Die 10 größten Hunderassen

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 10 Minuten Lesedauer
Zwei Mastiff sitzen neben einem Zollstab und im Hintergrund sieht man einen Pokal.

Großes Herz für die größten Hunderassen

Neben den vielen kleinen Hunderassen, die heute vor allem gerne als Begleithunde gehalten werden, gibt es auch einige Riesen unter den Hunden. Die größten Hunderassen haben oftmals aber auch den größten Charakter – was jedoch nicht bedeutet, dass sie sich nicht als Familienhunde eignen können. Natürlich vorausgesetzt, man hat genug Platz! Lesen Sie mehr spannende Fakten über hündische Hünen in dieser Liste der 10 größten Hunderassen der Welt.

Kangal-Hirtenhund (65-78 cm)

Der Kangal ist eine sehr alte Hunderasse. Es wird vermutet, dass die ersten Vertreter seiner Art bereits im 12. Jahrhundert in der Türkei gezüchtet wurden, um Schafherden in den Bergen vor Bären und anderen Raubtieren zu beschützen. Der ursprüngliche Name der Rasse, „Karabaş“, bedeutet so viel wie „Schwarzkopf“ und beschreibt die typisch schwarze Maske des Kangal-Hiertenhundes. Kangals sind nur für erfahrene Hundehalter geeignet, da sie zwar sehr ruhig sind und eine hohe Reizschwelle haben, bei Bedrohung allerdings sehr schnell in die Rolle des Verteidigers übergehen können. Das Beschützen liegt ihnen nämlich im Blut – weswegen sie sich nicht als Stadt- oder Wohnungshunde eignen. Denn ihre Freizeit verwenden sie gerne darauf, ihr Eigentum zu patrouillieren und Gefahr fernzuhalten. Kangal-Rüden erreichen eine Höhe bis zu 78 Zentimetern und ein Körpergewicht von etwa 60 Kilogramm. Hündinnen schaffen eine Höhe von 73 Zentimeter und bringen ca. 50 Kilogramm auf die Waage.

Besonders auffällig am Kangal-Hirtenhund ist seine schwarze Maske, welche ihm auch den Namen „Karabaş“, also „Schwarzkopf“ eingebracht hat. / Foto: pixabay

Besonders auffällig am Kangal-Hirtenhund ist seine schwarze Maske, welche ihm auch den Namen „Karabaş“, also „Schwarzkopf“ eingebracht hat. / Foto: pixabay

Chien de Montagne des Pyrénées (65-80 cm)

Der Chien de Montagne des Pyrénées, oder auch Pyrenäenberghund, ist eine sehr sanftmütige, aber wachsame Hunderasse. Früher wurde er eingesetzt, um die Schlösser adeliger Personen in den Pyrenäengebirgen zwischen Frankreich und Spanien zu bewachen. Heute wird er oft als Begleit- oder Familienhund gehalten, da er sehr kinderlieb und freundlich, Fremden gegenüber jedoch misstrauisch ist. Rüden erreichen eine Höhe bis zu 80 Zentimetern, Hündinnen bis zu 75 Zentimetern. Das Gewicht ist im Rassestandard nicht festgelegt. DOch seriöse Züchter achten darauf, dass die Hunde nicht zu massig und damit ungesund werden. Ein besonderes Rassemerkmal dieser Hunde ist das weiße bis helle, dichte Fell mit der weichen Unterwolle. Damit können sie selbst niedrigsten Temperaturen und schlimmsten Wetterbedingungen trotzen!

Der Pyrenäenberghund war früher ein richtiger Schlosshund, da er als Wachhund von Schlössern eingesetzt wurde. / Foto: www.great-pyrenees.de

Der Pyrenäenberghund war früher ein richtiger Schlosshund, da er als Wachhund von Schlössern eingesetzt wurde. / Foto: www.great-pyrenees.de

Leonberger (65-80 cm)

Der Leonberger ist eine der größten Hunderassen, die in Deutschland beheimatet ist. Er entstand durch die Kreuzung der Rassen Bernhardiner, Neufundländer und Pyrenäenberghund und stammt ursprünglich, wie der Name schon sagt, aus der deutschen Stadt Leonberg. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde die Rasse beinahe komplett ausgerottet. Doch ein paar Liebhaber der Rasse konnten sie zum Glück erhalten und die Linie weiter fortführen. Leonberger haben eine sehr freundliche Natur und eignen sich daher ideal als Familienhund. Allerdings braucht er viel Bewegung und freut sich über sämtliche Zuwendung seiner Besitzer. Rüden können eine Höhe von 80 Zentimeter erreichen, Hündinnen werden “nur” bis zu 75 Zentimeter hoch. Charakteristisch für diese Hunde ist ihre löwenartige Mähne.

Der Leonberger hat den Bernhardiner und Neufundländer als Vorfahren. / Foto: pixabay.

Der Leonberger hat den Bernhardiner und Neufundländer als Vorfahren. / Foto: pixabay.

Landseer (67-80 cm)

Der Landseer hat seinen Namen vom englischen Maler Edwin Landseer, der diese Hunderasse besonders gern in seinen Werken abbildete. Er stammt ursprünglich vom Neufundländer ab, ist heute jedoch als eigene Rasse anerkannt und auch optisch unterscheidet er sich mittlerweile von ihm. Besonders markant ist das schwarz-weiß gefleckte und gescheckte Fellkleid. Jedoch sind sie, gleich wie Neufis, immer noch leidenschaftliche Schwimmer und werden dadurch häufig als Seerettungshunde eingesetzt. Damit sie ertrinkenden Menschen das Leben retten können, müssen sie daher kräftig genug sein, diese an Land zu ziehen. Daher werden Rüden bis zu 80 Zentimeter hoch und 75 Kilogrammschwer, Hündinnen bis zu 72 Zentimeter und 55 Kilogramm.

Der Landseer ist gleich wie sein Vorfahre, der Neufundländer, eine Wasserratte. / Foto: pixabay

Der Landseer ist gleich wie sein Vorfahre, der Neufundländer, eine Wasserratte. / Foto: pixabay

Barsoi (68-85 cm)

Der Barsoi (auch russischer Windhund oder russischer Wolfshund genannt) ist eine russische Windhundart, die bereits im 14. und 15. Jahrhundert von Großgrundbesitzern für Hetzjagden eingesetzt wurde. Er hat ein langes, wallendes Fell und kann eine der schnellsten Laufgeschwindigkeiten aller Hunderassen erreichen. Schließlich musste der Barsoi mit seiner Lieblingsbeute, flinken Hasen und Kaninchen, mithalten können. Er gilt als sehr umgängliche Rasse und ist daher auch als Familienhund geeignet. Das Gewicht ist beim Barsoi nicht festgelegt. Allerdings erreichen Rüden eine Höhe von 85 Zentimetern (in seltenen Ausnahmen sogar 95 Zentimeter) und Hündinnen 78 Zentimeter. Als Windhund verfügt der Barsoi über einen schlanken Körperbau und die charakteristisch lange Schnauze.

Der Barsoi ist nicht nur eine der größten, sondern auch schnellsten Hunderassen der Welt. / Foto: Barsoi ajoscha, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Der Barsoi ist nicht nur eine der größten, sondern auch schnellsten Hunderassen der Welt. / Foto: Barsoi ajoscha, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Akbaş (50-85 cm)

Der Akbaş stammt, wie auch der Kangal-Hirtenhund, aus der Türkei. Anders als der “Schwarzkopf” bedeutet sein Name so viel wie „Weißkopf“. Diesen Namen hat er seiner reinweißen Fellfarbe zu verdanken. Der Akbas verfügt (ähnlich wie sein türkischer Verwandter) über einen starken Wachtrieb, weswegen er auch oft als Wachhund eingesetzt wird. Deswegen legt er stets eine große Selbstständigkeit an den Tag, die gerne als Sturheit interpretiert wird. Wie die meisten Wachhunde ist er ausgeglichen und ruhig, misstraut Fremden jedoch. Der Akbaş ist von der FCI nicht als eigenständige Rasse anerkannt, daher gibt es keinen Rassestandard. Allerdings erreichen Rüden eine Höhe von bis zu 85 Zentimetern.

Der türkische Name „Akbas“ bedeutet auf deutsch so viel wie „Weißkopf“. / Foto: Ramazanondersen, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Der türkische Name „Akbas“ bedeutet auf deutsch so viel wie „Weißkopf“. / Foto: Ramazanondersen, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Deutsche Dogge (72-90 cm)

Deutsche Doggen gelten allgemein als anhängliche Riesen. Auch diese Rasse hat eine lange Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückgeht. Früher setzte man diese Hunde zur Großwildjagd ein, weswegen sie bis heute zu den größten Hunderassen der Welt gehören. Heute sind sie vor allem für ihre sanftmütige und liebenswerte Art bekannt und auch beliebt. Sie bauen sehr schnell eine starke Bindung zu ihren Besitzern auf und lieben es zu kuscheln. Die Mindestgröße für Rüden liegt bei 80 Zentimetern, wobei diese Grenze oft weit überschritten wird. Für Hündinnen ist eine Mindestgröße von 72 Zentimetern im Rassestandard festgehalten. Im Englischen nennt man diese Hunderasse übrigens verwirrenderweise “Great Dane”, also “große dänische Dogge”.  Ein anderer Alternativname ist Deutschen ist “Ulmer Dogge” und “Englische Dogge” – scheinbar konnte man sich lange nicht auf den geografischen Ursprung der Rasse einigen. Ihre bunte Fellvarietät umfasst gelbes, schwarzes, blaues sowie gelb gestromtes und geflecktes Haar.

Die Deutsche Dogge gilt als besonders verschmust und liebesbedürftig. / Foto: pixabay

Die Deutsche Dogge gilt als besonders verschmust und liebesbedürftig. / Foto: pixabay

Bernhardiner (65-90 cm)

Der Bernhardiner stammt ursprünglich aus der Schweiz und erinnert mit seinem Aussehen an einen übergroßen Teddybären. Er wurde ursprünglich dazu gezüchtet, die Mönche im Hospiz auf dem Großen St. Bernhard zu unterstützen. Manchmal nennt man sie daher auch “St. Bernhardshunde”. Sie wurden als Lawinenhunde eingesetzt und erreichten große Bekanntheit vor allem durch den Lawinenhund Barry, der über 40 Menschen gerettet haben soll. Ab dem 19. Jahrhundert wurden Bernhardiner mit dem heute bekannten Langhaar gezüchtet, was sie für die Arbeit auf den Bergen ungeeignet machte. Zudem ist die Rasse zu schwer und zu massig geworden, um als Lawinenhund zu arbeiten. Der heutige Bernhardiner hat mit der ursprünglich gezüchteten Rasse nur noch wenig Gemeinsamkeiten. Heute wird er hauptsächlich als Haus- und Begleithund eingesetzt und gilt seit 1884 als Schweizer Nationalhund. Er gilt als besonders ausgeglichen und liebevoll, vor allem mit Kindern. Rüden werden bis zu 90 Zentimeter hoch, Hündinnen bis zu 80 Zentimeter.

Der Bernhardiner hat hat äußerlich nichts mehr mit seinen Vorfahren gemeinsam. / Foto: pixabay

Der Bernhardiner hat hat äußerlich nichts mehr mit seinen Vorfahren gemeinsam. / Foto: pixabay

Irischer Wolfshund (ab 71 cm)

Der Irische Wolfshund zählt zwar definitiv nicht zu den schwersten Hunderassen, dafür können sie extreme Größen erreichen. Der genaue Ursprung der Rasse ist nicht bekannt, allerdings gibt es bereits seit der Antike Aufzeichnungen über ihn. Den Namen verdankt er nicht seiner Ähnlichkeit zum Wolf, sondern eher, da er für die Jagd auf Wölfe eingesetzt wurde. Er hat daher eine große Menge Kraft und Ausdauer. Im internationalen Rassestandard für Irische Wolfshunde wird auch keine Maximalgröße angegeben, sondern eine Minimalgröße, die er erreichen muss. Diese liegt bei Rüden bei 79 Zentimeter, bei Hündinnen bei 71 Zentimeter. Oft erreichen die Hunde allerdings eine Schulterhöhe von über einem Meter, was sie zu einer der größten Hunderassen der Welt macht. Verhältnismäßig gelten sie damit als Fliegengewicht, denn Rüden bringen laut Rassestandard mindestens 54,5 Kilogramm, Hündinnen sogar “nur” 40,5 Kilogramm auf die Waage. Dank ihrer schlanken Gestalt kann diese Hunderasse auch ein für ihre Größe hohes Lebensalter von über 10 Jahren erreichen. Die Lieblingsbeschäftigung des Irischen Wolfshundes ist es übrigens, zu rennen, was bei ihrer Haltung unbedingt beachtet werden sollte.

rischer Wolfshund / Foto: Wikimedia Commons / Camillo 60 / CC BY-SA 3.0

rischer Wolfshund / Foto: Wikimedia Commons / Camillo 60 / CC BY-SA 3.0

Mastiff (70-91 cm)

Der Mastiff ist nicht nur eine der größten Hunderassen, sondern auch die schwerste. Bis zu sage und schreibe 100 Kilogramm kann dieser Molosser auf die Waage bringen. Gezüchtet wurde er ursprünglich in England, wo er als Wachhund eingesetzt wurde. Der Mastiff sieht allerdings respekteinflößender aus, als er in Wirklichkeit ist: Durch seine ruhige und liebevolle Art wird er heute gerne als Familienhund gehalten. Die Höhe ist nicht im Rassestandard festgelegt, allerdings kann er bis zu 91 Zentimeter groß werden. 

rischer Wolfshund / Foto: Wikimedia Commons / Camillo 60 / CC BY-SA 3.0

rischer Wolfshund / Foto: Wikimedia Commons / Camillo 60 / CC BY-SA 3.0

Der größte Hund der Welt

Den Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde für den größten Hund der Welt hat die Deutsche Dogge Freddy aus England. Mit beeindruckenden 103,5cm Widerristhöhe ist er der größte seiner Art und hält seit 2016 diesen Rekord – und das obwohl er damals der kleinste in seinem Wurf war.

Freddy mit seinem Zertifikat des Guiness-Buch der Rekorde und zusammen mit seinem Frauchen – mit gerade einmal 16 Monaten! / Fotos: Instagram (@freddygreatdane).

Freddy mit seinem Zertifikat des Guiness-Buch der Rekorde und zusammen mit seinem Frauchen – mit gerade einmal 16 Monaten! / Fotos: Instagram (@freddygreatdane).

Die meisten großen Hunderassen gelten nicht umsonst als „sanfte Riesen“. Trotz ihres oft furchteinflößenden und imposanten Auftretens sind sie meist liebevolle und freundliche Hunde, die nichts lieber tun als den ganzen Tag mit ihren Herrchen und Frauchen zu kuscheln, weswegen sie heute auch hauptsächlich als Familienhunde gehalten werden.


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