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Wer sich einen Deutschen Boxer nach Hause holt, bekommt einen furchtlosen und selbstbewussten Beschützer. Gleichzeitig sind Boxer Hunde, die als familienfreundlich und fröhlich gelten.
Bewegungsfreudige Menschen kommen mit dieser Rasse ganz auf ihre Kosten, da der Deutsche Boxer als motivierter Begleiter bei jeder sportlichen Aktivität gerne mitmacht. Sein verspieltes Temperament und sein freundliches Wesen machen ihn zu äußerst liebevollen wie treuen Gefährten und Begleithunden. Dennoch sind Deutsche Boxer Hunde mit starkem Beschützerinstinkt!
Geschichte & Ursprung
Bei dieser Hunderasse ist der Name Programm, denn der Deutsche Boxer stammt aus dem mittelalterlichen Deutschland. Ursprünglich wurden diese Hunde als Jagdhunde an europäischen Fürstenhöfen gezüchtet. Sie sollten sich in großes und wehrhaftes Wild verbeißen können, wie Bären und Wildschweine. Eine muskulöse Statur, große Ausdauer, ein kräftiges Gebiss mit verkürztem Oberkiefer und furchtloser Mut zeichnete diese Hunderasse seit jeher aus. Deswegen gilt der sogenannte „Kleine Bullenbeißer“ bzw. „Brabanter Bullenbeißer“ als direkter Vorfahr des Boxers. Dieser eignete sich besonders gut dafür, das gestellte Wild zu packen und festzuhalten.
Als man später vermehrt Feuerwaffen zur Jagd einsetzte, sahen sich die Bullenbeißer plötzlich regelrecht arbeitslos. Nun kreuzte man diese Hunde mit Bulldoggen, um ihr Aussehen und Wesen zu vereinheitlichen. Dieser neuen Hunderasse gab man in Anlehnung der Münchner „Bierboxer“ den Namen „Deutsche Boxer“. (Als „Bierboxer“ bezeichnete man in München Menschen, die sich unter Alkoholeinfluss zu prügeln pflegten. Wegen der kurzen, platten Schnauzen stellte sich eine Assoziation mit diesen Ringsportlern her, deren Nasen durch Verletzungen ebenfalls etwas schief oder eingedrückt wirkten.)
1895 gründete man in München den ersten Zuchtverein, den Boxer Klub e.V. Dort stellte man 1904 auch den ersten Rassestandard auf, der erst 1955 vom FCI offiziell übernommen wurde. Seit 1924 ist der Deutsche Boxer auch als Diensthunderasse anerkannt. Dennoch werden sie heutzutage eher als beliebte Familienhunde gehalten.
Wesen & Charakter
Obwohl der Deutsche Boxer durch seine kräftigen Kiefer und die kurze Schnauze einen grimmigen Eindruck erwecken kann, ist das Wesen dieser Vierbeiner das genaue Gegenteil. Eigentlich sind sie freundliche Hunde mit einem ausgeglichenen Temperament. Ihren Menschen gegenüber verhalten sie sich stets anhänglich und treu. Mit ihrer hohen Reizschwelle bleiben sie selbst in hektischen Situationen cool und gelassen – deswegen eignen sie sich toll als Dienst- und Therapiehunde.
Bekannten Menschen und anderen Hunden gegenüber sind sie üblicherweise verspielt und friedlich aufgelegt und sind sich niemals zu schade, ihr Gegenüber mit lustigen Sprüngen und Schwanzwedeln zum Spielen aufzufordern. Dennoch kommen diese Hunde mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein einher, weswegen eine liebevolle, aber konsequente Erziehung und Haltung ein absolutes Muss darstellt. Auch eine sorgfältige Sozialisierung von Welpenpfoten an darf bei dieser Hunderasse niemals ausgelassen werden.
Multitalent Deutscher Boxer
Dennoch darf man nicht vergessen, dass Deutsche Boxer zur Jagd auf Bären und Wildschweine gezüchtet wurden. Deswegen verfügen sie immer noch über einen ausgeprägten Wachtrieb und Beschützerinstinkt. Fremden Menschen begegnen sie erst mit Misstrauen, schließen diese aber bald ins Herz. Gepaart mit unerschrockenem Mut und absoluter Loyalität ihren Bezugspersonen gegenüber kann es jedoch leicht zu Missverständnissen kommen, in denen die Boxer dann die Führung übernehmen. Klar abgegrenzte Aufgabenbereiche und Hierarchien sind daher schon für Boxer-Welpen sehr wichtig. Als Wachhunde für Haus und Hof gibt es aber kaum eine bessere Wahl!
Während die Deutschen Boxer Hunde sind, die tolle Familienhunde abgeben, eignen sie sich trotzdem nicht für jeden Familienverband. Denn als Leistungssportler erster Stunde brauchen sie sehr viel Bewegung und Auslauf. Zudem sind diese Fellnasen außerordentlich intelligent und gelehrig. Man muss sie daher täglich mit mentalem und körperlichen Training auslasten, damit sie so fröhlich und ausgeglichen bleiben. Besonders gut eignen sich dafür Hundesportarten wie Agility, Flyball, Rally Obedience und Dog Dancing. Dabei muss man jedoch die Gelenksbelastung der Hunde stets im Auge behalten – am besten beginnt man das Training erst mit ausgewachsenen Hunden.
Aussehen & Besonderheiten
Der Deutsche Boxer ist ein mittelgroßer, glatthaariger, kräftiger Hund mit kurzem, quadratischem Gebäude und starken Knochen. In seinem Aussehen strahlt er Kraft, Ausdauer und Agilität aus. Anders als andere Molossoide darf er aber nicht plump oder schwerfällig werden – auch die Gelenke sind für jedes fehlende Kilogramm dankbar. Typisch für diese Hunde ist das breite Maul, wobei die Harmonie zwischen Fang und Oberkopf eine wichtige Rolle in der seriösen Zucht spielt. Die dunklen Augen müssen über dunkel pigmentierte Lidränder verfügen. Während man früher gerne Ohren und Rute kupierte, um die Hinterhand der Hunde zu betonen und ihnen ein „gefährliches“ Aussehen zu geben, ist dies in vielen Staaten heutzutage verboten. Heute müssen die Ohren von Deutschen Boxern naturbelassen sein, also in Ruhestellung bis an die Wangen herabfallen. Auch die Rute muss naturbelassen bleiben.
Fell & Pflege
Das Haarkleid des Deutschen Boxers ist kurz, hart und fest an der Haut anliegend, was es besonders pflegeleicht macht. Erlaubte Fellfarben umfassen einfarbig hellgelb bis dunkelhirschrot sowie gestromt (dunklen oder schwarzen Streifen auf hellem Grund). Charakteristisch für diese Hunderasse ist die schwarze Maske im Gesicht. Zudem werden weiße Abzeichen in Gesicht und am Körper gerne gesehen.
Die Fellpflege des Deutschen Boxers fällt dank des kurzen Fells sehr einfach aus. Mit einer weichen Bürste kann man hin und wieder Staub und Dreck herausbürsten. Auch zur Bindung zwischen Hund und Mensch eignet sich das Abrubbeln mit einer Massagebürste. Weil sie jedoch weder über ein üppiges Fellkleid noch wärmende Unterwolle verfügen, kann es diesen Hunden in den Wintermonaten schnell kalt werden. Daher muss man sich vor Erkältungen in acht nehmen und den Hunden nach einem Spaziergang in der Kälte unbedingt ein warmes Plätzchen zum Ruhen anbieten.
Gesundheit
Grundsätzlich dürfen sich Deutsche Boxer aus seriöser Zucht mit einer Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren auf ein für ihre Körpergröße relativ hohes Alter freuen. Zu den rassetypischen Erkrankungen gehört (wie bei fast allen großen Rassen) die Hüftdysplasie (HD). Heutzutage versucht man daher, möglichst nur mit HD-freien Elterntieren zu züchten. Ein weiteres typisches Gesundheitsrisiko stellt die Skeletterkrankung Spondylose dar. Vorsicht auch bei der Fütterung – diese Hunde sind anfällig für Magendrehungen!
Leider haben Vermehrer und verantwortungslose Laienzüchter die Gesundheit der Rasse durch Inzucht und keinerlei Screenings stark vernachlässigt. Besonders Boxer mit weißem Fell sind stark von diversen Gesundheitsproblemen betroffen, weswegen diese Fellfarbe laut FCI-Rassestandard nicht mehr zulässig ist. Brachycephalie, Gelenksschmerzen, Allergien, Zahn- und Herzprobleme, Cushing-Syndrom sowie eine Anfälligkeit für Krebsbildung machen diesen Hunden das ohnehin verkürzte Leben schwer. Denn anders als Boxer aus FCI-anerkannten Zuchten werden diese Tiere durchschnittlich nur 9 Jahre alt und sind meist Stammgäste beim Tierarzt.
Schon gewusst?
Dass der Deutsche Boxer einen rassetypischen „Tanz“ auf Lager hat?
Die meisten Deutschen Boxer sind sehr soziale und freundliche Tiere. Deswegen sind sie dafür bekannt, ihre Lieblingsmenschen mit aufgeregten „Tänzchen“ zu begrüßen. Neben Freudensprüngen ist auch dies ein bekanntes Phänomen: Der Boxer formt mit seinem Körper einen abwechselnden Halbkreis rechts und links oder jagt im Kreis herum.
Prominente Frauchen und Herrchen
Die folgenden Stars sind bzw. waren BesitzerInnen von Boxerhunden:
- Sänger Justin Timberlake
- Unternehmerin Kim Kardashian
- Schauspielerin Cameron Diaz
- Schauspieler Luke Perry
- Schauspielerin Jennifer Love Hewitt
- Schauspieler Hugh Jackman
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