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Cushing Syndrom beim Hund wird in den meisten Fällen durch Tumore an der Hirnanhangdrüse ausgelöst. Typische Symptome sind eine verstärkte Wasser- und Futteraufnahme und die Bildung eines “Hängebauchs”.
Cushing Syndrom beim Hund ist eine Hormonerkrankung, die mit einer Überproduktion an Kortisol einhergeht. Fehlfunktionen von Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und Nebennieren führen dazu, dass der Körper zu viele Hormone ausschüttet. Dies wiederum verursacht Symptome wie verstärktes Durstgefühl oder auch vermehrte Nahrungsaufnahme. Typisch ist auch die Entwicklung eines Hängebauches.
Bestimmte Rassen (u.a. Dackel, Pudel, Terrier) sind anfälliger für diese Krankheit. Auch das Alter spielt hierbei eine Rolle – ältere Hunde erkranken nämlich häufiger an einem Cushing Syndrom. Außerdem sind meist Hündinnen eher betroffen als Rüden.
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Ursachen
In 80 Prozent der Fälle ist ein (meist gutartiger) Tumor der Hirnanhangdrüse der Verursacher dieser Krankheit. Dieser Tumor führt dann dazu, dass es zu einer vermehrten Ausschüttung des Hormons ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) kommt. Durch dieses Hormon wiederum wird der Befehl an die Nebennierenrinden gegeben, Kortisol zu produzieren. Viel seltener (nur in 15-20 Prozent der Fälle) wird das Cushing Syndrom durch einen Tumor in den Nebennieren ausgelöst.
Möglich sind aber auch exogene (äußere Ursachen), wie z. B. die Überschreitung der Zeitdauer oder Dosierung bei einer Cortisontherapie.
Cushing Syndrom beim Hund erkennen
Das Stresshormon Kortisol wirkt entzündungshemmend und beeinflusst u. a. den Kohlenhydrathaushalt und den Blutdruck. Wird aber aufgrund eines Tumors oder einer anderen Ursache diese Funktion gestört, kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Hierzu zählen:
- übermäßige Wasser- und Futteraufnahme
- häufiger Harnabsatz
- Entwicklung eines Hängebauchs
- dünner werdende, durchscheinende Haut
- Haarausfall und stumpfer wirkendes Fell
- Ausbleiben der Läufigkeit bei Hündinnen, verkleinerte Hoden bei Rüden
- schlechte Wundheilung
- Infektionsanfälligkeit
- Lethargie
Diagnose
Ob ein Cushing Syndrom vorliegt, kann der Tierarzt mithilfe von verschiedenen Untersuchungen feststellen. Hierzu gehören zunächst Blut- und Urintest. Aber auch bildgebende Verfahren wie Ultraschalluntersuchungen oder eine MRT (Magenet-Resonanz-Tomographie) können bei der Diagnose hilfreich sein sein.
Cushing Syndrom beim Hund – Behandlung und Therapie
Wurde die Krankheit durch die Verabreichung von Cortison ausgelöst, sollte dieses gezielt und langsam abgesetzt bzw. geringer dosiert werden. Achtung: Ein plötzliches Absetzten von Cortison kann lebensbedrohlich sein! Der Körper des Hundes muss langsam darauf vorbereitet werden, wieder selber Kortisol zu produzieren. Notwendig ist hierbei auch eine regelmäßige Untersuchung der Blutwerte.
Wurde das Cushing Syndrom aber durch Hyphophysen- oder Nebennierentumore ausgelöst, ist oft ein chirurgischer Eingriff notwendig. Fraglich ist dann nur, ob Alter des Hunde, Lage/Größe des Tumors eine solche Operation zulassen.
In den meisten Fällen werden Medikamente verschrieben, die die Ausschüttung des Kortisols hemmen. Auch in diesem Fall ist es wichtig, regelmäßige Blutanalysen vorzunehmen, um eine richtige Dosierung zu gewährleisten.
Bei Verdacht auf ein Cushing Syndrom ist es folglich sehr wichtig, einen Tierarzt/eine Tierärztin aufzusuchen, der die Symptome abklärt und eine Diagnose stellt.