Heureka! Blutwerte beim Hund verstehen

by Xenia Graf
Heureka - Blutwerte beim Hund und was diese bedeuten.

Das Gewusel aus Kennzahlen und Fachbegriffen auf einem Laborbefund kann ganz schön einschüchternd sein. Erhalten Sie hier einen Überblick, was verschiedene Blutwerte beim Hund aussagen – ganz einfach erklärt.

Text: Mag. Georg Egger et al.

Es gibt viele Gründe, warum die Blutwerte eines Hundes näher untersucht werden müssen. Als Besitzer:in erhält man daraufhin den Laborbefund – doch nicht verzagen! Erstens: Ihr Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin bespricht den Befund gerne ausführlich mit Ihnen und weist Sie auf Auffälligkeiten hin.

Zweitens: Auch als Laie oder Laiin kann man aus den zahllosen Tabellen und Fachwörtern schlau werden. Grundsätzlich müssen Sie nur wissen, nachwelchen Ausdrücken Sie Ausschau halten und wie Sie die Werte interpretieren.

Nüchternheit beachten!

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Vor der Blutabnahme sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Vierbeiner nüchtern ist – das bedeutet, dass er in den 12 Stunden zuvor kein Futter zu sich genommen hat.

Achtung: Dazu gehören auch Leckerchen! Bitte nehmen Sie diese Anweisung ernst – denn Verdauungsvorgänge können gewisse Laborergebnisse verfälschen und im schlimmsten Fall Erkrankungen maskieren.

Blutbild (Hämatologie)

Häufig wird zur Diagnose das sogenannte kleine Blutbild herangezogen, das die allgemeine Zusammensetzung des Blutes analysiert. Daher nennt man es auch rotes Blutbild. Die wichtigsten Werteumfassen:

■ Anzahl der roten Blutkörperchen(Erythrozyten, RBC)

■ Anzahl der weißen Blutkörperchen(Leukozyten, WBC)

■ Anzahl der unterschiedlichen weißen Blutkörperchen (Granulozyten: NEU, EOS, BASO)

■ Anzahl an speziellen Immunabwehrzellen (Lymphozyten, LYM & Monozyten, MONO)

■ Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten, PLT)

■ Menge des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin, HGB)

■ Volumensverhältnis der Blutzellen zum Gesamtblut (Hämatokrit-Wert, HCT)

■ Anzahl der neu gebildeten roten Blutkörperchen (Retikulozyten, RETR)

Organwerte (klinische Chemie)

Bei den Organwerten gibt es eine große Anzahl an unterschiedlichen Parametern. Die häufigsten Werte, die einen ersten groben Überblick über die Gesundheit Ihres Tieres liefern, sind:

■ Leberwerte (ALP und AST/GPT)

■ Nierenwerte (CREA und BUN)

■ Zucker (GLU)

■ Eiweiß (Totalprotein)

„Diese Werte werden meist vor einer Operation für die OP-Tauglichkeit gemessen und liefern einen guten Überblick, welches Risiko eine Narkose für das individuelle Tier darstellt.“

Mag. Georg Egger,ACC Kleintierzentrum Rosental

Interpretation

Jede Analyse zeigt nicht nur den tatsächlich vorgefundenen Wert, sondern auch einen Vergleichswert, um diesen einzuordnen. Dabei kann es sich um einen Referenzwert handeln, beispielsweise einen Normal- oder Idealwert, oder um einen Referenzbereich. Dieser Referenzbereich gibt vor, ab wann ein Mangel, eine gesunde Balance oder eine Erhöhung vorliegt.

Je nach Anzahl, Volumen, Existenz oder Zusammenspiel all dieser Werte können Tierärzt:innen Aufschluss darüber erhalten, was im Körper des Hundes nicht richtig funktioniert: Sind zu wenige rote Blutkörperchen im Blut, kann dies auf Blutarmut hindeuten. Je nachdem, welche Granulozyten erhöht sind, gibt das Aufschluss darüber, ob eine bakterielle, virale oder parasitäre Erkrankung vorliegt oder ob es sich um eine Allergie handeln kann. Bestimmte Werte stehen in Verbindung miteinander und müssen gemeinsam interpretiert werden. Sind Werte unter oder über dem festgelegten Normalwert, wird Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin das mit Ihnen besprechen und weitere Schritte definieren.

 

Eine Blutspende raten die Ärzte für unsere Fellnasen auch an. Lesen Sie weiter und erfahren Sie im folgenden Beitrag, warum Hunde Blut spenden sollten.

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