Flachgau: Jäger erschoss frei laufenden Hund

by StefanC
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Ende November erregte in Flachgau die Tötung eines frei laufenden Hundes durch einen Aufsichtsjäger öffentliches Aufsehen: Der Hund soll Rehe gejagt haben, was der Jäger durch einen tödlichen Schuss unterbunden habe. Die Staatsanwaltschaft sehe keinen Grund für weitere Ermittlungen.

Der Tierschutzverein „Verein gegen Tierfabriken“ berichtete von einem tragischen Vorfall Ende November in Schleedorf im Salzburger Flachgau: Die Besitzerin des Border Collie Kira war gerade mit Arbeiten auf ihrem Waldgrundstück beschäftigt und hatte die Hündin für wenige Minuten aus den Augen verloren, als sie zwei Schüsse vernahm. Wenig später fand sie Kira leblos vor. Nachdem der frei laufende Hund im Gemeindegebiet Rehe gejagt haben soll, war das Tier von einem Aufsichtsjäger durch tödliche Gewehrschüsse getroffen worden. Der Tierschutzverein behauptete jedoch, die Hündin sei auf dem Gehweg gestorben und dann in ein Feld geschleift worden – denn der Abschuss von Hunden und Katzen ist nur im freien Feld, nicht aber auf öffentlichen Straßen oder Gehwegen rechtlich zulässig. Der VGT habe nun Anzeige gegen den betreffenden Jäger erstattet, er hätte die Hündin unrechtmäßig getötet und die Todesumstände zu vertuschen versucht. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Kein Grund für Ermittlungen

Wie die Salzburger Nachrichten berichteten, hätte die Polizei Neumarkt den Vorfall ordnungsgemäß aufgenommen und zur strafrechtlichen Beurteilung an die Staatsanwaltschaft geschickt. Diese sah keinen Grund für weitere Ermittlungen, der Hund sei in zulässiger Ausübung des Jagdschutzdienstes erschossen worden. Bezirksjägermeister Josef Zauner sagte der Zeitung, dass solch drastischen Maßnahmen nie ohne Vorwarnung ergriffen und TierhalterInnen vor dem Abschuss ihrer Haustiere immer informiert werden würden, diese nicht frei herumlaufen zu lassen. „Zu 99 Prozent kann man die Angelegenheit mit einer Verwarnung oder einem Brief an die Gemeinde lösen.“ Die Behauptung des VGT, dass jährlich 30.000 Hunde und Katzen durch JägerInnen getötet werden würden, dementierte er – die Zahl stimme bestimmt nicht, es handle sich nur um vereinzelte Vorfälle.

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