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Die meisten Herrchen und Frauchen wissen Bescheid: Wenn Hunde Schnee fressen, kann das negative Folgen für die Gesundheit der Vierbeiner mit sich bringen. Welche das konkret sind und wie man im schlimmsten Fall Erste Hilfe leistet, hat uns Tierarzt Dr. Christian Welzl verraten.
“So lange sie sauberen Schnee in kleinen Mengen fressen, wenn also der Schnee schon im Maul zu Wasser zerschmilzt, ist das in der Regel unbedenklich”, so der Linzer Veterinärmediziner Dr. Christian Welzl. Neigen die Vierbeiner dazu, gierig zu schlucken, sollte man allerdings unterbinden, dass die Hunde Schnee fressen. Denn bei größeren Mengen ist gleich aus mehreren Gründen Vorsicht geboten. Die Hauptprobleme sieht der Tierarzt im Bereich Magen und Kehlkopf.
Wenn Hunde Schnee fressen, … |
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Magenprobleme, wenn Hunde Schnee fressen
Wie bei uns Menschen, sind auch Fellnasen im Winter anfällig für diverse Erkrankungen. Von einer zusätzliche Reizung der betroffenen Organe ist daher vernünftigerweise abzuraten. “Wenn beim Hund zum Beispiel die Mandeln entzündet sind, kann dies durch die Kälte des Schnees noch verschlimmert werden”, erklärt Welzl. Ein weiteres Risiko sind Krankheitserreger, die mit dem Schnee aufgenommen werden. “Gerade an Tagen mit wenig Sonne bleiben durch die fehlende UV-Strahlung Keime und Bakterien länger erhalten, die zu Magen-Darm-Infektionen führen können.”
Auch die Kälte selbst ist für den (angeschlagenen) Organismus nicht gerade von größten Vorteil. “Der Magen von Hunden reagiert sehr empfindlich auf Kälte, so dass durch das Schlucken von ungeschmolzenem Schnee eine Gastritis (Magenschleimhautentzündung) verursacht werden kann.” Symptome davon können Erbrechen und Durchfall sein. In akuten Fällen sollte die nächste Tierarztpraxis aufgesucht werden. Wirksame Hausmittel wie Kamillen-, Käsepappel- oder Schwarztee können einer Gastritis vorbeugen. Der Tee besänftigt die Magenschleimhaut und wirkt entzündungshemmend. Bei Übersäuerung des Magens kanndie Anwendung von Heilerde Abhilfe schaffen.[vc_column width=”1/3″][vc_column width=”1/3″][vc_column width=”1/3″]
Gereizter Kehlkopf bis Atemlähmung
Wird der Kehlkopfbereich durch abrupte Kälte geschockt, kann dies zu Atmungsproblemen führen. “Deshalb sollte man Hunden beim Spielen im Schnee auch keine Schneebälle mit dem Maul fangen lassen”, sagt Welzl.
Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei akuter Lähmung der Atmung empfiehlt der Mediziner beim Vierbeiner in die Nase zu pusten: “Anders als beim Menschen wird keine Mund-zu-Mund-Beatmung, sondern – wenn man so will – eine Mund-zu-Nasen-Beatmung eingesetzt. Diese sollte bei betroffenen Tieren – je nach Bedarf – rund drei bis vier Minuten angewendet werden. Kopf und Hals des Hundes sollten dabei möglichst gerade, fast schon überstreckt, bleiben, um dem Hund möglichst viel Sauerstoff spenden zu können.”
Blasenentzündungen
Durch die Bakterien im Schnee und dem Sitzen und Toben auf nasser, kalter Erde kann es zu einem größeren Risiko für Blasenentzündungen kommen. Besonders Hündinnen sind in den kalten Monaten für solche Leiden anfälliger als Rüden. Effektiv vorbeugen kann man, indem man das Hinterteil des Hundes möglichst trocken hält. Symptome umfassen vermehrten Harndrang (oft ohne erfolgreiches Wasserlassen) unter deutlichen Schmerzen oder gar Blut im Urin. Aber auch hier gibt es zusätzlich zum Tierarztbesuch einfache Hausmittel: Man sollte die Wasserzufuhr erhöhen, zusätzlich können Cranberrys als ganze Beeren oder in Saftform zugegeben werden. Alternativ können auch Blasentee oder Brennnesseltee die Heilung der Entzündung beschleunigen. Gleichzeitig wird für vermehrte Flüssigkeitszufuhr gesorgt.[vc_column width=”1/3″][vc_column width=”1/3″][vc_column width=”1/3″]
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