Gesund mit Hund: Gesundheitliche Vorteile der Hundehaltung

Bello Business-Artikelreihe

by Verena Hauck
Personen in Turnkleidung und Fitnessposen stehen für den Effekt, dass gesund mit Hund einen wahren Kern hat.

Ein Hund kann auf vielerlei Weise das Herz erfreuen – manchmal sogar buchstäblich. Denn der Besitz einer Fellnase wirkt sich laut zahlreichen Studien sehr positiv auf die körperliche und auch mentale Gesundheit aus. Neben vielen anderen Vorteilen haben Hundebesitzer im Schnitt ein niedrigeres Risiko, unter chronischen und tödlichen Krankheiten (wie Herzleiden, Bluthochdruck oder Depressionen) zu leiden. Der Effekt „Gesund mit Hund“ zeigt sich besonders bei älteren Menschen und Senioren deutlich. Erfahren Sie hier, wie ein Hund unser Wohlbefinden und Gesundheit stärken kann!

Gesund mit Hund? Aber sicher! Dass Hunde gut für die menschliche Seele sind, weiß jeder Hundebesitzer schon lange. Mittlerweile häufen sich auch die wissenschaftlichen Studien, die eindeutig belegen, dass dasselbe auch für die körperliche Gesundheit gilt. Nicht nur sorgen unsere Vierbeiner dafür, dass man zu regelmäßigen Spaziergängen die vier Wände verlässt und nach draußen geht. Zudem agieren sie als wichtige soziale Unterstützung – denn besonders bei älteren Menschen und Senioren haben Vereinsamung und Isolation einen stark negativen Einfluss auf die Gesundheit.

Als Hundebesitzer darf man sich daher über viele langzeitliche Vorteile für Körper und Geist freuen. Um welche genau es sich handelt, wird im folgenden Artikel detailliert und wissenschaftlich bewiesen dargelegt.[vc_cta h2=““ add_icon=“top“ i_icon_fontawesome=“fas fa-walking“ i_color=“black“]

Mehr Fitness = mehr Gesundheit

Eines gleich vorweg: Die meisten körperlichen Vorteile von Hundehaltung lassen sich auf die regelmäßige Bewegung zurückführen. Denn die täglich auf Gassirunden gesammelten Schritte reichen für die spürbaren Vorteile eines aktiven Lebensstils aus. Selbst dann, wenn man ansonsten keinen Sport betreibt! Unregelmäßig sorgen auch größere Ausflüge (wie zum Wandern, zu großen Spazierrunden in der Natur, zum Schwimmen oder zum Joggen mit Hund) für intensive körperliche Workouts für Hund und Mensch. Eine britische Studie fand 2019 heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, die empfohlene tägliche Betätigung für einen gesunden Lifestyle zu erreichen, bei Hundebesitzern viermal so hoch war wie bei Nicht-Hundebesitzern.

Regelmäßige körperliche Aktivität spielt eine große Rolle in der Vermeidung oder Hinauszögerung chronischer und tödlicher Krankheiten wie Herzerkrankungen, verschiedene Krebsarten, Übergewicht, Bluthochdruck sowie Knochen- und Gelenkskrankheiten und sogar Depressionen.Denn Studien haben beispielsweise bewiesen, dass bereits eine Stunde körperlicher Ertüchtigung pro Woche eine zukünftige Erkrankung mit Depression sehr unwahrscheinlich macht.

Herzkrankheiten

Eine Studie des Kardiovize 2030 Projects untersuchte 2019 die Effekte von Haustierhaltung und Hundehaltung im Speziellen auf die Gesundheit und Risikofaktoren das menschliche Herz betreffend. Das tschechische Projekt hat sich der Vorbeugung von Herzkrankheiten und der Förderung von Herzgesundheit verschrieben. Im Zuge der Studie verglichen die Forscher die Gesundheitsdaten von 1.769 Testpersonen miteinander. Diese Gesundheitsdaten umfassen Body-Mass-Index (BMI), Ernährung, körperliche Betätigung, Rauchgewohnheiten, Blutdruck, Blutzucker- und Cholesterol-Werte. Danach teilten sie die Testpersonen in Haustierbesitzer, Hundebesitzer und Nicht-Haustierbesitzer ein.

Positive Effekte von Haustierhaltung im Allgemeinen zeigten sich schnell. „Haustierbesitzer berichteten von einem höheren Level an körperlicher Betätigung, gesünderer Ernährung und idealen Blutzuckerwerten“, so Forscherteammitglied Andrea Maugeri. „Aber die größten Effekte zeigten sich bei den Hundebesitzern – egal, ob welches Geschlecht, Alter oder sozioökonomischer Status.“ Hundebesitzer im Speziellen haben damit eine bessere Herzgesundheit und ein niedrigeres Risiko, an Herzkrankheiten zu erkranken. Auch für Personen, deren Herzgesundheit bereits gefährdet ist, könnte die Adoption eines Hundes eine motivierende Strategie darstellen, um das Krankheitsrisiko zu senken. Außerdem lag die Chance, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu überleben, bei Hundebesitzern signifikant höher als bei Nicht-Hundebesitzern. Auch in der Zeit der Genesung danach mussten sie weniger oft ins Krankenhaus oder zum Arzt (siehe Studie).

Laut Dr. Francisco Lopez-Jimenez, Vorsitzender der Abteilung für vorbeugende Kardiologie, wirkt sich Hundehaltung auch positiv auf die mentale Gesundheit aus und hilft damit dem Herzen ebenso. Denn psychischer Stress und das Gefühl sozialer Isolation sind bekannte Risikofaktoren einer Herzerkrankung. „Gesund mit Hund!“, stimmt also auf mehreren Ebenen.“113791″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Allergien bei Erwachsenen und Kindern

Es ist bereits länger bekannt, dass übertriebene Hygiene Kindern nicht immer gut tut. Denn mit einem gesunden Maß an Kontakt mit Bakterien kann sich das noch junge Immunsystem erproben und Abwehrkräfte ausbilden, ohne ernsthaft zu erkranken. Haustiere sollen hier eine wichtige Rolle spielen und sogar spätere allergische Reaktionen vorbeugen helfen. In einer Studie der University of Alberta, die sich über zwei Jahrzehnte spannte, fand das Forscherteam heraus, dass Babys in Haushalten mit Hunden vermehrt über zwei bestimmte Bakterienstämme verfügten. Ruminococcus and Oscillospira sind wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass Kinder seltener unter Allergien oder Übergewicht leiden.

„Die Anzahl dieser Bakterien [in Stuhlproben der Babys] war doppelt so hoch in Haushalten mit Hunden“, so die pädiatrische Epidemiologin Anita Kozyrskyj. Dieser Effekt zeigte sich sogar dann, wenn immunabschwächende Umstände die Geburt und die ersten Lebensmonate der Kinder bestimmten. Dazu gehören Kaiserschnitte und damit einhergehende Antibiotika und ein Mangel an oder Ausfall von Muttermilch.

Eine andere Studie aus Japan belegte, dass Kinder aus Haushalten mit Hunden seltener an Lebensmittelallergien erkrankten. Hunde sind besonders mit reduziertem Risiko assoziiert, an Intoleranz für Eier, Milch und Nüssen zu leiden. Auch eine Studie des American College of Allergy, Asthma and Immunology (ACAAI) bewies, dass der regelmäßige Kontakt zu Hunden Kinder sogar vor allergischen Ekzemen und Asthma schützen kann. Dieser schützende Effekt hält jedoch nur bis zum zehnten Lebensjahr an. Auch bei Kindern, die speziell gegen Hunde allergisch sind, zeigen sich trotzdem allergische Reaktionen .[vc_cta h2=““ add_icon=“top“ i_icon_fontawesome=“fas fa-brain“ i_color=“black“]

Hund = Balsam für die Seele

Der Kontakt zu Hunden, sei es der eigene oder eine befreundete Fellnase, tut uns Menschen einfach gut. Schon länger helfen speziell ausgebildete Therapie- und Assistenzhunde Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen dabei, den Alltag ein wenig leichter zu gestalten. Auch speziell Personen, die Schlimmes durchlebt haben, können durch die bedingungslose Liebe und Zuneigung eines Tieres seelische Heilung erfahren. Bereits mehrmals bewiesen Studien die unglaublich positiven Effekte, die Therapiehunde auf unter PTSD leidende Kriegsveteranen ausübten.

Dennoch haben auch Hunde ohne spezielle Ausbildung einen positiven Einfluss auf die mentale Gesundheit von Menschen, mit oder ohne psychischen Belastungen. Damit bieten Fellnasen auch für „normale, alltägliche“ Personen große Vorteile für die mentale Gesundheit.

(Seelisch) gesund mit Hund

Haustiere wie Hunde und auch Katzen bieten Menschen laut APA wichtige sozialen und auch emotionale Unterstützung. Im Durchschnitt haben Haustierbesitzer ein höheres Selbstvertrauen, verspürten seltener Gefühle der Einsamkeit und sind gewissenhafter und extrovertierter als Nicht-Haustierbesitzer. Sie selten damit als glücklicher und sozial besser angepasst – besonders, wenn ihr Hund ihnen das Gefühl gibt, ein bedeutsames Leben zu führen bzw. eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. In einem weiteren Experiment derselben Studie stellten Wissenschaftler außerdem fest, dass allein schon das Denken an das eigene Haustier dabei helfen kann, mit sozialer Zurückweisung umzugehen.

Ein Experiment der Georgia State University bewies außerdem, dass gemeinsame Zeit mit (Therapie)Hunden Studenten dabei half, Gefühle der Angst und Einsamkeit zu reduzieren. Während eines Semesters nahmen 55 Studentinnen und Studenten zweimal im Monat an einer Gruppeneinheit mit Therapiehunde Sophie teil. Zu Semesterende berichteten die Testpersonen über einen Rückgang von Gefühlen der Angst und Einsamkeit um durchschnittlich 60 Prozent. Laut Umfrage trug jedoch nicht das gesellschaftliche Setting der Gruppentherapie am meisten zu diesem Ergebnis bei. Die Studenten erwähnten explizit, dass die Interaktion mit Sophie am bedeutungsvollsten für sie war.

Mehr Streicheln, weniger Stress

Auch Studenten der Washington State University berichteten von einem stressmindernden Effekt nach dem Streicheln von Haustieren – und das nach nur 10 Minuten. Die Menge des Stresshormones Cortisol in den entnommenen Speichelproben hatte sich nach der tierischen Streicheleinheit signifikant verringert. „[Die Ergebnisse] sind spannend, weil sich die Reduktion von Stresshormon über längere Zeit positiv auf  die körperliche und geistige Gesundheit auswirken könnte“, so außerordentliche Universitätsprofessorin Patricia Pendry.[vc_gallery interval=“3″ images=“113684,113685,113687,113688,113793,113794,113795″ img_size=“full“][vc_text_separator title=“Dreamteam: Senioren und Hund“ color=“black“]Besonders ältere Menschen profitieren am meisten von ihre vierbeinigen Gefährten. In einer Studie der University of Missouri bekamen ältere Menschen in zwei Testgruppen jeweils einen menschlichen und einen hündischen Partner zum Spazierengehen. Nach zwölf Wochen Probezeit hatte sich die Fitness der Senioren mit einem menschlichen Partner um nur vier Prozent erhöht. Senioren, die mit einem Hund spazieren gingen, berichteten jedoch über einen Anstieg ihrer Fitness um 28 Prozent.

Anderen Studien aus den USA und England zufolge haben Senioren mit Hunden durchschnittlich einen niedrigeren Body-Mass-Index (BMI), müssen weniger oft zum Arzt und bleiben bis in ein höheres Alter körperlich und geistig fitter als durchschnittliche Nicht-Hundebesitzer. Zudem bieten ihnen Hunde mehr und bessere Gelegenheit, soziale Kontakte zu Menschen außerhalb der Familie zu knüpfen und Vereinsamung zu vermeiden. Denn soziale Isolation wirkt sich stark negativ auf die körperliche Gesundheit aus: u.a. dauert es bei Unfällen oder sich verschlechterndem Zustand länger, bis ältere Menschen ohne festes soziales Netzwerk Hilfe bekommen.“113613″ img_size=“full“ add_caption=“yes“][vc_text_separator title=“Gesundheitliche Vorteile von Hundehaltung im Überblick“ i_icon_fontawesome=“fas fa-heartbeat“ i_color=“black“ i_size=“sm“ color=“black“ add_icon=“true“]

  • tägliche Bewegung
  • niedrigerer Blutdruck
  • geringeres durchschnittliches Körpergewicht
  • geringeres Risiko durch Herzkrankheiten
  • geringeres Risiko eines Herzinfarkts
  • höhere Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu überleben
  • höheres durchschnittliches Lebensalter
  • höhere Wahrscheinlichkeit, sich gesund zu ernähren
  • höhere Wahrscheinlichkeit auf ideale Blutzuckerwerte
  • starkes Immunsystem
  • weniger Tendenz zu Allergien (besonders bei Aufwachsen mit Hund von Kindesalter an)
  • Schutz gegen allergisches Ekzem von Kindern bis 10 Jahre
  • Schutz gegen Asthma von Kindern bis 10 Jahre
  • besonders starke körperliche und soziale Effekte für ältere Menschen und Senioren

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