Verschiedene Hunderassen vor einem gelben Hintergrund.

Welche Hunderassen gelten eigentlich als besonders gesund? Und was macht eine „gesunde“ Hunderasse eigentlich aus? Erfahren Sie hier alles über die genetisch am wenigsten belasteten Vierbeiner in unseren Top 10 der gesündesten Hunderassen.

Gleich eines vorweg: Wie gesund oder krank ein individueller Hund ist, hängt natürlich von mehreren Faktoren ab. Grundsätzlich bestimmt die sorgfältige und artgerechte Fütterung, Pflege und Auslastung eines Hundes durch seine Besitzer maßgeblich, wie gut die Lebensqualität eines einzelnen Tieres aussieht. Dennoch ist es ein Fakt, dass manche Rassen stärker genetisch belastet sind als andere. Wer seinem Haustier besonders gute Chancen in Punkto Gesundheit bieten möchte, kann sich an unseren Top 10 der gesündesten Hunderassen orientieren.

Was bedeutet „gesund“?

Doch welche Faktoren machen eine „gesunde“ Hunderasse überhaupt aus? Laut der Agria Tierversicherung, welche die Daten von über 6 Millionen Hunden aus 180 Hunderassen ausgewertet hat, fallen dabei hauptsächlich die Anzahl von Tierarztbesuchen pro Hund ins Gewicht. Je häufiger ein Hund einer bestimmten Rasse wegen nicht-routinemäßiger Eingriffe (u.a. Impfungen, Kastration oder Sterilisation, etc.) in die Tierarztpraxis muss, desto anfälliger gilt die Rasse für Krankheiten und Verletzungen. Grundsätzlich gibt es jedoch einige (sichtbare) körperliche Merkmale, die bei der Gesundheit eines Hundes besonders ins Gewicht fallen:

  • Körpergröße

    Grundsätzlich gilt: je extremer die Körpergröße, desto höher das Gesundheitsrisiko – und dieses Prinzip funktioniert in beide Richtungen. Zu kleine Hunderassen (z.B. Teacup-Hunde) leiden u.a. unter Stoffwechsel- und Gelenksproblemen, Entwicklungsstörungen und sind anfälliger für Verletzungen beim Spielen mit anderen Hunden. Hunderassen mit mehr Körpermasse nützen dafür leichter ihre Gelenke ab, was zu frühzeitiger Ellbogen- oder Hüftdysplasie führen kann.

  • Position der Augen

    Verschiedene Hunderassen leiden unter genetisch bedingten Augenproblemen. Dazu gehören Augäpfel, die zu groß für den Schädelknochen sind und in einem Prolaps vorfallen können, oder durch Fehlstellung der Lider oder zu lange Haare ständig gereizte und tränende Augen.

  • Länge der Schnauze

    Sogenannte brachycephale Rassen leiden massiv unter einer platten Schnauze und damit einhergehenden Veränderungen von Lefzen, Kiefer, Gaumensegel und Luftröhre. Weil sie oftmals zu viel Eigengewebe im Mund haben oder sich ihre Luftröhre spontan verschließen kann, leiden Tiere dieser Rassen beinahe ausnahmslos unter lebenslanger Atemnot. Zu den bekanntesten Vertretern gehören die Englische und die Französische Bulldogge sowie der Mops.

  • Länge der Beine

    Auch Hunde mit besonders kurzen Beinen oder krummen Läufen richten sich sehr früh ihren Bewegungsapparat zugrunde. Die Folge sind Abnützungserscheinungen der Wirbelsäule und Gelenke. Besonders betroffen sind hier Deutsche Schäferhunde, Dackel und die Englische Bulldogge.

  • auffällige Abweichungen

    Werden Hunderassen besonders nach auffälligen äußeren Merkmalen gezüchtet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es früher oder später zu Qualzuchterscheinungen oder Inzucht kommt, um dieses Merkmal beizubehalten. Dazu gehören z.B. haarlose Hunde (wie der Chinesische Schopfhund), Hunde mit sehr faltiger Haut (wie der Shar Pei), Hunderassen mit bestimmten Fellfarben, usw.

In manchen Ländern hat man aus Gesundheitsgründen die Zucht bestimmter Rassen vorerst gestoppt. In Norwegen beispielsweise dürfen der Cavalier King Charles Spaniel und die Englische Bulldogge nur mehr dann gezüchtet werden, wenn de allgemeine Gesundheitszustand der Rasse verbessert werden kann.

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Gesundheitsprobleme kommen nicht nur durch einen hohen Inzuchtfaktor zustande, sondern können auch von der Körpergröße des Hundes abhängen. / Symbolfoto: pexels.

Top 10 der gesündeste Hunderassen

Die meisten der als sehr gesund geltenden Hunderassen sind demnach jene, deren Zucht mit großer Sorgfalt erfolgt. Dazu gehören auch viele Arbeitshunderassen, die weniger nach Aussehen, sondern mehr auf Leistung gezüchtet werden. Natürlich können einzelne Hunde dieser Rasse ebenfalls gesundheitliche Probleme entwickeln. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vertreter dieser Rassen lange gesund bleibt und ein gesundes und glückliches Leben führen kann, sehr hoch.

Deutscher Spitz

Diese angenehme Gesellschaftshunderasse zeichnet sich durch einen fröhlichen Charakter und eine hohe Lebenserwartung aus. Sie können zwischen 13 und 15 Jahre alt werden. Es gibt keine bekannten rassespezifischen Krankheiten bei dieser Hunderasse.

fci-gruppe-5-fuenf-fci-gruppe-hunderassen-nomenklatur-rasse-spitzWas könnte besser sein als ein Spitz? – Zwei Spitze! / Foto: pixabay.

Puli

Als Arbeitshunderasse erfreut sich der Puli sehr guter Gesundheit, rassetypische Krankheiten sind nicht bekannt. Auch die seriöse Zucht dieser Rasse wird mit Umsicht und Fokus auf den Erhalt der guten Konstitution dieser Rasse betrieben. Im Durchschnitt wird diese Rasse daher 12 bis 16 Jahre alt.

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Bewegung ist für aktive Hunderassen wie dem Puli ein Um und Auf, um glücklich und zufrieden zu sein. / Foto: Canva.

Mudi

Als relativ junge Hunderasse mit Fokus auf Robustheit und guter Konsitution erfreut sich der Mudi sehr guter Gesundheit. Bei gewissenhafter Pflege kann er im Durchschnitt stolze 13 bis 15 Jahre alt werden. Rassespezifische Krankheiten sind keine bekannt.

Als aktive Hunderasse braucht der Mudi als Familienhund Ausgleich durch Sport. / Foto: Canva.

Als aktive Hunderasse braucht der Mudi als Familienhund Ausgleich durch Sport. / Foto: Canva.



Jack Russell Terrier

Dank sorgfältiger Zucht besonders in Europa gilt der heutige Jack Russell Terrier als sehr gesunde Hunderasse mit einer langen Lebensspanne von 13 bis 16 Jahren. Dennoch sind einige rassetypische Krankheiten bekannt. In der verantwortungsvollen Zucht gibt es für manche dieser Gesundheitsprobleme jedoch einen verlässlichen Gentest.

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Foto: Pixabay

Border Collie

Der Border Collie punktet als Hütehund par excellence mit einer robusten Gesundheit und gutem Erbgut. Allein bei manchen Fellfarben kann es zu bekannten gesundheitlichen Problemen kommen. Diese Hunde können im Durchschnitt zwischen 13 und 17 Jahre alt werden.

Der agile Border Collie möchte gefördert und gefordert werde. /Foto: Pixabay Der agile Border Collie möchte gefördert und gefordert werde. /Foto: Pixabay

Sibirischer Husky

Weil diese Hunde früher als Schlittenhunde in eisigen Gebieten eingesetzt wurden, überlebten durch natürliche Auslese nur die stärksten und gesündesten Hunde. Auch in der heutigen Zucht legt man weiterhin großen Wert auf die körperliche Leistung dieser Rasse. Weil sie jedoch tagtäglich sehr viel Bewegung brauchen, gehören diese Hunde nur in die Hände von sehr sportlichen Herrchen und Frauchen.

Was Fellfarbe, Augenfarbe und Schnauzenfarbe angeht, sind Huskys sehr vielfältig. / Foto: Canva.

Was Fellfarbe, Augenfarbe und Schnauzenfarbe angeht, sind Huskys sehr vielfältig. / Foto: Canva.

Belgischer Schäferhund

Dieser Hunderassen-Cluster, zu dem u.a. auch der Malinois gehört, ist für seine hohe Leistungsfähigkeit und robuste Gesundheit bekannt. Weil sie nicht nur athletisch, sondern auch sehr gelehrig sind, geben sie die perfekten Diensthunde für Militär, Polizei und Zolldienst ab.

Die bekannteste Variante der belgischen Schäferhunde ist der Malinois. / Foto: Canva (Sveta Elfimova).

Die bekannteste Variante der belgischen Schäferhunde ist der Malinois. / Foto: Canva (Sveta Elfimova).

Bolonka Zwetna

Der Bolonka Zwetna gilt als robuster Hund und ist grundsätzlich nicht anfällig für Krankheiten. Da er aber zu den Zwerghunden zählt, können manchmal Probleme wie Patellaluxation, Hüftgelenksdysplasie und Progressive Retinaatrophie auftreten. Er kann im Durchschnitt bis zu 15 Jahre alt werden.

Die bekannteste Variante der belgischen Schäferhunde ist der Malinois. / Foto: Canva (Sveta Elfimova).

Die bekannteste Variante der belgischen Schäferhunde ist der Malinois. / Foto: Canva (Sveta Elfimova).

Deutscher Pinscher

Auch der Deutsche Pinscher gehört zu den wenigen Hunderassen, bei denen keine rassetypischen Krankheiten bekannt sind. Sie erfreuen sich üblicherweise ein Leben lang guter Gesundheit – und mit einer Lebenserwartung zwischen 12 und 14 Jahren kann dieses relativ lang ausfallen.

Der Deutsche Pinscher darf sich über eine robuste Gesundheit freuen. / Foto: AllenJMSMith.

Der Deutsche Pinscher darf sich über eine robuste Gesundheit freuen. / Foto: AllenJMSMith.

Chihuahua

Diese Hunderasse zählt nicht nur zu den kleinsten Hunderassen der Welt, sondern auch zu den langlebigsten. Doch Achtung! Nur Tiere aus seriöser Zucht bleiben wirklich ein Hundeleben lang sehr gesund. Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es viele Vermehrer und Hobbyzüchter, welche den allgemeinen Zustand der Rasse binnen weniger Jahrzehnte stark verschlechtert haben.

Ein gesunder Chihuahua kann ein langes und glückliches Leben führen. / Foto: Canva (martinastjean).

Ein gesunder Chihuahua kann ein langes und glückliches Leben führen. / Foto: Canva (martinastjean).

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