„Zittern vor dem Winter“: Inflation trifft auch Tierheime

by StefanC
Eine leere Geldbörse und ein besorgter Golden Retriever im Vordergrund symbolisieren Inflation.

Die Inflation hat sich auf viele Geldbörsen negativ ausgewirkt – besonders hart sind jedoch Tierheime betroffen. „Ich zittere vor dem nächsten Winter“, gab nun Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins Madeleine Petrovic im Interview zu.

Die Inflation macht momentan jeder Geldbörse sehr zu schaffen. Nach einer Schätzung der Statistik Austria hat die Inflationsrate für Juli 2022 mit 9,2 Prozent einen traurigen Rekord aufgestellt. Doch besonders hart sind Tierheime von den Teuerungen und steigenden Kosten betroffen. Schon in wirtschaftlich sicheren Zeiten ist es manchmal schwierig, die Ausgaben für die tierischen Schützlinge abzudecken. Dank treuer Spender und großzügiger Tierfreunde komme man bisher ganz gut über die Runden, bestätigt Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins Madeleine Petrovic im Interview mit Krone Live. Dennoch sind speziell steigende Energiekosten ein großes Fragezeichen im Budget des Tierschutzhauses. „Ich zittere vor dem nächsten Winter“, verrät Petrovic. Bisher seien die Kosten mit ca. 140.000 Euro im Jahr ohnehin schon keine kleine Ausgabe gewesen. Doch nachdem alle Energieträger teurer geworden sind, lässt sich die diesjährige Rechnung schwer einschätzen. „Wir wissen nicht, was da noch alles dazukommt.“

Verstoßene Tiere und explodierende Kosten

Momentan sind im Wiener Tierschutzhaus etwa 1500 Tiere untergebracht, die von etwa 90 Miterbeitern betreut werden. Daneben muss man auch steigende Kosten für Futter, Medikamente, Hygienebedarf wie tonnenweise Katzenstreu und andere Notwendigkeiten einberechnen. Einige der Tiere sind krank oder haben andere spezielle Bedürfnisse, die zusätzliche Kostenpunkte darstellen. Zudem gelangen vermehrt Notfellchen in die Obhut des Tierheims, weil sich auch die Tierhalter plötzlich kein Haustier mehr leisten können. Besonders, wenn plötzlich hohe Operationskosten anstehen, sehen sich viele Tierhalter nicht imstande, die Rechnung zu zahlen. Und nur die wenigsten tierischen Patienten sind krankenversichert. Petrovic rät daher zu realistischen Kosteneinschätzungen, bevor man sich für ein Haustier entscheidet. „Oft geht mit den Leuten die spontane Begeisterung für das Tier durch“, so die Präsidentin. Wer nicht genug Geld für eine eigene Fellnase aufbringen kann und sich trotzdem tierischen Kontakt wünscht, kann eine Patenschaft für ein Tier im Tierschutzhaus übernehmen.

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