Tibet-Spaniel – klein und selbstbewusst

by StefanC
Steckbrief Tibet Spaniel

Der kleine Tibet-Spaniel ist besonders aufgrund seiner Folgsamkeit und seinem freundlichen Temperament sehr beliebt. Dennoch können diese Racker auch mit einer hohen Intelligenz und viel Scharfsinn punkten.

  1. Geschichte & Ursprung
  2. Wesen & Charakter
  3. Aussehen & Besonderheiten
  4. Fell & Pflege
  5. Gesundheit
  6. Schon gewusst?
  7. Video
  8. Die Rasse im Überblick

Geschichte & Ursprung

Das antike Tibet ist Ursprung einiger der beliebtesten Gesellschaftshunderassen der Welt. Wie auch andere tibetische Hunde (wie beispielsweise der Lhasa Apso oder der Tibet-Terrier) liegt die Wiege des Tibet-Spaniels in dieser bergigen Region Asiens. Die gemeinsamen Vorfahren dieser Hunderassen soll es schon um 1000 v. Chr. in Zentralasien gegeben haben, wo sie in Schriften der chinesischen Chin-Dynastie (225 bis 206 v. Chr.) erwähnt wurden. Da sich die tibetische Schrift erst später entwickelte, tauchten ähnliche Hunde dort erst um 630 n. Chr. auf. Auch zwischen 1100 bis 1644 lassen sich Abbildungen dieses Hundetyps auf diversen Bronzen und Keramiken finden. Manche Theorien besagen, dass der Tibet-Spaniel schon sehr früh in der Weltgeschichte über den Handel der Seidenstraße von Asien nach Europa gelangt sein soll. Dort könnte er als Urahn von europäischen Kleinhunden fungiert haben, z.B. von Papillons und kontinentalen Zwergspaniels.

In Europa lässt sich der erste offizielle Wurf von Tibet-Spaniel auf das Jahr 1895 in Großbritannien datieren. Da man der Hunderasse erst keine besondere Beachtung schenkte, entstand ein erster Rassestandard jedoch erst 1934. Leider fiel beinahe die komplette europäische Zuchtpopulation dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, sodass der Tibet-Spaniel hierzulande fast ausstarb. Mit neuem Blut aus Tibet begann man daher die Zucht von vorne. 1959 modernisierte man den Rassestandard, und 1961 wurde auch vom FCI die Rasse anerkannt. Heute erfreut sich der Tibet-Spaniel, liebevoll auch „Tibbie“ genannt, großer Beliebtheit in ganz Europa.


Ein Tibet-Spaniel liegt auf einem Pflasterstein.
Beim Tibet-Spaniel handelt es sich um eine uralte Hunderasse. / Foto: Canva.

Wesen & Charakter

Wie andere tibetische Hunderassen zeichnet sich auch der Tibet-Spaniel durch hohe Intelligenz und viel Selbstbewusstsein aus, ohne jedoch unfolgsam oder starrsinnig zu sein. Er ist ein sehr angenehmer Begleithund und auch Familienhund, solange Kinder seine Privatsphäre respektieren. Denn trotz seines edlen und etwas hochnäsigen Aussehens spielt dieser Hund sehr gerne und lernt schnell und freudig neue Tricks. Der Tibet-Spaniel ist ein fröhlicher und treuer Begleiter, der jedoch trotzdem seine Unabhängigkeit erhält. Eine konsequente und ruhige Erziehung ist daher für diese Rasse besonders wichtig – auf Zwang reagiert er eher negativ. Wegen seiner Wachsamkeit kann er Fremden gegenüber erst etwas skeptisch sein, und sollte von Welpenpfoten weg auch an den artgerechten Umgang mit anderen Hunden gewöhnt werden.

Weil er keinen großen Bewegungsdrang hat, eignet sich diese Rasse zudem gut als Gesellschaftshund für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen. Grundsätzlich hat er auch Freude an der Bewegung und an einer Light-Version von diversen Hundesportarten, doch der Tibet-Spaniel braucht eigentlich nur angenehme Spaziergänge, um glücklich zu sein.


Ein Tibet Spaniel auf einem Agility Parcours.
Für den kleinen und leichten Tibet-Spaniel ist Agility eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit. / Foto: Canva.

Aussehen & Besonderheiten

Der Tibet-Spaniel gehört mit seinen 25 cm Stockmaß zu den kleinen Hunden. Sein äußeres Erscheinungsbild hat sich wahrscheinlich seit tausenden von Jahren kaum verändert. Der im Verhältnis zum Körper eher kleinere Kopf wird stolz erhoben getragen, der Nasenschwamm ist trotz der vielen erlaubten Fellfarben meist schwarz. Die dunkelbraunen Augen sind von ovaler Form sowie klug und ausdrucksvoll. Als ausgewachsene Hunde sollten Tibet-Spaniel gut befederte Hängeohren haben, bei jungen Hunden ist das Fell meist etwas kürzer. Tatsächlich dürfen sich die Ohren auch ein wenig vom Schädel abheben, jedoch nicht abstehen. Auch die hoch angesetzte Rute ist reich befedert und wird in der Bewegung über den Rücken gerollt getragen. Trotz der leicht gebogenen Läufe können sich gesunde Tiere gerade, frei und schnellfüßig bewegen.


Ein dreifärbiger Tibet Spaniel liegt auf einem Stück Rasen.
Der Tibet-Spaniel kommt in vielen verschiedenen Fellfarben vor. / Foto: Canva.

Fell & Pflege

Das mittellange Fell des Tibet-Spaniels sollte sich seidig anfühlen, darunter befindet sich dichte, feine Unterwolle. Am Körper ist das Haar länger als an der Vorderseite der Läufe, liegt aber dennoch sehr glatt an. Zudem haben Hündinnen in der Regel weniger Haarkleid und Mähne als Rüden. Farbtechnisch sind dem Tibet-Spaniel keinerlei Grenzen gesetzt: Alle Farben und deren Kombinationen sind erlaubt.

Trotz seines üppigen und prachtvollen Haarkleids ist die Fellpflege des Tibet-Spaniels relativ einfach. Ein- bis zweimal pro Woche sollte man ihm mit einer Bürste zu Leibe rücken, ansonsten sind keine aufwendigen Prozeduren nötig. Worauf man jedoch bei dieser Hunderasse genau achten sollte, ist das Innere der Hängeohren. Denn dort können sich leicht Verschmutzungen ablagern, was zu schmerzhaften Infektionen führen kann.


Ein Tibet Spaniel läuft durch ein Blumenfeld.
Um die Gesundheit der Rasse zu fördern, sollte man sich einen Tibet-Spaniel nur aus der seriösen Zucht oder dem Tierheim holen. / Foto: Canva.

Gesundheit

Als sehr alte Hunderasse gilt der Tibet-Spaniel als sehr robuster Hund mit einer beeindruckenden Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren. Egal, ob kalte Winter oder heiße Sommer – auch temperaturmäßig ist diese Hunderasse sehr anpassungsfähig. Dennoch gibt es eine gewisse genetische Prädisposition zu progressiver Retinaatrophie (PRA), bei welcher die Netzhaut der Augäpfel langsam abstirbt. Dies führt in vielen Fällen zur vollkommenen Erblindung. Seriöse Züchter sind sich dieser Thematik jedoch bewusst und stellen per Gentest sicher, dass der Nachwuchs möglichst gute Prognosen hat.


Ein Tibet Spaniel liegt im Gras.
Es ist leicht zu erraten, woher der Tibet-Spaniel ursprünglich stammt. / Foto: Canva.

Schon gewusst?

Der Tibet-Spaniel ist eigentlich gar kein Spaniel. Mit den meist etwas größeren Jagdhunden hat diese Hunderasse eigentlich nichts gemein. Die falsche Namensbezeichnung geht wahrscheinlich auf einen Übersetzungsfehler zurück. Denn das französische Wort epagneul bedeutete früher so viel wie „Begleithund“ oder „Schoßhündchen“, wie sie besonders die höfischen Damen in Europa und im Orient liebten. Später wurde dieser Begriff einfach mit „Spaniel“ übersetzt

101 Tricks für Tibet-Spaniel  (Video)

Da Tibet-Spaniel intelligente und folgsame Hunde sind, lernen sie neue Tricks sehr schnell. Suchen Sie Inspiration für das eigene Hundetraining? Dann schauen sie sich die schlaue Mirabell und ihre beeindruckende Trickkiste an.

https://youtu.be/81XvvBtNhzE

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Knochen_Bewertung 1

Anfängertauglich

Knochen_Bewertung 4

Familienfreundlich

Knochen_Bewertung 3

Fellpflege

Knochen_Bewertung 1

Hunderassen

Hier finden sie alle FCI-Zertifizierte Hunderassen
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