Daten ade – Hunde-Apps fallen bei Cyber-Sicherheit durch

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 2 Minuten Lesedauer
Ein Hund neben einem Handy mit Apps symbolisiert die Sicherheit von Hunde-Apps.

Laut einer britischen Studie scheinen ein Großteil der verfügbaren Haustierapps ein erschreckendes Datenrisiko zu bergen. Login-Daten und GPS-Tracker verraten mehr über Herrchen und Frauchen, als diesen lieb sein kann. Erfahren Sie außerdem, wie Sie die größten Risiken bei der Nutzung von Hunde-Apps ganz leicht vermeiden können.

Apps haben unseren Alltag als moderne Gesellschaft grundlegend verändert. Mittlerweile nutzen viele von uns die kleinen Smartphone-Programme beinahe jeden Tag – um zu kommunizieren, uns zu informieren oder um alle wichtigen Dinge stets im Blick zu behalten. Auch zahlreiche Hundebesitzer haben spezielle Hunde-Apps auf ihren Mobiltelefonen. Eine britische Studie der Newcastle University hat nun die 40 populärsten Haustierapps auf Herz und Nieren überprüft – und ein erschreckendes Resümee gezogen.

GPS-Tracker und potentielle Datenlecks

Das wissenschaftliche Team hat sich im Zuge seiner Untersuchung damit beschäftigt, wie Apps für Haus- und Farmtiere mit den Daten der Nutzer umgehen. 40 Applikationen, die in England, Deutschland und den USA am beliebtesten bei Tierbesitzern waren, standen auf dem digitalen Prüfstand. Dabei wurde schnell klar, dass im Bereich von Hunde-Apps und Co. Datenschutz nicht gerade groß geschrieben wird. Nur 4 (!) der 40 untersuchten Apps informierten ihre Nutze explizit über Datenschutzrichtlinien und holten eine Genehmigung für die Speicherung und Weitergabe ihrer Daten ein. Dabei ist es zumindest in Europa seit 2018 laut Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Pflicht, stets vor der Speicherung oder Verarbeitung von Daten die Zustimmung der Nutzer einzuholen.

Dennoch trackten 21 Apps die Datenspuren ihrer Benutzer schon, bevor diese ihre Zustimmung abgeben konnten – dies ist in Europa ungesetzlich. Laut den britischen Wissenschaftlern gaben manche Apps sogar GPS-Daten potentiell an Dritte weiter. Auch Login-Details wie Benutzernamen, Email-Adressen und Passwörter waren in zu vielen Fällen nicht verschlüsselt gesichert. Für Personen mit grundlegenden Fachkenntnissen können diese Daten als Text ganz einfach einsehbar werden. Dies stellt besonders dann ein gravierendes Sicherheitsrisiko dar, wenn man für mehrere Portale dasselbe Passwort benutzt!

Wie man einfach Sicherheitsrisiken vermeiden kann

Grundsätzlich sollte man sich vor der Nutzung einer App stets darüber informieren, welche Daten diese aufzeichnet und ob diese an Dritte weitergegeben werden. In den Einstellungen vieler Applikationen kann man zudem das Tracking auch ausschalten oder seine Zustimmung widerrufen. Wer auf seine liebsten Hunde-Apps nicht verzichten will oder kann, muss jedoch nicht verzagen. Denn das größte Sicherheitsrisiko kann man vermeiden, indem man für diese Apps ein einzigartiges Passwort verwendet. Sollte also ein Cracker an die Zugangsdaten gelangen, kann das Passwort nicht an anderer Stelle echten Schaden anrichten, zum Beispiel beim Online-Banking oder Email-Account.

Stellen Sie dabei jedoch sicher, dass das Passwort für Ihre Hunde-Apps nichts mit wirklich wichtigen Zugangsdaten (Bank, Amazon, etc.) gemein hat! Denn wenn Sie nur eine Zahl oder einen Buchstaben ändern, ist das für Cracker trotzdem noch lange kein Problem. Suchen Sie sich gründlich ein vollkommen anderes Passwort aus. Eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen ist prinzipiell besonders schwer zu cracken.

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