Knochenfütterung: Was muss Hundebesitzer darüber wissen?

by Redaktion
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Bei der Fütterung mit Rohfutter – dem sogenannten Barfen – sind Knochen ein wesentlicher Bestandteil. Bei vielen Hundebesitzern gibt es jedoch Unsicherheiten, wenn es um das Thema Knochenfütterung geht.

Mögliche Risiken, wie Verdauungsprobleme oder Darmverschluss, wollen der Fellnase verständlicherweise nicht zugemutet werden. Wenn man gut aufgeklärt ist und einige Grundregeln beachtet, kann die Knochenfütterung aber viele Vorteile haben.

Was spricht für die Knochenfütterung?

Sobald Hunde von der Muttermilch entwöhnt sind, stellt sich die Frage nach der richtigen Fütterung des Vierbeiners. Natürlich kann man als Hundebesitzer auf Fertigfutter zurückgreifen, aber es ist nicht unbedingt die beste Nahrung für die Tiere. Für eine möglichst naturnahe Ernährung lohnt sich hingegen Rohfutter – nicht nur bei älteren Fellnasen, sondern auch beim gesunden Barfen für Welpen.

Beim Barfen werden Hunde mit allen wichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen versorgt. So kann eine gesunde Fütterung ohne jegliche künstliche Zusatz- und Konservierungsmittel sichergestellt werden. Knochen sind dabei ein besonders guter Energie- und Kalziumlieferant. Sie versorgen die Tiere mit wertvollen Fetten, Proteinen, Mineralien, Antioxydantien und Enzymen. Die Knochenfütterung lohnt sich zudem, weil sie…

  • …für gepflegte Hundezähne Zahnstein wird abgerieben und eine zusätzliche Zahnpflege ist nicht notwendig.
  • …die Muskeln ausgezeichnet trainiert. Der Vorgang des Abnagens trainiert die Muskulatur des Tierkörpers.
  • …große Glücksgefühle auslöst. Das Knochenfressen sorgt dafür, dass Hunde ausgeglichener und zufriedener sind.
  • …als artgerechte Beschäftigung für den Vierbeiner eingesetzt werden kann. Man sollte seinen Hund zwar nicht unbeaufsichtigt lassen, doch er braucht für das Abknabbern keine ungeteilte Aufmerksamkeit. So haben Hundebesitzer wieder etwas mehr Zeit für sich selbst.

Gefahren bei der Knochenfütterung

Die Knochenfütterung bringt viele Vorteile mit sich. Bei gefräßigen Hunden und Hunden, die zum Schlingen neigen, ist jedoch besondere Vorsicht geboten. Durch das hastige Fressen kann es nämlich sein, dass die Knochen im Hals stecken bleiben. Schlimmstenfalls kann die Fellnase daran ersticken. Alternativ eignen sich stark zerkleinerte Knochen oder eine Mineralstoffmischung (z. B. Knochenmehl).

Außerdem besteht die Gefahr, dass Knochen Verletzungen verursachen. Durch das Fressen entstehen teilweise größere Knochensplitter, die das Maul und den Verdauungstrakt schädigen. Besondere Vorsicht ist bei Markknochen in Scheibenform geboten! Beim Auslecken des Marks kann sich der Knochen über den Unterkiefer und die Zunge streifen. Hunden ist es nicht möglich, sich alleine daraus zu befreien. Durch hektische Bewegungen mit ihren Pfoten können sie sich blutige Verletzungen zuziehen.

Grundregeln

Um die möglichen Gefahren der Knochenfütterung zu vermeiden, gibt es eine Reihe von Grundregeln, die man als Hundebesitzer beachten sollte. So schützt man seinen Vierbeiner am besten vor gefährlichen Verletzungen.

Nur rohe Knochen mit Fleisch füttern

Für die Knochenfütterung eignen sich nur ganz bestimmte Knochen. Es ist besonders wichtig, dass man seinen Hund nur mit rohen Knochen füttert. Bei gekochten Knochen verändert sich die Struktur – sie werden leicht brüchig und splittern beim Fressen. Auch Knochen von älteren Tieren brechen schnell in kleinere Teile. Deshalb sollten jene von jüngeren Tieren, wie Kälbern und Lämmern, im Futternapf landen.

Außerdem sind Knochen mit Fleischanhang zu bevorzugen. Die ideale Zusammensetzung ist 50 % Knochen und 50 % Fleisch. Mit Fleisch sind sie für Hunde um ein Vielfaches leichter zu verdauen. Durch den Fleischanteil wird nämlich die Magensäure in Schwung gebracht, was wiederum die Verdauung vereinfacht.

Knochenfütterung beaufsichtigen

Viele Hunde verschlucken beim gierigen Fressen Knochenreste, die Verletzungen hervorrufen können. Vor allem bei gefräßigen Hunden sollte man achtsam sein. Hunde, die zum Schlingen neigen, sollte man deshalb beim Abnagen niemals unbeaufsichtigt lassen. So kann man – falls Gefahr droht – schnelle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen (z. B. wenn sich der Vierbeiner verschluckt).

Knochen in Maßen füttern

Es ist vor allem die Menge an Knochen, die bei der Fütterung Probleme bereiten kann. Deshalb ist es wichtig, dass man die Leckerbissen nur mit Maß und Ziel verfüttert. Eine kleine Ration einmal in der Woche reicht vollkommen aus. Gleichzeitig kommen die Vierbeiner bei dieser Dosierung normalerweise auch mit einem schwer verdaulichen Stück problemlos zurecht.

Falls Hunde nämlich zu viele Knochen auf einmal fressen, gelangen diese oftmals unverdaut in den Enddarm. Dadurch wird dem Kotbrei Wasser entzogen und es entsteht Knochenkot. Dieser wird sehr hart, mit spitzigen Knochenteilchen an der Oberfläche. Bei manchen Hunden muss der Knochenkot in Narkose operativ entfernt werden.

Keine Schweineknochen auswählen

Es können Knochen von verschiedenen Tieren verfüttert werden. Eine Ausnahme bilden aber Schweineknochen. Mit dem Schweinefleisch kann nämlich der sogenannte Aujeszky-Virus auf den Hund übertragen werden. Es handelt sich dabei um den Auslöser für die gefährliche Pseudowut, eine tödliche Hundekrankheit. Außerdem kann Schweinefleisch Fadenwürmer und Salmonellen enthalten.

Fazit

Die Knochenfütterung sorgt für eine möglichst natürliche und ausgewogene Hundeernährung. Neben ihren vielen Vorteilen birgt sie allerdings bestimmte Risiken. So eignen sich die Leckerbissen nicht für alle Hunderassen. Im schlimmsten Fall können Knochen lebensbedrohlich für den Vierbeiner sein.

Als wesentlicher Bestandteil des Barfens ist die Knochenfütterung jedoch allemal einen Versuch wert. Unter Berücksichtigung einiger wichtiger Grundregeln ist man als Hundebesitzer bestens vorbereitet. Der Vierbeiner wird es einem danken!

Autorin: Sina Delgado Hernandez

Autorenbeschreibung: Sina Delgado Hernandez ist die Betriebsleitung der Firma Hund & Sport Hungenberg GmbH. Sie ist mit Tieren aufgewachsen und beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der artgerechten Haltung und der Ernährung von Haustieren. Nach ihrer Ausbildung bei der Futter Fundgrube folgte ein duales Studium im Bereich Betriebswirtschaft. Sina setzt sich für den Tierschutz ein und besitzt unter anderem selbst zwei Katzen und einen Hund, die zuvor auf der Straße lebten.

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