Deutscher Spitz (Hunderasse) – der kecke kleine Löwe

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 7 Minuten Lesedauer
Ein fröhlicher Deutscher Spitz sitzt entspannt, umgeben von FCI-Details zu seiner Klassifikation als Europäische Spitze, spezifisch als Wach- und Begleithund ohne erforderliche Arbeitsprüfung.

Der deutsche Spitz ist nur ein Vertreter der großen und globalen Familie der Spitze, die zu den ältesten Hunderassen Mitteleuropas gehören.

Geschichte & Ursprung

Die Herkunft des deutschen Spitzes ist umstritten: Während die FCI die Rasse noch als vom prähistorischen Torfhund abstammend bezeichnet, wird diese Theorie mittlerweile bezweifelt und gilt als überholt. Fakt ist, dass die Familie der Spitzartigen in ganz Europa seit Jahrhunderten gezüchtet wurden und werden; besonders beim europäischen Adel erfreuten sich die Hunde großer Beliebtheit. Von Mitteleuropa aus verbreiteten sich die Spitze in die ganze Welt und waren dort Urheber neuer Rassen bzw. Rassenvarianten wie des Japan-Spitzes oder des American Eskimo Dogs. Aufgrund ihres kecken Aussehens und Wesensart waren deutsche Spitze auch beliebte Motive in der Kunst: Berühmteste Beispiele sind der treue Begleithund Witwe Boltes in Wilhelm Buschs berühmten „Max und Moritz“-Geschichten und die Titelheldin der tragischen Geschichte „Die Spitzin“ von Maria von Ebner-Eschenbach.

Wesen & Charakter

Der deutsche Spitz besitzt ein unkompliziertes Naturell und gilt als leicht zu erziehen. Seine Anhänglichkeit und Lebhaftigkeit eignen ihn zum perfekten Familienhund, allerdings ist aus seiner Vergangenheit als Wächter von Haus und Hof noch ein gewisses Misstrauen Fremden gegenüber und eine Tendenz zum Kläffen verblieben; sein Gebell ist aber selten Anzeichen von Aggression oder Angst, sondern lediglich ein Anzeigen potentieller Gefahr. Nichtsdestotrotz ist der deutsche Spitz ein aufmerksamer Begleithund, der sich zusätzlich durch Wetterunempfindlichkeit, Robustheit und Langlebigkeit auszeichnet. Er ist sehr gelehrig und erlernt leicht neue Befehle und Tricks.

Aussehen & Besonderheiten

Der deutsche Spitz ist mittlerweile in drei Größenvarianten gezüchtet worden: den Großspitz mit einer Widerristhöhe von ca. 45 cm, den Mittelspitz mit ca. 35 cm und den Kleinspitz mit nur etwa 27 cm Widerristhöhe. Abseits der Größe haben alle Variationen einen sehr ähnlichen Körperbau – kurz und breit, aber gerade und fest. Besonders auffällig und ein regelrechtes Markenzeichen der Spitze ist sein doppeltes Haarkleid. Das lange, gerade Deckhaar wirkt durch die kurze, dicke, wattige Unterwolle leicht abstehend. Um den Hals und die Brustpartie herum wirkt das Fell daher beinahe schon wie eine kleine Löwenmähne. Auch die buschige Rute, die flinken, wachen Augen und spitze, eng stehende Ohren gibt dem Spitz ein löwen- oder fuchsartiges Aussehen.

Fell & Pflege

Einfarbiges Fellkleid kommt bei allen Größenvarianten am häufigsten vor; Großspitze werden von der FCI nur einfarbig in weiß, schwarz und braun (mit geringem Weißanteil an Brust, Pfoten und Rutenspitze) toleriert. Die kleineren Spitzarten dürfen auch in anderen Farbschattierungen vorkommen, wie zum Beispiel orange, graugewolkt, creme, Schecken oder Sable-Formen. Trotz des schönen und weichen Fellkleids ist der Spitz nicht besonders pflegeintensiv. Es ist von Natur aus schmutzabweisend, sodass regelmäßiges Bürsten eingetrockneten Dreck ausreichend aus dem Fell befreit. Zudem ist der Deutsche Spitz bekannt für seine Reinlichkeit – manchmal putzt er sich sogar selbst mit seiner Zunge.

Gesundheit

Der Deutsche Spitz erfreut sich üblicherweise sein Leben lang guter Gesundheit, wenn er aus einer verantwortungsvollen Zucht stammt. Oftmals werden diese Hunde zwischen 12 und 14 Jahre alt. Rassespezifische Krankheiten sind keine bekannt – das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Welpe sein Leben lang kerngesund bleiben wird.

Schon gewusst?

Dass der Deutsche Spitz als vom Aussterben bedroht klassifiziert wurde? 2003 verkündete die GEH (= Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen), dass der Groß- und Mittelspitz sowie der deutsche Pinscher als vom Aussterben bedrohte, gefährtete Haustierrassen gelten. Eine Hunderasse gilt als bedroht, wenn weniger als 300 Welpen pro Jahr im respektiven Zuchtbuch eingetragen werden.

Der Deutsche Spitz im Video

Die Rasse im Überblick

Bewegung

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Fellpflege

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