Rottweiler (Hunderasse) – der selbstbewusste Beschützer

by StefanC
Rottweiler Steckbrief diehundezeitung

Der Rottweiler (ein sogenannter Listenhund) ist ein selbstbewusster, unerschrockener Hund, der auch ein gewisses Temperament an den Tag legen kann. Dennoch ist er ein Familienhund, wenn er mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen erzogen wird.

  1. Geschichte & Ursprung
  2. Wesen & Charakter
  3. Gesetzeslage
  4. Erziehung & Training
  5. Aussehen & Besonderheiten
  6. Fell & Pflege
  7. Gesundheit
  8. Häufige Fragen zum Rottweiler
  9. Video
  10. Die Rasse im Überblick

Geschichte & Ursprung

Als einer der ältesten Hunderassen reicht der Ursprung des Rottweilers bis weit in die Römerzeit zurück. Damals wurde er als Hütehund und Treibhund eingesetzt. Neben dem Treiben und Bewachen der großen Viehherden hatte er außerdem die Aufgabe, auch die Menschen vor Raubtieren zu beschützen.

So sollen sie beispielsweise römische Legionen über die Alpen begleitet und bewacht haben. Der Name der Rasse geht auf die deutsche Stadt Rottweil zurück, die älteste Stadt in Baden-Württemberg. Dort vermischten sich diese römischen Vorfahren mit den einheimischen Gebrauchshunden.

Als „Rottweiler Metzgerhund“ wurde er von Fleischern weitergezüchtet und zur Bewachung ihres Eigentums eingesetzt. Ab dem 20. Jahrhundert suchte man Hunderassen, sie sich für den Einsatz im Polizeidienst eigneten.

Schon 1910 wurde der Rottweiler überprüft und als solcher anerkannt, und noch bis heute wird er gerne als Diensthund und Gebrauchshund eingesetzt. Deswegen ist das Zuchtziel einen leistungsfähigen und kraftstrotzenden Hund zu züchten. Dieser soll sich anschließend ausgezeichnet als Begleit-, Dienst-, Rettungs- und Gebrauchshund eignet.

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Rottweiler (1.500 – 8.000€) / Foto: pixabay.

Wesen & Charakter

Rottweiler weisen ein friedliches und freundliches Temperament auf.

Als nervenstarke Gebrauchshunderasse sind sie gelassen und gehorsam, allerdings haben sie auch eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein.

Er verträgt sich weiters sehr gut mit Kindern und auch andere Hunde sind kein Problem für ihn. Durch seiner Stärke und guten Führigkeit wird die Rasse vermehrt von Polizei und Militär eingesetzt.

Der Rottweiler ist sehr aufmerksam und hat ein ausgeprägtes Wach- und Schutzverhalten. Besucher und „andere Eindringlinge“ wird er lautstark melden. Die Hunderasse ist außerdem arbeitsfreudig, anpassungsfähig und liebt Bewegung.

Den leistungsstarken Athleten muss man als BesitzerIn auslasten können, für Couchpotatoes ist er daher eine eher schlechte Wahl. Weiters benötigt er eine konsequente Erziehung.

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Rottweiler-Welpen bleiben ein Leben lang neugierig und aufgeweckt. / Foto: Pixabay.

Gesetzeslage

Die Hunderasse Rottweiler wird in manchen Bundesländern und Kantonen Listenhund geführt. Vor der Anschaffung eines Hundes dieser gelisteten Rassen gilt es daher, spezielle Vorrausetzungen zu prüfen oder eine Bewilligung bei den zuständigen Behörden einzuholen. Lesen Sie hier über weitere Informationen über Listenhunde in DeutschlandÖsterreich oder der Schweiz.

Viele Kritiker sind gegen die Existenz solcher Rasselisten, da Aggressivität von mehreren (oft menschlichen) Faktoren abhängt und die Rassezugehörigkeit selbst immer wieder als potentieller Faktor stark angezweifelt wird.

Daher wird dieser Status als „Listenhunde“ von vielen Kynologen und Tierschutzaktivisten stark abgelehnt. Stattdessen plädiert man für eine verstärkte Schulung und Überprüfung der HalterInnen statt der Sanktionierung einer Hunderasse an sich. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schaffen immer mehr Bundesländer und Kantone im deutschsprachigen Raum aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen Listen mit potentiell gefährlichen Hunderassen ab oder verkürzen diese.

Daher ist der Trend, stattdessen das Verantwortungsbewusstsein der HalterInnen auszubilden und zu kontrollieren, positiv zu betrachten.

Erziehung & Training

Für einen Hund mit so starkem Schutzinstinkt wie dem Rottweiler ist eine sorgfältige und frühe Sozialisierung und regelmäßiges Gehorsamkeitstraining besonders wichtig. Darüber hinaus liebt er sein Rudel bzw. den Familienverband und gilt als besonders treuherzig und anhänglich.

Trotzdem ist er üblicherweise auf eine einzige Bezugsperson fixiert, der er sich unterordnet. Fremden gegenüber kann er sich zudem eher reserviert zeigen, bis er sie richtig einschätzen kann.

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Der Rottweiler ist leicht an seinem kräftigen Körperbau und der unverwechselbaren Fellezichnung zu erkennen. / Foto: pixabay.

Aussehen & Besonderheiten

Der Rottweiler ist ein mittelgroßer bis großer, kräftiger Hund, der einen guten Muskelaufbau hat. Aufgrund seiner hohen Leistungsstandards darf er weder zu plump noch zu leicht sein. Daher lässt die gedrungene Gestalt auf seine Kraft, Ausdauer und Wendigkeit schließen.

Die mandelförmigen Augen sollen dunkelbraun sein. Aufgrund des Kupierverbots sieht man im 21. Jahrhundert nur mehr selten Rottweiler mit gestutzten Ruten. Auch der FCI-Rassestandard schreibt eine naturbelassene Rute vor.

Des Weiteren ist das Fell des Rottweilers kurz, glänzend und pflegeleicht. Typisch für die Rasse ist das schwarze Haarkleid mit rotbraunen Abzeichen an Backen, Fang, Halsunterseite, Brust und Läufen sowie über den Augen und unter der Rutenwurzel.

Das Stockhaar (derbes Deckhaar mit kurzer Unterwolle) kann mit einer Bürste oder auch nur mit einem Noppenhandschuh mehrmals die Woche gepflegt werden.

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Rottweiler sind gute Sportler und schwimmen sehr gerne! / Foto: pixabay.

Häufige Fragen zum Rottweiler

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Wie könnte man dem Lächeln dieses Rottweilers widerstehen? / Foto: pixabay.

Gesundheit

Der Rottweiler gehört im Großen und Ganzen zu den gesündesten Hunderassen! Sie werden im Durchschnitt 8 bis 10 Jahre alt.

Zu den rassetypischen Erkrankungen gehören die Ellbogen- und Hüftdysplasie (HD), deren Risiko in der verantwortungsvollen Zucht mit entsprechenden Voruntersuchungen möglichst gering gehalten wird. Zudem kann bei Rottweilern, wenn die Gelenke zu stark belastet werden, Osteochondrose (Knochenläsion unterhalb des Gelenkknorpels) auftreten, die auf eine erblich bedingte Durchblutungsstörung zurückzuführen ist.

Eine äußerst seltene, erbbedingte Krankheit ist die sogenannte Leukoenzephalomyelopathie, die zu fortschreitender Lähmung führt. Auch Herzvenenverengungen wurden bei einigen Vertretern der Rasse festgestellt. Diese bewirkten eine geminderte Leistungsfähigkeit des Tieres, außerdem schnellere verhältnismäßig schnelleres Ermüden und Herzrhythmusstörungen.

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Häufige Fragen zum Rottweiler

Ist ein Rottweiler ein guter Familienhund?
Ja, grundsätzlich geben Rottweiler tolle Familienhunde ab – aber nur unter in den richtigen Händen. Obwohl sie mit Kindern und anderen Haustieren wunderbar auskommen, haben diese Hunde einen sehr starken Beschützerinstinkt. Damit dieser nicht Überhand nehmen kann, braucht der Hund sensible, aber bestimmte Führung.

Ist ein Rottweiler ein guter Anfängerhund?
Nein, ein Rottweiler eignet sich wirklich nicht für Anfänger und Ersthundebesitzer. Obwohl sie freundlich, nervenstark und souverän sind, haben sie hohe Ansprüche an ihre Besitzer. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihrem Menschen echte Führungsqualität fehlt, übernehmen diese Hunde selbst das Kommando.

Ist ein Rottweiler schwer zu erziehen?
Ein Rottweiler ist nicht unbedingt schwer zu erziehen – er ist sehr menschenbezogen, schlau und lässt sich gerne trainieren, wenn die Motivation (=Leckerlis) stimmt. Allerdings akzeptieren diese kompetenten Hunde nicht jede Person einfach so als Hundeführer. Nur wer selbst fest mit beiden Beinen im Leben steht, kann sich den Respekt eines Rottweilers verdienen. Eine harte Hand hingegen verzeihen diese selbstbewussten Tiere nicht!

Sind Rottweiler verschmust?
Als sehr menschenfokussierte Hunde sind Rottweiler liebend gerne in der Nähe ihrer Familie – manchmal sogar SEHR nahe. Sie mögen engen Körperkontakt und reichliche Streicheleinheiten, und für sie gibt es nichts Schöneres, als an ihre Lieblingspersonen gekuschelt ein Nickerchen auf dem Sofa zu halten. Harte Schale, weicher Kern eben!

Was für eine Beißkraft hat ein Rottweiler?
Der Rottweiler hat mit beeindruckenden 330 PSI (pounds per square inch, zu Deutsch “Pfund pro Quadratzoll”) die viertgrößte Beißkraft unter allen Hunderassen. Interessiert? Lesen Sie hier mehr über die Top 10 Hunderassen mit der größten Beißkraft!

Wie viel Bewegung braucht ein Rottweiler?
Stärker, schneller, weiter! Als leistungsstarker Athlet braucht der Rottweiler viel Bewegung und neben körperlicher Beschäftigung auch geistige Auslastung. Nicht umsonst ist diese Hunderasse eine beliebte Diensthunderasse für Polizei, Militär und Zoll. Doch bei der Wahl der Sportart sollte man ihre hohe Körpermasse beachten. Damit sie ihre Gelenke nicht permanent schädigen, sollten sie nicht viel springen.

Video: Rottweiler Brunos Weg vom Welpen bis zum Erwachsenen

Das folgende Video zeigt die Verhaltensweisen von Rottweiler Bruno, die sich mit dem Alter nur geringfügig verändert haben.

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Knochen_Bewertung 3

Anfängertauglich

Knochen_Bewertung 1

Familienfreundlich

Knochen_Bewertung 2

Fellpflege

Knochen_Bewertung 1

Hunderassen

Hier finden sie alle FCI-Zertifizierte Hunderassen
WAU
Wau

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