Australian Shepherd – ein leidenschaflicher Schäfer

by Redaktion
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FCI Klassifizierung Australian Shepherd

Ist der Australian Shepherd für Anfänger geeignet? Sicher nicht – denn wer sich diese Hunderasse ins Haus holt, bekommt einen lebhaften und aktiven Begleiter. Der Aussie zeichnet sich durch seinen scharfen Intellekt und seinen für viel Bewegung gestählten Körper aus.

Die Hunderasse Australian Shepherd ist ein lebhafter Schäferhund aus Australien. Man nennt ihn auch einfach „Aussie“. Er wird oft als Familienhund oder Arbeitshund gehalten. Bei konsequenter Erziehung und  vor allem ausreichender Beschäftigung ist dies auch gut möglich. Fun Fact: Anders, als der Name vermuten lässt, stammt diese Hunderasse jedoch ursprünglich aus den USA.

Geschichte & Ursprung

Ursprünglich sollen die Vorläufer der Rasse von baskischen Schafhirten nach Amerika gebracht worden sein, als diese um 1800 aus Australien nach Nordamerika auswanderten. Die ebenfalls mitgebrachten Merinoschafe der Basken nannte man in den Vereinigten Staaten „Australian sheep“ (zu Dt. „australische Schafe“), und deren Hütehunde erhielten bald die Bezeichnung „Australian Shepherd“ (zu Dt. „australischer Schäfer(hund)“).

Schnell fanden auch die Hirten aus den USA Gefallen an den klugen und sehr agilen Hütehunden und begannen, sie selbst zu züchten. Entgegen seines Namens ist der australische Schäferhund daher nicht in Australien entstanden, sondern wurde hauptsächlich in den USA entwickelt und als Hütehund eingesetzt.

Nach dem zweiten Weltkrieg stieg die Beliebtheit der Rasse – zusammen mit der neuen Begeisterung von Fernsehen und Kino fürs Westernreiten, Rodeos und Pferderennen. Der Country-Lifestyle wurde zu einem wichtigen Bestandteil der US-amerikanischen Kultur. In ländlichen Gebieten waren australische Schäferhunde sehr wichtig. Sie waren gelehrig, arbeitsam und hatten einen starken Herdentrieb. Daher waren sie auf Farmen und Ranches unentbehrlich.

Ein Australian Shepherd in Red Merle. / Foto: unsplash
Trotz seines Namens stammt der Australian Shepherd eigentlich aus den USA. / Foto: unsplash.

Der Australian Shepherd in der Neuzeit

Die Farmer achteten darauf, die positiven Eigenschaften der Tiere zu bewahren. Dazu gehören Intelligenz und eigenständiges Handeln. Auch auf das schöne Aussehen der Rasse legte man Wert. Noch heute ist der Australian Shepherd für seine bunten Fellfarben und seine strahlenden, oft verschiedenfärbigen Augen bekannt.

Das erste Zuchtregister eröffnete 1957 der Australian Shepherd Club of America (ASCA), und der aktuelle Rassestandard folgte 1977. Jedoch erst in den 1970er Jahren kam der australische Schäferhund langsam nach Europa. 1996 wurde die Hunderasse schließlich von der Fédération Cynologique Internationale anerkannt und in ihre Verzeichnisse aufgenommen.

Es gibt mittlerweile auch eine kleinere Variante der Hunderasse, den Miniature American Shepherd. Diese Rasse ist seit 2019 von der FCI anerkannt. Dabei lautete das Zuchtziel, alle positiven Eigenschaften des Aussies in ein kleineres Format zu „pressen“. Dies führte jedoch zu zahlreichen Gesundheitsproblemen wie Hüftdysplasie (HD) oder progressive Retinaatrophie (PRA).

ein sehr weißer Australian Shepherd mit wenigen braunen flecken läuft im trab und lächelt
Als perfekte Hütehund sind Australian Shepherds aktiv und bewegungsfreudig. / Foto: Albany Colley.

Showlinie vs. Arbeitslinie

Der Australian Shepherd wird in zwei Hauptlinien gezüchtet: Showlinie und Arbeitslinie. Diese unterscheiden sich hinsichtlich Optik, Temperament und Anforderungen an Haltung und Beschäftigung.

1. Showlinie (Show-Aussie)

Show-Aussies werden vor allem für Hundeausstellungen und zur Haltung als Familienhunde gezüchtet. Ihr Fokus liegt auf dem äußeren Erscheinungsbild, das den Rassestandards entspricht.

  • Aussehen: Oft etwas größer und schwerer als Arbeitslinien-Aussies, mit dichterem, welligem Fell. Der Körperbau ist harmonischer, mit einer breiteren Brust und oft kräftigeren Knochen.
  • Wesen: Ruhiger, ausgeglichener und leichter zu führen als die Arbeitslinie. Sie sind dennoch sehr aktiv, aber weniger auf intensives Arbeiten ausgelegt.
  • Eignung: Besser für aktive Familien und als Begleithunde für aktive Personen geeignet. Sie brauchen dennoch geistige und körperliche Beschäftigung, aber nicht in dem extremen Maß wie Arbeitslinien-Aussies.

2. Arbeitslinie (Arbeits-Aussie)

Diese Hunde stammen aus Zuchtlinien, die auf Leistungsfähigkeit und Hüteinstinkt optimiert sind. Sie sind für die Arbeit mit Vieh in der Landwirtschaft gezüchtet und haben einen extrem hohen Arbeitswillen.

  • Aussehen: Meist schlanker, mit leichterem Körperbau und kürzerem Fell. Die Farbgebung kann variabler sein, da Optik zweitrangig ist.
  • Wesen: Sehr intelligent, energiegeladen und fordernd. Sie haben einen starken Trieb zur Bewegung und zum Hüten von Vieh.
  • Eignung: Ideal für Menschen, die Hundesport (z. B. Agility, Obedience) oder landwirtschaftliche Arbeit betreiben. Ohne ausreichend passende Beschäftigung können Australian Shepherds der Arbeitslinie Verhaltensprobleme wie Trennungsangst oder eine nervöse Zerstörungswut entwickeln.

Show-Aussies eignen sich besser als Familienhunde, da sie leichter (aber nicht leicht!) auszulasten sind. Arbeitslinien-Aussies sollten so gehalten werden, sodass sie tägliche Aufgaben erfüllen können. Beide brauchen Erziehung und Zuwendung, aber die Arbeitslinie stellt wesentlich höhere Anforderungen an Zeit und Engagement.

Haare beim Hund selbst schneiden - Australian Shepherd Hund liegt auf dem Sofa und blickt in die Kamera. /Foto: pixabay (ArminEP)
Egal, ob Showlinie oder Arbeitslinie - der Australian Shepherd ist trotzdem ein Hund mit hohen Haltungsbedingungen. / Foto: ArminEP.

Wesen & Charakter

Früher wie heute wird die Hunderasse für den Herdenbetrieb eingesetzt. Das schlägt sich auch heute noch in der Wesensart des Hundes nieder. Er ist ein ausgeglichener und aktiver Hüte- und Treibhund, der arbeitsfreudig, aber nicht ausgeprägt streitsüchtig ist. Deswegen reicht ein einfacher Spaziergang nicht aus, um ihn körperlich und geistig auszulasten. 

Die Rasse wird besonders von Behörden und Rettungsdiensten geschätzt und eingesetzt. Sie ist pflichtbewusst, intelligent und lernt schnell. Daher setzt man sie oft für Fährtenarbeit und im Such- und Rettungsdienst ein. Auch als Therapie- oder Assistenzhund findet sie vielerorts Verwendung, da sie ist sehr menschenbezogen ist und eng mit seinen Bezugspersonen zusammenarbeitet.

Als Besitzer dieser Rasse muss man sich gut mit den besonderen Anforderungen auskennen. Nur so kann man ihn als Familienhund halten. Er ist kein Hund für Anfänger, da er eine konsequente Erziehung, klare Regeln und unbedingt genügend Beschäftigung benötigt. An Hundesportarten, die viel Bewegung erlauben, wie Agility, Leistungshüten oder Dog Dancing, hat er besonders viel Freude.

Sozialverhalten des Australian Shepherd

Grundsätzlich ist der Australian Shepherd jedoch gutmütig, freundlich und angenehm. Er baut eine enge Bindung zu seiner Familie auf. Gleichzeitig hat er einen ausgeprägten Schutz- und Wachinstinkt, der sich in Form von Territorialverhalten oder vorsichtigem Misstrauen gegenüber Unbekannten äußern kann. Eine gute Sozialisierung im Welpenalter ist daher essenziell.

Auch mit anderen Hunden hat der Australian Shepherd in der Regel keine Probleme, solange er gut sozialisiert wurde. Seine hohe Spielfreude und Energie können ihn jedoch manchmal für ruhigere Hunde anstrengend machen. 

Wer ihm genug Zeit, Training und Aufgaben gibt, hat mit dieser Hunderasse einen motivierten, treuen und vielseitigen Begleiter.

australian shepherd australien sheepherd australischer schäfer aussie merle französische bulldogge
Der Blue Merle Aussie Tiago hat ein besonders liebes Wesen. / Foto: Franz Unger
australian shepherd australien aussie blue merle bunt gefleckt
Der Australian Shepherd ist anderen Hunden gegenüber sehr verträglich. / Foto: Franz Unger
Zwei Australian Shepherd-Welpen spielen auf einem Feld.
Bereits im Welpenalter ist leicht zu sehen, welche Farbe der erwachsene Hund haben wird. / Foto: Zuzule.

Aussehen & Besonderheiten

Der australische Schäferhund ist ein wohlproportionierter, mittelgroßer Hund, dessen kräftiger Körper etwas länger als hoch sein sollte.  Sein äußeres Erscheinungsbild ist sowohl funktional als auch ästhetisch ansprechend und spiegelt sein Erbe als Hütehund und sein energiegeladenes Wesen wider. Australian Shepherds haben eine Schulterhöhe von 46 bis 58 Zentimeter und wiegen zwischen 28 und 32 Kilogramm.  Er bewegt sich lebhaft und geschmeidig und trotz seiner ausgeprägten Muskulatur ohne Schwere. Der Kopf ist ebenfalls kräftig und trocken, der Schädel eher flach. 

Ihre Köpfe sind klar geschnitten und stehen in einem angemessenen Verhältnis zu ihrem Körper, mit einem leicht gerundeten Schädel und einem gut ausgeprägten Stopp. Aussies haben mandelförmige Augen, die es in verschiedenen Farben gibt, darunter blau, braun, bernsteinfarben oder sogar heterochrom (zwei verschiedenfarbige Augen), was zu ihrem unverwechselbaren Aussehen beiträgt. Ihre Ohren sind dreieckig, mittelgroß und hoch am Kopf angesetzt, wobei sie oft nach vorne klappen. Je nach Fellfarbe hat der Nasenschwamm eine schwarze oder braune Farbe. Bei Merlehunden sind auch kleine rosarote Flecken erlaubt. 

Einige australische Schäferhunde werden mit einer natürlichen Stummelrute geboren, meist kürzer als 10 Zentimeter, auch „natural bobtail“ genannt. Andere haben eine durchgehende Rute. Wenn sie vorhanden ist, wird sie typischerweise niedrig getragen und kann eine leichte Biegung aufweisen.

Insgesamt strahlt der Australian Shepherd Intelligenz, Wachsamkeit und Energie aus, was ihn nicht nur zu einem schönen, sondern auch zu einem äußerst fähigen Gefährten macht. Ihr auffälliges Aussehen und ihre lebhafte Persönlichkeit haben sie zu einem Favoriten unter Hundeliebhabern weltweit gemacht.

Ein Australian Shepherd im Wasser.
Australian Shepherds haben oftmals Schnauzen in leberbraun, manchmal sogar mit rosaroten Flecken. / Foto: Adyafoto.

Fell & Pflege

Das Fell des australischen Schäferhundes ist von mittlerer Länge und Textur und sehr wetterbeständig. Das Deckhaar ist glatt bis gewellt, während die Unterwolle weich und dicht ist und für Isolierung sorgt. Je nach Klima verfügt er über dementsprechend mehr oder weniger Unterwolle. Die Hinterseiten der Vorderläufe und die „Hosen“ sind mit einer mäßigen Befederung ausgestattet.

Es wird zwischen den vier Grundfarben schwarz, rot, Blue Merle und Red Merle unterschieden, die jeweils mit oder ohne kupferfarbene bzw. weiße Abzeichen auftreten können. Somit ergeben sich insgesamt 16 mögliche Farbvarianten, die allesamt gleichermaßen zulässig sind. Blue Merle-Hunde können mit zunehmendem Alter dunkler werden.

Regelmäßige Pflege

Das Fell des Australian Shepherd ist für seine Länge recht pflegeleicht.  Trotzdem muss es regelmäßig gepflegt werden, um es gesund und frei von Verfilzungen zu halten. Wegen ihrem doppelten Fellkleid ist es wichtig, sie 2-3 Mal pro Woche zu bürsten. So entfernt man loses Fell, vermeidet Verfilzungen und verteilt die natürlichen Öle auf dem Körper. Für die dicke Unterwolle sollte man eine spezielle Unterwollebürste verwenden, für die feinere Haarstruktur des Deckhaars besser einen Kamm. Während des Fellwechsels (einmal im Frühjahr und einmal im Herbst) kann sogar tägliches Bürsten erforderlich sein, um den vermehrten Haarausfall in den Griff zu bekommen.

Achten Sie beim Bürsten insbesondere hinter den Ohren und unter den Beinen auf Verfilzungen. Wenn Sie merken, dass das Fell um die Pfoten, hinter den Ohren und im Sanitärbereich häufig verfilzt, kämmen Sie dort sorgfältiger. Wenn das nicht hilft, sollten sie es selbst oder beim Hundefrisör trimmen.  Das kürzere Haar an diesen Stellen trägt zur Hygiene und zum Komfort des Hundes bei.

Der Hund sollte nur alle 6-8 Wochen oder nach Bedarf gebadet werden, da sonst die natürliche Fellstruktur gestört wird. Am besten verwendet man dafür ein spezielles Shampoo für Hunde um die natürlichen Öle nicht zu entfernen. Spülen Sie das Fell nach dem Einshamponieren gründlich ab und trocknen Sie es, um Hautreizungen zu vermeiden. 

Untersuchen Sie außerdem das Fell nach Aktivitäten im Freien auf Verschmutzungen, Zecken oder Flöhe. Eine gesunde Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, kann ebenfalls ein glänzendes, gesundes Fell fördern. Bei konsequenter Pflege wird das Fell und die Haut Ihres Aussie schön und gesund bleiben.

baden mit hund badesee straende oesterreich deutschland australian shepherd flat coated retriever
Foto: pixabay.
australian shepherd in braun weiß sitzt im schnee, schneeflocken fallen vom himmel
Foto: Rebeccas Pictures.
Ein Australian Shepherd schaut traurig in die Kamera.
Foto: Pixabay.
Drei Australian Shepherds mit unterschiedlichen Fellfarben.
Der Australian Shepherd ist bekannt dafür, ein bunter Hund zu sein! / Foto: madcorona.

Gesundheit

Der australische Schäferhund wird im Durchschnitt ca. 13 bis 15 Jahre alt und gilt im Allgemeinen als sehr gesunder Hund. Krankheiten wie Hüftdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) oder progressive Retinaatrophie (PRA) kommen ebenfalls häufiger vor. Des Weiteren kann er eine rassespezifische Überempfindlichkeit gegenüber mehreren Arzneistoffen entwickeln. Ungefähr jeder dritte Aussie ist Träger dieses Gendefekts (MDR1). 

Zudem kommt es bei der Verpaarung von Merlehunden mit anderen Merlehunden (merle x merle) häufig zu Taubheit oder Blindheit der Welpen, weshalb diese Paarungen in vielen Ländern mittlerweile ungesetzlich sind. Leider sind gerade diese Fellfarben sehr populär und stark in der Nachfrage. 

Wegen der immensen Popularität in den letzten Jahren muss man besonders genau darauf achten, Australian Shepherd-Welpen nur von seriösen Züchtern zu erwerben. Aus dem Internet oder von Social Media hingegen sollte man niemals Hunde kaufen (warum, erfahren Sie hier)!

ein australian shepherd in braun weiß liegt im schnee, mit dem gesicht auf den pfoten
Als robuste Hunderasse kann der Australian Shepherd jeder Witterung standhalten. / Foto: pixabay.

Wusstest du, dass der australische Schäferhund…

… unter mehreren Namen bekannt war?

Im Laufe der Zeit wurde der australische Schäferhund auch „spanischer Schäferhund“ genannt, wahrscheinlich aufgrund der baskischen Hirten, die ihn ursprünglich in Amerika einführten. Er war in den USA aber unter anderem auch als „Pfarrershund“, „blauer Schäferhund“, „kalifornischer Schäferhund“ oder „neuer mexikanischer Schäferhund“ bekannt.

… gerne mit dem Border Collie verwechselt wird?

Weil beide Hunderassen aktive Hütehunde mit ähnlichem Körperbau und Fellkleid sind, werden der Australian Shepherd und der Border Collie gerne verwechselt. Dabei handelt es sich jedoch um zwei verschiedene Rassen mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen!

Ein Australian SHepherd springt über eine Wiese.
Bewegung und frische Luft - das braucht der Australian Shepherd, um glücklich zu sein! / Foto: Bigandt Photography.

Süße Australian Shepherd-Welpen (Video)

Wie sehen Australian Shepherd Welpen aus? Und wie entwickeln sie sich? Das folgende Video zeigt die 1. bis 8. Woche im Zeitraffer. Unglaublich süß!

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Mehr Informationen

Häufige Fragen zum Australian Shepherd

Ist der Australian Shepherd für Anfänger geeignet?

Nein, der Australian Shepherd ist nicht für Hundeanfänger geeignet. Da es sich um eine immens aktive und intelligente Hunderasse handelt, braucht sie Halter, die für artgerechte Auslastung sorgen kann.  Diese Hunde fordern täglich mehrere Stunden Beschäftigung ein und können schnell Verhaltensprobleme zeigen, sobald sie unterfordert sind.

Kann der Australian Shepherd alleine zu Hause beliben?

Ein Australian Shepherd kann bis zu 6 Stunden am Tag alleine bleiben. Wichtig ist, dass er davor und danach gut beschäftigt wird. Es ist wichtig, schon mit Welpen das Alleinesein zu üben. Beginnen Sie mit kurzen Zeiten und verlängern Sie diese langsam. Auch eine reine Wohnungshaltung ohne eigenen Garten ist kein Problem, solange genug Bewegung und geistige Beschäftigung im Freien geboten werden.

Was ist das besondere am Australian Shepherd?

Der Australian Shepherd ist eine aktive und intelligente Hunderasse mit starkem Arbeitswillen. Sie formen eine enge Bindung zu ihrer Familie und bleiben am liebsten in der Nähe ihrer Menschen. Sie sind sensibel und freundlich. Ein weiteres besonderes Merkmal stellt ihr buntes, gewelltes Fellkleid dar.

Wie viel Bewegung braucht ein Australian Shepherd?

Für den Australian Shepherd sollte man täglich 2 bis 3 Stunden aktive Beschäftigung einplanen. Dazu gehört Bewegung an der frischen Luft, entweder als ausgiebige Spaziergänge oder Sport mit dem Hund. Aber auch geistig will der Aussie gefordert werden, beispielsweise durch Trainingseinheiten oder Intelligenzsspiele.

Wie alt wird ein Australian Shepherd?

Ein gesunder Australian Shepherd kann zwischen 13 und 15 Jahre alt werden. Wichtig für ein langes Hundeleben ist eine gute Balance zwischen gesunden Portionen hochwertigen Hundefutters und ausreichend Bewegung. Auch regelmäßige, zumindest jährliche Kontrollen beim Tierarzt helfen dabei, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und vorbeugen zu handeln. 

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Anfängertauglich

Knochen_Bewertung 1

Familienfreundlich

Fellpflege

Interview mit Aussie-Fan Christian Hörzer

Lange war an einen Hund aus zeitlichen Gründen nicht zu denken. Als dann irgendwann Anfang des letzten Jahres die Entscheidung gefallen ist, einen Hund anzuschaffen, haben wir uns bei auf Webseiten von Tierheimen, Hilfsvereinen und anderen Plattformen erkundigt. Dabei sind wir auf die Rasse gestoßen.

Warum hast du dich genau für diese Hunderasse entschieden? Und welche Eigenschaften waren dir bei der Auswahl wichtig?

Grundsätzlich war ich auf keine Rasse fixiert. Mein Wunsch war ein größerer Hund – mindestens Kniehöhe, aber auch nicht allzu riesig – mit dem man etwas unternehmen kann und der sich mit unseren Katzen verträgt. Zu Ostern 2017 zog dann ein Aussie-Welpe bei uns ein.

Australian Shepherd Liam mit Herrchen Christian
Christian Hörzer mit seinem Australian Shepherd Rüden Liam / © Foto: Christian Hörzer

Welche „rassetypischen“ Eigenschaften sind besonders herausfordernd?

Australian Shepherds sind Hütehunde, also aktiv, wachsam und wahnsinnig intelligent. Es ist eine große Herausforderung, dem Hund zu lehren, sich zu entspannen und das „Schäfergehirn“ auszuschalten. Durch den Hüte-Instinkt reagieren sie stark auf Geräusche und Bewegungen.

Diese Hunderasse will gefordert werden, braucht geistige und körperliche Aufgaben, lange Spaziergänge, viel Training, Nasenarbeit und vor allem Konsequenz. Die Rasse lernt relativ rasch neue Kommandos. Aber sie finden auch sehr schnell heraus, wie sie ihren Willen durchsetzen können – zumindest wenn man hier nicht konsequent oder nicht aufmerksam genug ist. Sie lernen unser Verhalten schneller als wir ihres.

Wie sieht dein Alltag mit Aussie aus?

Mein Arbeitstag hat sich sehr verändert. Früher war ich meist der Erste im Büro und leider oft auch der Letzte, der heimgeht. Jetzt gehe ich es entspannter an: Es wird gemütlicher gefrühstückt, dann bekommt der Hund sein Futter und der erste Spaziergang folgt – wobei rund 50 Prozent davon mit Training verbunden sind. Danach fahren wir gemeinsam ins Büro. Dort spielt er dann meistens noch ein wenig mit und legt sich hin.

Zu Mittag gehen wir eine kleinere Runde raus und am Nachmittag gibt es dann nochmal Action: Ballspielen, Rückruftraining, Nasenarbeit oder im Sommer ab in die Mur zum Plantschen. Am Abend machen wir dann noch einen längeren Spaziergang und Spiele gibt es immer zwischendurch.

Am Wochenende machen wir öfters Ausflüge, damit sich Liam bewegen kann. Auch Hundeschule und Trainingseinheiten stehen natürlich regelmäßig am Plan. Kurz gesagt, ich sitze weniger im Büro und bin wieder mehr in der Natur.

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