Beagle (Hunderasse) – fröhlich und lebhaft

by Redaktion
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FCI Klassifizierung Beagle

Der Beagle gehört zu den wichtigsten Jagdhunderassen. 

Als solche sind sie ausgesprochen intelligente und ausdauernde Hunde. Obwohl sich diese Rasse auch als Familienhund gut eignet, haben diese Tiere nach wie vor einen ausgeprägten Jagdtrieb. Ursprünglich wurde er in der Meute als Jagdhund eingesetzt, doch inzwischen hat sich die Rasse einen Status als beliebter Familienhund erarbeitet. Sein eigenwilliger Charakter kann unerfahrene Herrchen und Frauchen allerdings schon einmal vor Herausforderungen stellen.

Geschichte & Ursprung

Der Beagle ist ein Jagdhund, der seit jeher speziell bei der Treibjagd für Feldhasen und Kaninchen im Einsatz ist. Egal ob zu Fuß oder zu Pferd, der Beagle eignete sich aufgrund seiner Ausdauer und Größe sehr gut für die Jagd in der Meute. Diese Rasse wird bereits seit Jahrhunderten gezüchtet und kann heute als Urform der beliebten Laufhunde angesehen werden. Als Vorfahren der Beagle und anderer Jagdhunderassen gelten die mittlerweile ausgestorbenen Northern- und Southern Hounds.

Woher der Name Beagle stammt, ist nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Ableitung verschiedener französischer Begriffe, wie “brüllen” (beugler) oder “geöffnete Kehle/lautes Maul” (begueule). Der Begriff taucht 1515 zum ersten Mal in den Haushaltsbüchern von König Heinrich VIII. auf, in einer Zahlung an den Keper of the Beagles. 1615 beschrieb der britische Schriftsteller Gervase Markham einen “kleinen Beagle” (engl. pocket beagle), der in der Satteltasche des Jägers Platz fand und einen ausgezeichneter Fährtenhund abgab.

Als eigenständige Rasse gibt es den Beagle erst seit 1890 durch die Anerkennung des britischen Kennel Club. Danach folgten die Gründungen von Zuchtvereinen und erste Rassestandards. Heute jedoch ist der Beagle ein Familienhund, da er über ein intelligentes und freundliches Wesen verfügt. Mit 600 bis 800 Welpen pro Jahr allein in Deutschland gehört er zudem zu den beliebtesten Hunderassen im deutschsprachigen Raum.

Wesen & Charakter

Der Charakter des Beagles ist ruhig und ausgeglichen, wird aber maßgeblich von seinem noch reichlich vorhandenem Jagdinstinkt geprägt. Denn wenn es im Gebüsch raschelt, können diese Hunde schon mal ihre gute Erziehung vergessen. Weil sie dann nur schwer abrufbar sind, ist es fraglich, ob man einen Beagle jemals sicher ohne Leine laufen lassen kann. Als (ehemaliger) Meutehund verfügt er allerdings über ein feines soziales Gespür und ist sehr kooperativ. In Familienbänden und auf der Hundewiese kann er sich daher problemlos einfügen, mit anderen Hunden versteht er sich üblicherweise gut. Sein besonders lebhaftes und fröhliches Wesen macht ihn zu einem liebenswerten Begleiter und Familienhund.

Aufgrund seiner ursprünglichen Verwendung als Jagdhund braucht er jedoch besonders viel Auslauf und auch geistige Beschäftigung. Wenn man den Beagle als reinen Familienhund halten will, muss man ihm eine sinnvolle Ausgleichsbeschäftigung zukommen lassen. Da er es liebt, Fährten zu lesen, eignet sich Nasenarbeit besonders gut. Bekannt ist der Beagle für sein lautes Organ, was nachbarschaftliche Beziehungen belasten kann. Auch seine Fähigkeit, Essen aufzustöbern (und gegebenenfalls zu stehlen), kann mitunter herausfordernd sein. Aufgrund seiner großen Intelligenz und Selbstbewusstseins braucht der Beagle eine konsequente Erziehung – ansonsten kann einem der ausgewachsene Beagle schon mal auf der Nase herumtanzen. Mit Futter ist diese etwas verfressene Hunderasse jedoch immer gut zu motivieren.

Vorsicht ist jedoch bei Beagle-Mixes geboten! Denn die starke Persönlichkeit, der Jagdtrieb und der Bewegungsdrang des Beagle passen nicht zu allen Hunderassen. Besonders neumodische Hybridhunde wie der Puggle können daher leider zu Verhaltensauffälligkeiten tendieren.

Erziehung & Training

Beagle sind intelligente und energiegeladene Hunde, die eine konsequente und liebevolle Erziehung benötigen. Ihr Jagdtrieb kann die Ausbildung zu einer Herausforderung machen, aber mit Geduld und positiver Verstärkung sind sie lernwillig. Es ist wichtig, sie von klein auf zu sozialisieren und ihnen verschiedene Umgebungen und Situationen zu zeigen. Der Einsatz von Belohnungen, insbesondere von Futter, kann beim Training sehr effektiv sein, da Beagle oft sehr verfressen sind.

Lebensraum

Beagle sind ursprünglich Jagdhunde, die in der freien Natur arbeiten. Als Haustiere brauchen sie einen sicheren Garten zum Spielen und Erkunden. Sie sind jedoch keine Hunde, die ständig draußen bleiben sollten; sie genießen die Gesellschaft ihrer Menschen im Haus. Ein täglicher Spaziergang oder Spiel im Garten ist unerlässlich, um ihren Bewegungsdrang zu stillen.

Aussehen

Den Beagle kann man aufgrund seiner Größe von maximal 40 Zentimetern Höhe als mittelgroßen, robusten und kompakten Hund  beschreiben. Die kurzen Beine sind kräftig und muskulös, was seiner Bewegung einen ausgreifenden Vortritt und deutlichen Schub verleiht. Der Kopf darf nicht von Runzeln oder Falten versehen sein. Üblicherweise ist der Nasenschwamm schwarz pigmentiert, bei helleren Fellfarben sind jedoch auch hier hellere Nuancen erlaubt. Die Augen sind groß, haselnussbraun oder dunkelbraun, und in ihnen liegt stets ein sanfter Ausdruck. Die langen Ohren sind tief angesetzt und unten abgerundet. Auch die starke Rute ist von mittlerer Länge und hoch angesetzt.

Besonderheiten

Eines der charakteristischen Merkmale des Beagles ist sein melodisches Bellen und Heulen. Sie sind auch dafür bekannt, sehr geruchsempfindlich zu sein, und können oft beim Spazierengehen von einem Duft abgelenkt werden. Dieser ausgeprägte Geruchssinn macht sie zu hervorragenden Spürhunden in verschiedenen Arbeitsumgebungen. Sie sind kommunikativ und aktiv. Beim Spazierengehen muss man oft aufpassen, dass sie nichts fressen, da sie wahre „Allesfresser“ sind. Aber durch konsequentes Training kann man dies auch in den Griff bekommen.

Die Rasse ist sehr neugierig und lernt gerne – vorausgesetzt die Belohnung stimmt. Manchmal können die Beagle wirkliche Sturschädel sein, gleichzeitig sind sie echte Freigeister. Was man allerdings auch nicht unterschätzen darf, ist, dass die Hunde einen starken Jagdinstinkt haben.

Fell und Pflege

Das dichte Fell ist kurz, anliegend und wetterbeständig. Die Rasse ist in jeder anerkannten Houndfarbe zulässig – mit Ausnahme von Leberbraun. Übliche Farbvariationen sind zweifarbig in braun, gelb oder rot mit weiß oder dreifarbig in schwarz-braun-weiß. Auch sogenannte “Mottles”, kleine Tüpfel auf dem Fell, sind zulässig. Die Rutenspitze muss weiß sein.

Ansonsten ist das kurze Fell des Beagle sehr pflegeleicht. Wöchentliches Bürsten sollte für diese Hunderasse ausreichend sein, und etwa zweimal jährlich verliert er seine Unterwolle. In dieser Zeit kann man mit täglichem Bürsten herumfliegenden Fellwolken vorbeugen. Da Beagle jedoch recht starrsinnig sein können, sollte man bereits mit jungen Hunden ein entsprechendes Maß an Körperpflegeaktionen üben, wie beispielsweise das Reinigen der Ohren und das Krallenschneiden. Besonders die regelmäßige Ohrenpflege ist wichtig, da Hunde mit Schlappohren ansonsten mehr zu schmerzhaften Ohrenentzündungen tendieren können.

Gesundheit

Im Durchschnitt wird der Beagle ca. 12 bis 15 Jahre alt. Er gilt als sehr robuster und gesunder Hund.

In sehr seltenen Fällen kann ein Beagle auch an Epilepsie leiden. Die großen Schlappohren müssen regelmäßig kontrolliert und gesäubert werden, um Ohrentzündungen vorzubeugen. Ansonsten ist der Beagle ein leistungsfähiger und aktiver Genosse.

Ernährung

Der Beagle hat einen robusten Appetit und neigt zur Fettleibigkeit, wenn er überfüttert wird oder nicht genügend Bewegung bekommt. Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Hundefutter ist essenziell. Es ist wichtig, die Fütterungsempfehlungen auf der Verpackung zu beachten und regelmäßige Gewichtskontrollen durchzuführen. Beagle sind bekannt dafür, “Allesfresser” zu sein, daher ist Vorsicht bei der Aufbewahrung von Lebensmitteln und Abfällen geboten.

Schon gewusst?

Der Beagle erfreut sich heute weltweit großer Beliebtheit. Anfang der 1990er-Jahre wurde der Rasse in Rumänien sogar eine eigene Briefmarke gewidmet.

Wer auf der Suche nach Beagle-Welpen ist oder auch einem älteren Vertreter dieser tollen Rasse ein Zuhause geben möchte, wendet sich am besten an seriöse Züchter oder ein Tierheim des Vertrauens.

Häufige Fragen zum Beagle

Ist ein Beagle gut für Anfänger?

  • Grundsätzlich ist der Beagle nicht der einfachste Hunde für Hundeanfänger, da er durchaus seinen eigenen Kopf hat. Dennoch lässt er sich durch Leckerchen relativ leicht zur Kooperation motivieren. Im Prinzip ist der Beagle jedoch sehr schlau und lernwillig und liebt es, neue Kommandos zu lernen.
Ist ein Beagle ein Kläffer?
  • Nein, der Beagle hat keinen großen Hang zum Bellen. Seine ursprüngliche Aufgabe war das Aufspüren und Verfolgen von Wild in der Meute – dazu ist kein besonders lautes Organ vonnöten. Zudem gelten sie nicht als besonders wachsame Hunde und kläffen daher keine “fremde Gefahr” vor der Haustüre an.
Kann ein Beagle alleine zu Hause bleiben? 
  • Als hochsozialer Meutehund tut sich der Beagle schwer damit, lange alleine zu Hause zu bleiben. Wer also viel auf Achse ist, sollte von dieser Hunderasse besser die Finger lassen. Gepaart mit seiner hohen Energie und seinem Hang zur Zerstörung, wenn er nicht ausgelastet ist, kann es vorkommen, dass er alleine im Haus auf dumme Ideen kommt.

VIDEO

Der Beagle in 18 Tönen – Besonders das  laute und vielseitige Organ des Beagle ist unter Fans der Rasse sehr bekannt. In diesem Video kann man einigen der lustigen und niedlichen Geräusche selbst lauschen – in 18 Shades of Beagle.

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