Wandern mit Hund – Die richtige Ausrüstung

by Redaktion
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Ein Mann mit einem Husky auf einem Hügel beim Wandern mit Hund.

Wandern mit Hund – eine optimale Möglichkeit, um dem stressigen Alltag für eine kurze Zeit zu entkommen und den Kopf frei zu kriegen. Denn was gibt es Schöneres, als mit Frauchen oder Herrchen gemeinsam durch die freie Natur zu streifen? Aber um diese sorglose Zeit richtig genießen zu können, ist auch die richtige Ausrüstung von Nöten.

Auch wenn der Berg noch so ruft, ist die richtige Vorbereitung und Ausrüstung stets zu beachten. Denn Spontanes Wandern mit Hund zu unternehmen ist zwar schön und gut, jedoch nicht gerade ratsam. Bevor es auf einen Wanderausflug oder auf einen Wanderurlaub geht, müssen Mensch und Hund bereit für die ausgewählte Tour sein. Einerseits sollte nicht nur der menschliche Körper auf die lange Anstrengung vorbereitet werden, sondern auch der des Vierbeiners. Es bietet sich daher an, ein paar Wochen vorher die täglichen Spaziergänge kontinuierlich auszudehnen. Das hilft auch dabei, die körperlichen Grenzen des Tieres zu erkennen und diese dem Vorhaben anzupassen.

Andererseits sollte die Fellnase aufs Wort gehorchen – besonders, wenn der Hund ohne Leine mitgehen soll. Es hat keinen Sinn, einen Hund auf lange Wanderungen mitzunehmen, wenn ständig die Angst im Nacken sitzt, dass er weglaufen kann. Zudem ist zu beachten, dass ängstliche oder Hunde mit einem starken Jagdtrieb nicht ideal für derartige Ausflüge oder Urlaube sind. Zieht zum Beispiel ein unvorhergesehenes Gewitter auf oder läuft euch ein Hase über den Weg, sollte euer vierbeinige Freund stets ruhig an eurer Seite bleiben. Andernfalls muss der Hund an der Leine bleiben – auch wenn die weiten Flächen noch so einladend sind.

Die richtige Planung

Grundsätzlich sollte man eine Wandertour immer gut planen. Informiert euch im Vorhinein ausführlich über die Strecke: Gibt es Klettersteige, ist der Hund irgendwo nicht erlaubt, wo kann man Pausen einlegen bzw. wo kann man (mit Hund) übernachten? Zusätzlich ist das Wetter und die Jahreszeit zu beachten. Eine Schneewanderung bedeutet für die Fellnase nicht nur eiskalte Untergründe, sondern auch eine höhere Gefahr, abzurutschen und zu stürzen. Außerdem ist die Bewegung durch höhere Schneemassen besonders für den Hund anstrengender. An heißen Sommertage kann es schnell zu einer Überhitzung und sogar Sonnenbrand kommen. Überlegt euch also gut, welche Temperaturen und Wetterzustände man sich selbst und dem hündischen Begleiter zumuten kann.

Sich um einen ausreichenden Zeckenschutz vor der Wanderung zu kümmern, gehört ebenfalls in die Planung mit einbezogen. Ob man dabei Spot-Ons, Sprays, Halsbänder oder natürliche Schutzmitteln verwendet, ist jedem selbst überlassen. Außerdem ist es wichtig, den Vierbeiner noch während der Tour in regelmäßigen Abständen auf Zecken abzusuchen. Eine Zeckenzange sollte daher unbedingt auch mit ins Gepäck!

Ein Jack RUssell Terrier im hohen Gras.

Besonders im hohen Gras und im Wald lauern Zecken auf Wanderer mit Hund. / Symbolfoto: Canva (Szymon).

Wandern mit Hund – Was gehört in den Rucksack?

Eine passende Wanderausrüstung ist nicht nur für uns selbst essenziell, sondern auch für unsere Hunde. Dabei sollte man berücksichtigen, ob es nur auf einen Tagesausflug geht oder man doch einen mehrtägigen Wanderurlaub macht. Daneben muss man vielleicht aufgrund von möglichen Hindernissen auf der Route (z.B. Klettersteige) die benötigte Hundeausrüstung erweitern. Generell jedoch sollte jeder Hunde-Wanderrucksack folgende Dinge enthalten:

  • Proviant

Zu jedem Ausflug gehört natürlich auch ein Reise- oder Faltnapf sowie genügend Proviant für den Hund. Zudem sollte man stets genügend Trinkwasser mitführen, da es nicht immer eine Trinkquelle wie einen Bach oder See geben wird. Euren Hund solltet ihr aus keinen Pfützen und Lacken trinken lassen, da diese verschmutzt sein und zu Magenproblemen führen können. Auch auf eine Ration Futter für euren Vierbeiner sollte nicht vergessen werden – greift dabei auf Trockenfutter zurück. Nass- und Rohfutter sind nicht zu empfehlen, weil diese leicht verderben. Füttert eure Fellnase jedoch nicht direkt vor eurem Aufbruch, sondern am besten eine Stunde davor. Denn wie für uns Menschen kann es auch für sie unangenehme Folgen haben, eine anstrengende Wanderung mit vollem Magen anzutreten.

  • Geschirr und Leine

Hundegeschirre sind für Wanderungen ein ideales Equipment, das nicht fehlen darf. Mit speziellen Geschirren zum Wandern kann man den Hund selbst in steilem Gelände sichern oder ihn mithilfe des am Rücken befindlichen Tragegriffs über Hindernisse hieven. Außerdem bieten manche Hundegeschirre die Möglichkeit, den Vierbeiner gesichert abzulassen, falls dies nötig ist. In manchen Regionen oder Rastplätzen herrscht außerdem Leinenpflicht. Packt am besten zwei Leinen mit unterschiedlicher Länge ein: eine kurze Leine, um die Fellnase auf engen Passagen oder auf Weideflächen nahe bei euch zu halten und eine längere Leine, damit er auch seine Bewegungsfreiheit genießen und in seinem eigenen Tempo gehen kann.

  • Wetterschutz

Besonders für Hunde ohne Unterwolle sollte ein Mantel für kalte Nächte oder kühle Temperaturen eingepackt werden. Plötzliche Wetterumschwünge sind am Berg nicht unüblich, daher gehört auch ein Wind- und Regenschutz in jeden Hunderucksack. Eine hundegeeignete Sonnencreme für die Schnauze und eventuell eine Sonnenbrille für Hunde schützen diesen vor den starken UV-Strahlen in luftigen Höhen.

Ein Hund mit spezieller Sonnenbrille.

Beim Wandern mit Hund muss man auch die Fellnase vor schädlichen UV-Strahlen schützen. / Foto: Canva (lightasafeather).

  • Weiche Unterlage

Eine weiche Unterlage wie eine Isomatte ist nicht nur geeignet für Übernachtungen im Zelt, sondern auch für kurze Pausen. Sie bietet Mensch und auch Hund den nötigen Komfort, um sich auszuruhen, während ihr den ein oder anderen Snack und vor allem den Ausblick genießt.

  • Erste-Hilfe-Set

Ist man mit seinem Freund auf vier Pfoten unterwegs, sollte sich immer ein Erste-Hilfe-Set für Mensch und Hund im Gepäck befinden. Wichtig hierfür sind: Desinfektionsmittel, Zeckenzange, Pinzette, Verbandsmaterial plus Schere, Vaseline, Heil- und Wundsalbe und medizinisches Klebeband. Auch vier Hundeschuhe gehören dazu – denn wenn sich der Hund an den Pfoten verletzt, wird jeder weitere Schritt zur Qual. Zudem bieten Hundeschuhe auch bei steinigem Terrain idealen Schutz vor Verletzungen oder wunden Pfoten. Reagiert dein Vierbeiner außerdme auf Insektenstiche allergisch, sollten auch geeignete Antihistaminika, die der Tierarzt verschreiben kann, mit eingepackt werden.

  • Hundepacktaschen

Für längere Ausflüge gibt es auch praktische Rücksäcke für Hunde bzw. Hundepacktaschen, die man an das Geschirr anbringen kann. In die Taschen passen faltbare Näpfe oder die Hundeleckerlis. Allerdings ist so eine Tragetasche gewöhnungsbedürftig, weshalb die Fellnase vorab daran gewöhnt werden sollte. Außerdem gilt zu beachten, dass sie schlussendlich nicht zu viel wiegt. Ein Hund sollte niemals mehr als 25 Prozent seines eigenen Körpergewichts tragen. Denn zu hohe Last kann zu schlimmen Schäden am Rücken und zu Scheuerstellen führen.

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