Flöhe beim Hund! Parasiten erkennen und behandeln

by Redaktion
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Klein, gemein und selten allein: Hilfe, mein Hund hat Flöhe!

Erblickt man nur eines dieser Biester im Hundefell, sollte man mit Hunderten mehr rechnen, die besser versteckt sind. Wir klären auf, wie man einen Flohbefall erkennt, richtig behandelt und (noch besser) gleich vorbeugt.

Flöhe sind KEIN Zeichen von fehlender Sauberkeit oder Hygiene!

Flöhe werden oft mit heimatlosen Streunern oder unhygienischen Lebensumständen assoziiert. Doch tatsächlich sind selbst der sauberste Hund und der reinste Haushalt vor den kleinen Tierchen nicht sicher – ein Befall erfolgt meist per Zufall. Es kann der Kontakt zu bereits betroffenen Artgenossen sein oder eine kontaminierte Umgebung im Freien. Durch ihre rasante Vermehrungsfähigkeit können dann aus wenigen Flöhen schnell viele werden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Flöhe sind KEIN Anzeichen von fehlender Sauberkeit!
  • Sie sind winzige Parasiten, die sich vom Blut ihres Wirtes ernähren. Ihr Speichel löst den typischen Juckreiz aus. Flöhe legen kurz nach Befall unzählige Eier, die vom Hund abfallen und so die Umgebung kontaminieren.
  • Anzeichen: Hund kratzt und leckt sich ständig, braune Krümel im Fell, die auf nassem Papier rot verlaufen.
  • Antiparasitika und Kombipräparate helfen schnell und zuverlässig! Ratsam ist es, sie auch auf andere tierische Mitbewohner anzuwenden.
  • Mittel zur Vorbeugung ganzjährig verwenden.
  • Bei Flohbefall die Fellnase auch unbedingt entwurmen!
Flöhe beim Hund / Hundegesundheit / Symptome, Anzeichen, Behandlung, Hausmittel bei Flohbefall des Hundes
Was tun, wenn der Hund Flöhe hat? Antiparasitika, Wurmkur und ein Großputz! / Foto: Canva

Was sind Flöhe?

Flöhe sind parasitierende Insekten, die das Blut ihres Wirtes über winzige Wunden in dessen Haut trinken. Ihr einziges Lebensziel: Vermehrung! Schon in den ersten 48 Stunden können sie Eier legen, die vom Wirt abfallen und die Umgebung verunreinigen. Ein Floh kann seinen kompletten Lebenszyklus vom Ei bis zum erwachsenen Floh in drei bis fünf Wochen abschließen. Nur der erwachsene Floh lebt auf dem Tier selbst – der Großteil der Population lebt in der räumlichen Umgebung des Wirts. Welcher Wirt bevorzugt wird, hängt von der Flohart ab: Hunde werden in ländlichen Gebieten meist vom Hundefloh, in der Stadt eher vom Katzenfloh befallen. Aber auch der Menschen-, Fuchs-, Hühner-, Kaninchen-, Ratten- und Sandfloh kann sich einen hündischen Wirt aussuchen. Flöhe sind das ganze Jahr über aktiv, ihre Entwicklung verlangsamt sich jedoch bei Kälte oder übermäßiger Trockenheit. Aber auch im Winter ist hund vor ihnen nicht sicher!

Welche Symptome zeigt ein Hund mit Flöhen?

Flöhe sind mit freiem Auge nur schwer zu erkennen. Das auffälligste Anzeichen eines Flohbefalls ist deshalb ein sich ständig kratzender und leckender Hund. Um an sein Blut zu kommen, verletzen Flöhe seine Haut und geben Speichel in die Wunde ab. Der Speichel irritiert die Haut stark und löst Juckreiz aus. Auch braune Krümel im Fell, die auf nassem Küchenpapier rötlich verlaufen, sind sichere Hinweise – es handelt sich dabei um unverdautes Blut, das die Flöhe für die Ernährung der Larven ausscheiden. 

Welche Auswirkungen hat ein Flohbefall?

Ohne Behandlung kann der Befall zu Haarausfall, Hautentzündungen und bei sehr starkem Befall sogar zu Blutarmut (Anämie) führen. Manche Hunde entwickeln eine Flohspeichelallergie, die die Symptome und Hautreizungen verschlimmert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass Flöhe als Zwischenwirte den Gurkenbandwurm auf den Hund übertragen. Deshalb sollte bei einem Flohbefall auch stets entwurmt werden.

Was hilft sofort gegen Flöhe bei Hunden?  

Entdeckt man auf seiner Fellnase auch nur einen verdächtig hüpfenden Punkt, ist schnelles Handeln gefragt. Am wirksamsten gegen den direkten Befall sind Antiparasitika, die den Vermehrungszyklus durchbrechen. Es gibt sie auch als Kombipräparate gegen mehrere Parasitenarten. Verabreicht werden sie meistens oral; als Sprays, Halsbänder oder Spot-ons können sie direkt auf Haut und Fell aufgetragen werden. Viele Mittel können nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Vorbeugung das ganze Jahr über regelmäßig angewendet werden. Für die optimale Flohprophylaxe am besten bei der/beim Veterinärmediziner:in des Vertrauens beraten lassen. Und nicht auf die parallele Entwurmungskur vergessen! Leben mehrere Tiere im eigenen Haushalt, sollten sie mitbehandelt werden.

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Kokosöl hat als natürliches Pflegemittel zahlreiche Vorteile für Hunde. /Foto: Towfiqu barbhuiya (Canva)

Kokosöl: Wirksames Hausmittel gegen Flöhe?

Das Öl der Kokosnuss enthält Laurinsäure. Diese verbreitet einen für Flöhe unangenehmen Geruch, der neue fernhalten kann. Außerdem greifen die Fettsäuren im Kokosöl den Chitinpanzer der Flöhe an und lösen ihn auf. Bei regelmäßiger Anwendung kann Kokosöl die Flohabwehr unterstützen und hält gleichzeitig auch andere Parasiten wie Zecken und Milben fern. Seine Wirkung ist allerdings nicht so stark und zuverlässig wie die der Antiparasitika und kann diese bei einem Flohbefall meist nicht ersetzen. Wir empfehlen es aber als natürliche Profilaxe.

Wie wird Kokosöl angewendet?

Das Öl gleichmäßig im Fell und auf der Haut des Hundes verteilen und einmassieren. Damit es präventiv wirken kann, regelmäßig mehrmals pro Woche anwenden!

Ist Kokosöl unbedenklich, wenn es vom Fell geschleckt wird?

Ja! Denn Kokosöl eignet sich auch hervorragend als Nahrungsergänzung. Es enthält zahlreiche wichtige Mineralstoffe, Aminosäuren, Antioxidantien und Vitamine, die besonders bei älteren oder geschwächten Hunden eine wertvolle Nährstoffquelle darstellen.

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Was muss ich beim Flohbefall noch beachten?

Der Flohbefall betrifft nicht nur den Hund, sondern auch immer die Umgebung. Alle Tiermöbel wie Hundekörbe und Hundehütten, außerdem alle Polstermöbel, Teppiche, Heimtextilien wie Kissen, Decken und Vorhänge, Spielzeug, alle Böden und Bodenritzen müssen gründlich mit Insektiziden gereinigt werden. Was in der Waschmaschine gewaschen werden kann, sollte mit höheren Temperaturen gereinigt werden. Wenn der Hund im Auto mitfährt, muss auch dieses sorgfältig geputzt und gesaugt werden. Tipp: Vermehrtes Staubsaugen auf höchster Stufe in den ersten Tagen (ggf. auch Wochen) nach der Reinigung hilft, die letzten Eier, Larven und Puppen zu erwischen.

Checkliste für die gründliche Reinigung nach dem Flohbefall:

  • Hundemöbel (Hundehütte, Körbchen)
  • Spielzeuge
  • Polstermöbel (Sofa, Betten)
  • Teppiche
  • Heimtextilien (Pölster, Decken, Vorhänge) – mit hohen Temperaturen waschen
  • Böden, Bodenritzen
  • Auto

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