelle, athletische Tiere. / Foto: pixabay.

 

Platz 17: American Pitbull Terrier

Beißkraft: 235 PSI
Amerikanische Pitbulls sind Teil der traurigen Geschichte von Hundekämpfen in den USA. Viele falsche Mythen umgeben diese Hunderasse, z.B. dass ein American Pitbull Terrier aufgrund seiner speziellen Kieferform beim Beißen nicht mehr loslassen kann, also eine Art „Kiefersperre“ und erzwungenes Verbeißen einsetzt.

Das stimmt jedoch nicht – er hat wie jeder andere Hund einen völlig normalen Kiefer. Tatsächlich sind „Pitties“ bei normaler Erziehung sehr menschenfreundlich, empathisch und vorsichtig im Umgang mit Kindern und älteren Menschen. Deswegen werden sie trotz ihres Stigmas heute sogar als Assistenzhunde und Therapiehunde eingesetzt.

Pitbull Terrier brauchen viel Auslauf und Bewegung zum Glücklichsein. / Foto: pixabay.Pitbull Terrier brauchen viel Auslauf und Bewegung zum Glücklichsein. / Foto: pixabay.

 

Platz 16: Akita Inu

Der Akita Inu ist eine stolze, ruhige Hunderasse aus Japan. Er wurde ursprünglich als Jagdhund auf Großwild eingesetzt. Mit einer Beißkraft von etwa 350 bis 400 PSI zählt er zu den kräftigeren Hunden. Akitas sind loyal, reserviert gegenüber Fremden und sehr eigenständig. Diese Rasse braucht eine klare, souveräne Führung und eignet sich nur bedingt für Anfänger.

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Der Akita Inu ist ein sehr urtümlicher Hund. / Foto: pixabay.

 

Platz 15: Leonberger

Der Leonberger ist eine deutsche Hunderasse mit beeindruckender Erscheinung, aber sanftem Charakter. Mit einer Beißkraft von rund 399 PSI liegt er im oberen Mittelfeld. Trotz seiner Größe ist er ausgeglichen, freundlich und eignet sich gut als Familienhund. Er braucht viel Auslauf, engen Anschluss an seine Bezugsperson und regelmäßige Fellpflege.

Ein Leonberger steht auf einem Waldweg und schaut freundlich in die Kamera. Das lange, dichte Fell und die große, kräftige Statur sind deutlich zu erkennen.

Der Leonberger ist eine große Hunderasse, bekannt für ihr sanftes und freundliches Wesen. Er ist loyal, geduldig und gutmütig, was ihn zu einem idealen Familienhund macht. © AngelaBuserPhoto (Canva)

 

Platz 14: Boerboel

Der Boerboel stammt aus Südafrika und wurde dort als Hof- und Farmhund eingesetzt. Seine Beißkraft beträgt etwa 450 PSI. Er gilt als ruhig, selbstbewusst und sehr schutzorientiert. Der kräftige Hund entwickelt eine enge Bindung zu seiner Familie, braucht jedoch klare Führung und Struktur. Aufgrund seiner Größe und seines Wesens ist er nichts für unerfahrene Halter.

boerboel braun gehend

Der Boerboel gilt als Familiehund, ist aber sehr beschützend. / Foto: pixabay


Platz 13: Tibet Mastiff

Der Tibet Mastiff ist eine alte Herdenschutzhunderasse aus dem Himalaya. Er wurde zum Schutz von Vieh und Klöstern eingesetzt und verfügt über eine Beißkraft von rund 500 PSI. Diese Rasse ist wachsam, unabhängig und zurückhaltend gegenüber Fremden. Der Tibet Mastiff ist kein typischer Familienhund und stellt hohe Ansprüche an Erfahrung, Platz und Erziehung.

Ein rotbrauner Do Khyi geht über eine schneebedeckte Wiese.

Der Do Khyi ist auch unter den Rassebezeichnungen Tibetdogge oder Tibetmastiff bekannt. / Foto: Canva.


Platz 12: Dogo Argentino

Der Dogo Argentino wurde in Argentinien gezüchtet, um Großwild wie Pumas und Wildschweine zu jagen. Mit einer Beißkraft von etwa 500 PSI bringt er nicht nur Stärke, sondern auch Ausdauer und Mut mit. Trotz seiner kraftvollen Erscheinung gilt er als freundlich gegenüber Menschen, jedoch mit einem ausgeprägten Schutztrieb. Eine frühzeitige Sozialisierung und Beschäftigung sind essenziell.

Ein Profilbild eines Dogo Argentinos bei Sonnenuntergang, mit heraushängender Zunge und geöffnetem Mund. Der Hund zeigt ein zufriedenes und entspanntes Verhalten.

Ein zufriedener Dogo Argentino bei Sonnenuntergang, mit heraushängender Zunge und entspanntem Ausdruck. © Zbynek Pospisil (Canva)


Platz 11: Presa Canario

Der Presa Canario ist eine kräftige, muskulöse Hunderasse von den Kanarischen Inseln. Mit einer Beißkraft von rund 540 PSI gehört er zu den starken, imposanten Rassen. Ursprünglich als Wach- und Viehtreibhund gezüchtet, zeigt er sich selbstbewusst, ruhig und wachsam. Der Presa Canario braucht eine erfahrene Hand, klare Grenzen und eine konsequente Erziehung.

Ein Presa Canario Portrait. Im Hintergrund etwas grüne Wiese.

Der Presa Canario – kraftvoll, wachsam und treu. Ein imposanter Beschützer mit sanftem Herz für seine Familie. Foto: Canva


 

Platz 10: Tosa Inu

Der Tosa Inu stammt aus Japan und wurde ursprünglich für Hundekämpfe gezüchtet. Trotz seiner Geschichte gilt er heute als ruhiger, ernster und mutiger Hund mit starker Bindung zu seiner Bezugsperson. Seine Beißkraft liegt bei rund 556 PSI. Der kräftige Molosser benötigt konsequente Führung und ist für Anfänger ungeeignet. In einigen Ländern unterliegt er besonderen Auflagen oder Halteverboten.

Ein Tosa Inu liegt auf der Wiese neben einer Person.

Menschen gegenüber ist der Tosa Inu sanftmütig und geduldig. / © Bibica (Canva)

 

Platz 9: Deutscher Schäferhund

Beißkraft: 240 PSI
Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Deutsche Schäferhund in seiner Heimat Deutschland ursprünglich zum Hüten von Schafherden gezüchtet. Dennoch verfügen sie über einen starken Jagdtrieb. Das Gebiss des Deutschen Schäferhundes ist in erster Linie auf das Fangen, das Festhalten, das Zerreißen und das Zerkleinern der Beute spezialisiert. Inzwischen hat sich die Rasse jedoch zum sportlichen Allrounder und vielseitigen Arbeits- und Gebrauchshund entwickelt. Auch bei Polizei, Zoll und Militär setzt man diese Hunderasse gerne ein.

Deutsche Schäferhunde wirken oftmals beeindruckend. / Foto: Adam Kontor – Pexels

Deutsche Schäferhunde wirken oftmals beeindruckend. / Foto: Adam Kontor – Pexels

 

Platz 8: American Bulldog

Beißkraft: 300 PSI
Die American Bulldog entstand, wie der Name schon verrät, in den USA. Sie hat einen gedrungenen, muskulösen Körper und erreicht ein Gewicht von bis zu 58 Kilogramm. Ihr Temperament wird als loyal und freundlich, aber auch als durchsetzungsfähig beschrieben. Dank ihres breiten, kräftigen Kiefers kann sie eine beachtliche Beißkraft entwickeln. Am wohlsten fühlen sie sich als Familienhunde bei ihren Menschen.

Die American Bulldog wird als Rasse nicht vom FCI anerkannt. / Foto: Pixabay

Die American Bulldog wird als Rasse nicht vom FCI anerkannt. / Foto: Pixabay

 

Platz 7: Rottweiler

Beißkraft: 330 PSI
Ihren Namen verdankt diese Hunderasse der deutschen Ursprungsstadt Rottweil. Laut Rassestandard verfügt der Rottweiler über eine freundlich-pazifistische Grundstimmung und ein tapferes Temperament. Dennoch ist die Rasse sehr aufmerksam und legt ein ausgeprägtes Schutzverhalten an den Tag. Daher sind sie nicht nur als freundliche Familienhunde,  sondern auch als Wach- und Schutzhunde bei Sicherheitsdiensten, Militär und Polizei im Einsatz.

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Der Rottweiler steht in manchen Bundesländern auf der sogenannten Rasseliste. / Foto: Pixabay

 

Platz 6: English Mastiff

Beißkraft: 560 PSI
Der Englische Mastiff wurde ursprünglich in Großbritannien gezüchtet. Er gilt als ruhig und würdevoll, aber auch tapfer und beschützend. Diese Hunde geben ausgezeichnete Wächter von Haus und Hof ab, sind jedoch nicht bellfreudig. Rüden dieser Rasse erreichen ein stolzes Gewicht von bis zu 100 Kilogramm. Dementsprechend gut ausgeprägt sind ihre Beißwerkzeuge.

Der Englische Mastiff gehört zu den massigsten Hunderassen weltweit. / Foto: Pixabay

Der Englische Mastiff gehört zu den massigsten Hunderassen weltweit. / Foto: Pixabay

 

Platz 5: Dobermann

Beißkraft: 600 PSI
Diese deutsche Hunderasse ist nach ihrem Urvater, dem Hundezüchter  Friedrich Louis Dobermann, benannt. Trotz oder gerade wegen seiner emotionalen Sensibilität ist der deutsche Dobermann ein Wachhund mit großer Entschlossenheit. Aber leider wird ihm immer wieder ungerechtfertigt ein aggressiver Charakter nachgesagt. Rüden erreichen ein Gewicht von etwa 40 bis 45 Kilogramm – damit gehören sie zu den Leichtgewichten unter den Hunderassen mit der größten Beißkraft.

Die Hunderasse wurde im 19. Jahrhundert erstmals von Friedrich Louis Dobermann gezüchtet. / Foto: Pexels – DSD

Die Hunderasse wurde im 19. Jahrhundert erstmals von Friedrich Louis Dobermann gezüchtet. / Foto: Pexels – DSD

 

Platz 4: Kaukasischer Schäferhund

Der Kaukasische Schäferhund wurde ursprünglich zum Schutz von Herden in den Bergen des Kaukasus eingesetzt – gegen Wölfe, Bären und fremde Menschen. Seine Beißkraft liegt bei ca. 600–700 PSI und macht ihn zu einem der körperlich stärksten Hunde überhaupt. Er ist selbstbewusst, mutig und sehr unabhängig. Diese Rasse ist nichts für Anfänger: Sie braucht viel Platz, Geduld und eine konsequente, aber faire Erziehung.

Ein Kaukasischer Schäferhund im Sonnenlicht.

Bis heute hat sicher der Kaukasische Schäferhund einen starken Schutztrieb erhalten. 600 – 700 PSI / Foto: Canva.

 

Platz 3: Cane Corso

Der Cane Corso Italiano stammt aus Italien und wurde früher als Jagd- und Wachhund eingesetzt. Mit einer Beißkraft von rund 700 PSI zählt er zu den kräftigsten Hunderassen Europas. Der muskulöse Molosser wirkt einschüchternd, ist jedoch bei konsequenter Erziehung sehr loyal und wachsam. Cane Corsos brauchen eine klare, ruhige Führung und viel Beschäftigung – dann sind sie zuverlässige Partner mit großem Beschützerinstinkt.

cane corso italiano molosser kopf aussehen schwarz

Die massive Kopfform ist beim Cane Corso typisch und weißt auf seine Abstammung als Molosser hin. / Foto: Pixabay

 

Platz 2: Bandog

Der Bandog ist keine offiziell anerkannte Hunderasse, sondern eine gezielte Kreuzung aus Mastiff- und Bulldoggenlinien. Ursprünglich gezüchtet für Schutz und Wachaufgaben, beeindruckt er durch seine massive Statur und enorme Kraft. Mit einer geschätzten Beißkraft von ca. 730 PSI gehört der Bandog zu den stärksten Hunden weltweit. Er ist intelligent, territorial und braucht eine erfahrene Hand in der Führung. Ohne klare Regeln kann sein Schutztrieb schnell überhandnehmen.

 

Platz 1: Kangal-Hirtenhund

Beißkraft: 740 PSI
Der Kangal gehört zu den Herdenschutzhunden, welche in der Türkei zur Bewachung von Nutztieren eingesetzt werden. Während die traditionelle Kangalzucht in der Türkei kleinere Hunde hervorbringt, erreichen Rüden außerhalb der Türkei ein Stockmaß von bis zu 90 cm und ein Gewicht von rund 70 Kilogramm. Mit 740 PSI kann der Kangal sogar kräftiger zubeißen als ein Löwe, dessen Beißkraft bei 691 PSI liegt.

Der Kangal (türkisch: Kangal Çoban Köpeği) ist ein Hirtenhund aus der Türkei. / Foto: Pixabay

Der Kangal (türkisch: Kangal Çoban Köpeği) ist ein Hirtenhund aus der Türkei. / Foto: Pixabay

 
 

Hunderassen mit der größten Beißkraft brauchen liebevolle Erziehung

Na, schon von der Bisskraft unserer Fellnasen beeindruckt? Zu recht – denn mit großer Kraft geht auch große Verantwortung einher. Das wusste ja bekanntlich sogar schon Spiderman. Besitzer von besonders kräftigen Hunden müssen große Sorgfalt und Liebe darauf verwenden, ihre Hunde richtig zu erziehen und zu sozialisieren. Dennoch hat jeder Hund eine liebevolle Erziehung zu einem angenehmen und freundlichen Lebewesen verdient – egal, wie groß oder klein. Denn auch, wenn Bisse von kleinen Hunden weniger schlimme medizinische Folgen haben, verletzen sie dennoch das Vertrauen zu unseren Fellnasen und tragen zu einem schlechteren Miteinander von Hund und Mensch bei.

In der folgenden Tabelle findest du eine Rangliste der Hunderassen mit der stärksten Beißkraft – gemessen in PSI (Pounds per Square Inch).

Je höher der PSI-Wert, desto mehr Druck kann der Hundekiefer ausüben. Die Werte sind Richtwerte und können je nach Quelle, Tier und Messmethode leicht variieren.

Rang Rasse Beißkraft (PSI) Herkunft
1Kangalca. 740 PSITürkei
2Bandogca. 730 PSIUSA
3Cane Corsoca. 700 PSIItalien
4Kaukasischer Schäferhundca. 600–700 PSIRussland
5Tosa Inuca. 556 PSIJapan
6Presa Canarioca. 540 PSISpanien
7Dogo Argentinoca. 500 PSIArgentinien
8Tibet Mastiffca. 500 PSIChina/Nepal
9Boerboelca. 450 PSISüdafrika
10Leonbergerca. 399 PSIDeutschland
11Akita Inuca. 350–400 PSIJapan
12Rottweilerca. 328 PSIDeutschland
13Deutscher Schäferhundca. 238–291 PSIDeutschland
14American Bulldogca. 305 PSIUSA
15Dobermannca. 228–245 PSIDeutschland
16Malinoisca. 195 PSIBelgien
17Boxerca. 230 PSIDeutschland
18Staffordshire Bullterrierca. 210 PSIGroßbritannien
19Mastino Napoletanoca. 250–300 PSIItalien
20Huskyca. 150 PSISibirien

Häufige Fragen zur Beißkraft von Hunden

Welcher Hund hat die größte Beißkraft?

Der Kangal, mit ca. 740 PSI, hat laut mehreren Quellen die höchste bekannte Beißkraft unter allen Hunderassen.

Wie wird die Beißkraft bei Hunden gemessen?

Mit elektronischen Drucksensoren, die die Kraft in PSI (Pfund pro Quadratzoll) messen – je höher der Wert, desto stärker der Biss.

Ist ein Hund mit hoher Beißkraft gefährlich?

Nein, die Beißkraft allein sagt nichts über das Wesen oder Verhalten eines Hundes aus. Wichtig sind Erziehung, Haltung und Sozialisierung.

Was bedeutet PSI?

PSI steht für „Pound per Square Inch“ – ein Maß für Druck. 1 PSI entspricht etwa 6,89 N/cm².

Warum gibt es unterschiedliche Angaben zur Beißkraft?

Weil es keine standardisierten Messverfahren gibt – Ergebnisse schwanken je nach Hund, Gerät und Testmethode.

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