Chow-Chow (Hunderasse) – wuscheliger Sturkopf

by Redaktion
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Chow Chow (Hunderasse) – Klassifikation FCI FCI-Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp. Sektion 5 – Asiatische Spitze und verwandte Rassen Ursprungsland: China FCI-Standardnummer: 205 Widerristhöhe: Rüden: 48 – 56 cm Hündinnen: 46 – 51 cm Verwendung: Wachhund, Begleithund

Die chinesische Hunderasse Chow Chow ist für zwei Dinge weltberühmt: für ihre flauschige Löwenmähne und ihre legendäre Dickköpfigkeit. Wenn man jedoch weiß, worauf man mit der Bürste und der Erziehung achten muss, sind sie tolle Begleiter durchs Leben.

Geschichte & Ursprung

Er stammt wahrscheinlich von den nordischen Spitzen ab, sein Vorläufer kam wahrscheinlich über das russische Sibirien und die Mongolei nach China, wo man die Rasse als vielseitigen Gebrauchshund züchtete. Anders als die hochgeschätzten Palasthunde Pekinese oder Shih Tzu war der Chow Chow jedoch ein Hund des gemeinen Volkes, ein wichtiges Arbeitstier besonders in den kalten nördlichen Gebieten Chinas, wo er als Schlittenhund, Hütehund und Jagdhund gehalten wurde. In China ist die Rasse u.a. auch als sōngshīquǎn (鬆獅犬– „aufgeplusterter Löwenhund“) oder hēishé (黑舌 – „blaue Zunge“) bekannt. Der heute geläufige Name Chow Chow stammt wahrscheinlich von einer europäischen Umschrift der chinesischen Bezeichnung Xiaoxiao (獢獢 – „Hund“).

1880 kamen erste Exemplare nach Großbritannien, 1887 gab es bereits erste europäische Zuchten, und 1894 wurde die Rasse vom britischen Kennel Club anerkannt. Er mauserte sich zum Lieblingshund der Königin Victoria, sein globaler Siegeszug begann aber erst ab ca. 1920. Erbgutanalysen von 2010 ergaben, dass der Chow Chow auch mit chinesischen Grauwölfen enger als gedacht verwandt ist – sie zählen daher zu den altertümlichen Rassen. Aufgrund seiner Wesensfestigkeit und guten Erbanlagen wurde er auch genutzt, um moderne Rassen wie den Eurasier (Wolfsspitz, Chow-Chow und Samojede) und den Elo (Eurasier, Bobtail und Chow-Chow) zu züchten.

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Der Chow Chow ist mit seinem üppigen Fellkleid leicht zu erkennen. / Foto: pixabay.

Wesen & Charakter

Als fleißiger Arbeitshund ist der Chow Chow selbstständiges Denken und Handeln gewohnt, und gepaart mit seiner natürlichen Reserviertheit ist so der Ruf entstanden, dass die Rasse nicht oder nur sehr schwer erziehbar sei. Tatsächlich ist er jedoch ein sehr treuer und ergebener Hund seinem Herrchen oder Frauchen gegenüber, die seinen Respekt und Vertrauen aber erst verdienen müssen. Er ist kein Hund für Anfänger, er braucht eine konsequente, liebevolle und geduldige Erziehung und selbstsichere Führung. Dann kann er seinen starken, aber gutmütigen Charakter und seine würdevolle Loyalität voll entfalten. Der Hundefreund und Wissenschaftsjournalist Horst Stern soll über die Rasse gesagt haben: „Der Chow ist ein Hund, der ein Herr ist, auf der Suche nach seinem Herrn, der kein Hund ist.“

Aussehen & Besonderheiten

Der Körperbau ist kompakt, kurz und harmonisch, mit eher quadratischen Körperproportionen. Mit seiner löwenhaften Erscheinung strahlt er Würde und Lebhaftigkeit aus. Er darf von zu üppigem Fellkleid oder zu steifen Läufen nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt werden oder bei heißen Temperaturen gesundheitliche Probleme entwickeln. Der Kopf ist flach und breit mit großer, schwarzer Schnauze, deren Lefzen, Gaumen und Zunge bläulich-schwarz sein soll – die dunkle Zunge ist das Markenzeichen des Chow Chow. Grundsätzlich gilt: Je dunkler das Fell, desto dunkler die Zunge! Die ovalen, treuherzigen Augen müssen ebenfalls dunkel sein, nur bei blauen und rehfarbenen Chows darf die Augenfarbe dementsprechend abweichen. Die kleinen, dicken Ohren liegen weit auseinander, sind aber einander zugeneigt, was dem Hund den charakteristischen Ausdruck von Skepsis verleiht. Die hoch angesetzte Rute wird eingerollt über den Rücken getragen. Das Gangwerk  wirkt aufgrund der kurzen Schritte und der nicht angehobenen Hinterläufe steif und trippelnd, doch gesunde Exemplaren sollten sich nichtsdestotrotz frei und ausdauernd bewegen können.

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Chow Chow-Welpen sind wirklich ein bezaubernder Anblick! / Foto: pixabay.

Fell & Pflege

Den Chow Chow gibt es in der Langhaar- und der Kurzhaarvariante, in beiden Fällen ist das Fell dicht, üppig, gerade und abstehend. Die Langhaarvariante hat zudem weiche Unterwolle und einen ausgeprägten Kragen um den Hals, einer Löwenmähne nicht unähnlich. Die Hinterläufe sind gut behost. Zulässige Fellfarben sind einfarbig schwarz, rot, blau, rehfarben, creme oder weiβ sowie Schattierung (Unterseite der Rute und Behosung der Schenkel häufig von hellerer Farbe). Gescheckte oder gefleckte Hunde sind nicht standardkonform. Das Haarkleid der Langhaar-Chows sollte täglich mit einer Bürste gepflegt und einmal in der Woche sorgfältig durchgekämmt werden, besonders hinter den Ohren und am Hals. Die kurzhaarigen Hunde sind weniger pflegeintensiv, sollten aber trotzdem regelmäßig gebürstet werden.

Gesundheit

Aufgrund ihrer Beliebheit bei Hundeshows wurde lange Zeit der schwerfällige, faltige und übermäßig behaarte Chow Chow gezielt gezüchtet, der jedoch unter extremer Hitzeempfindlichkeit, eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, Atembeschwerden, Allergien und häufigen Augenentzündungen litt. Das moderne Zuchtziel sieht leichtere, rundum gesunde Hunde vor, das Umdenken geht jedoch nur langsam vonstatten – die sorgfältige Auswahl eines verantwortungsbewussten Züchters ist also wichtig. Im Allgemeinen wird ein gesundes Exemplar zwischen 10-15 Jahre alt.

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Rassevertreter mit gefleckter oder ganz blauer Zunge sind ein alarmierender Anblick - der Hund ist aber gesund. / Foto: pixabay.

Wusstest du, dass der Chow Chow...

… auch ein talentierter Psychologe sein kann?

Das stimmt natürlich nur halb – Fakt ist jedoch, dass der Vater der Tiefenpsychologie Sigmund Freud einen Chow Chow namens Jofie besaß, die auch regelmäßig an Sitzungen teilnehmen durfte. Freud verließ sich auf das Gespür seiner Hündin, um die Nervosität seiner Patienten einzuschätzen, denn Jofie näherte sich gerne ruhigen Menschen und mied jene, die ängstlich oder nervös waren. Außerdem erinnerte sich die Haushälterin der Freuds: „Wen die Jofie nicht mag, bei dem stimmt was nicht“, habe Freud immer gesagt. Auch hätte die Hündin instinktiv gewusst, wenn Freud eine Sitzung beenden würde, und sich kurz davor erhoben, um die Patienten zur Tür zu begleiten – eine echte Menschenkennerin eben.

Großes Chow-Chow-Treffen London 2019 (Video)

Auch in der britischen Hauptstadt London gibt es zahlreiche Chow Chow-BesitzerInnen und Fans, die sich regelmäßig treffen, um Erfahrungen auszutauschen oder einfach nur die chinesischen Wuschelhunde zu bewundern.

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