Prozess: 38 verhungerte und mumifizierte Hunde

by StefanC
Zeus - Pfotenhilfe Lochen

Man habe ihr Haus nur mit Gummistiefeln betreten können, der Boden sei voller Hundekot gewesen. Doch man fand noch Schlimmeres: 38 mumifizierte Hunde. Eine wegen Tierquälerei angeklagte Oberösterreicherin wurde von einigen Zeugen schwer belastet.

Verdachtsmomente wegen Erkrankung der Frau und starkem Kot- und Harngeruch aus dem Haus habe es bereits im Frühjahr 2014 gegeben. Damals sei der Zutritt aber verweigert worden. Der Amtstierarzt habe es dennoch mit Hilfe der Polizei geschafft, das Haus in der Nähe von Schärding, Oberösterreich, zu betreten. Was nur mit Gummistiefeln möglich war, denn überall habe Müll und knöcheltief Hundekot gelegen. Vier von sechs stark abgemagerten Hunden habe man damals aus dem Haus geholt und in der Pfotenhilfe Lochen gesund gepflegt.

Zur zwangsweisen Hausdurchsuchung kam es jedoch erst im November 2014. Mit einem erschreckenden Fund: 38 tote Hunde in verschiedenen Verwesungszuständen, eingesperrt in Transportboxen. Zusätzlich Knochenhaufen in Plastiksäcken, wodurch die genaue Anzahl der toten Hunde nicht feststellbar gewesen sei, wie die Pfotenhilfe Lochen in einer Aussendung schreibt.

Erziehungsmethode Wasser- und Futterentzug

Mittendrin war ein noch lebender, aber stark abgemagerter Vierbeiner – eingesperrt in eine abgedunkelte Transportbox. Und das, obwohl sich das Futter im Haus gestapelt habe. Allem Anschein und Zeugenaussagen zufolge habe die Angeklagte Futter- und Wasserentzug als Erziehungsmethode angewandt.

Außerdem habe die Angeklagte immer wieder gesagt, sie würde die Hunde so lange schlagen, bis sie sich „anscheißen“ und eine Wochen nicht mehr auf die Füße kommen, so eine Zeugin. Die im Vorraum des Hauses auch 40 Tuben des Beruhigungsmittels Sedalin direkt über den Transportboxen mit den eingesperrten Hunden gesehen hatte.

Auf die Frage des Richters, warum die Frau ihre Hunde habe verhungern und verdursten lassen habe sie gemeint, sie sei im April 2014 eine Nacht im Krankenhaus gewesen. Sie gab zwar zu, etwas falsch gemacht zu haben, konnte aber dafür keine andere Begründung angeben. Die Verhandlung wurde auf frühestens Juni vertagt, da erst dann die Hauptzeugin der Betrugsanklage aus Taiwan zurückkehre.

 

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