Tibetan Terrier (Hunderasse) – wuscheliger Wächter

by StefanC
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 10 Minuten Lesedauer
FCI Klassifizierung Tibet Terrier

Als ehemaliger Hütehund ist der Tibetan Terrier – auch Tibet-Terrier, Tibet-Apso oder Tsang Apso genannt – ein menschenfreundlicher, wetterfester Begleiter durch Dick und Dünn. Heutzutage wird er fast ausschließlich als Begleithund gehalten.

FCI-Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde.
Sektion 5 – tibetische Hunderassen – ohne Arbeitsprüfung
Ursprungsland: Tibet
FCI-Standardnummer: 209
Widerristhöhe: 34 – 41 cm
Verwendung: Begleithund

Geschichte & Ursprung

Obwohl der Tibetan Terrier das Wort „Terrier“ im Namen trägt, war und ist er keineswegs ein Jagdhund. Ursprünglich wurde er in den tibetanischen Hochgebirgen als Hütehund eingesetzt, der die Viehherde bewachen, aber nicht treiben sollte – diese Aufgabe übernahm der „große Bruder“ Tibet-Mastiff, auch Do Khyi genannt. Allein einzelne Tiere, die sich von der Herde entfernen wollten, wurden von dem meist als kleines Rudel gehaltenen Tibetan Terriern zurückgetrieben. Da sich das Arbeitsgebiet des kleinen Hundes auf bis zu 4500 Höhenmeter befand, hat er sein langes, wetterfestes Haarkleid entwickelt. Die genauen Ursprünge der Rasse sind nicht bekannt, wahrscheinlich waren es Kloster- oder Hofhunde. Von Händlern, die nach und aus China reisten, wurden sie manchmal auch als Wachhunde eingesetzt.

Mitte der 1920er Jahre kamen die ersten Expemplare des Tibetan Terrier nach Europa. Die ersten beiden Tiere waren wahrscheinlich Geschenke an eine englische Ärztin, die in Tibet gearbeitet hatte – denn die wertvollen Hunde wurden in Tibet selten bis nie verkauft, sondern nur verschenkt. Die heutigen europäischen Linien gehen angeblich auf diese beiden Tiere zurück, deren Rassebezeichnung fälschlicherweise als „Tibetan Terrier“ und nicht als die korrekte Bezeichnung „Tibet-Apso“ oder „Tsang Apso“ eingetragen wurde. So kam der Tibet-Terrier zu seinem falschen Namen. 1930 wurde die Rasse vom Kennel Club of India anerkannt, ein Jahr später auch vom britischen Kennel Club.

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Lange Haare müssen nicht sein! Mit dem richtigen Haarschnitt schaut Hund schon ganz anders aus! / Foto: pixabay.

Wesen & Charakter

Als ehemaliger Hüte- und Wachhund ist der Tibetan Terrier ein aufmerksamer und zuverlässiger Geselle, der jedoch über einen eigenen Kopf verfügt. Er ist intelligent und mutig, aber auch freundlich, gutmütig und niemals streitsüchtig. Bei konsequenter Handhabung lässt er sich gut erziehen, ist kinderlieb und anhänglich. Fremden gegenüber zeigt er erst Skepsis und hält Abstand, doch grundsätzlich schließt er gerne neue Freundschaften. Als Gebrauchshund, der an ein karges Klima gewöhnt ist, zeigt er Freude an der Bewegung im Freien, ist sehr wetterfest und generell mit einer robusten Konsitution ausgestattet.

Aussehen & Besonderheiten

Der Tibetan Terrier ist ein robuster, mittelgroßer Hund mit eher quadratischem Körperbau. Sie sind gut bemuskelt, kompakt und kraftvoll, sie bewegen sich zügig und mit gutem Vortritt. Die Augen müssen dunkelbraun sein, die Augenlider und Augenumrandung schwarz. Seine Hängeohren sind V-förmig und hoch an den Seiten des Schädels angesetzt. Die Rute ist mittellang, hoch angesetzt und wird üblicherweise eingerollt über dem Rücken getragen; ein Knick nahe der Rutenspitze kommt häufig vor.

Aufgrund des rauen Klimas ihrer Heimat hat der Tibetan Terrier ein doppeltes Haarkleid entwickelt: Die Unterwolle ist fein und wollig, um den Hund vor Kälte zu schützen, das Deckhaar ist lang, üppig und fein, es darf glatt oder gewellt sein. Lockige oder seidige Haarstrukturen sind nicht erwünscht. Prinzipiell ist jede Farbvariantion bis auf schokoladen-leberbraun oder Merle erlaubt, am häufigsten sieht man jedoch die Farben weiß, gold, creme, grau oder rauchfarben, und schwarz; auch zwei- und dreifarbige Tibetan Terrier sind häufig anzutreffen. Die Ohren und der Kopf sind reichlich mit langen Haaren bestückt, charakteristisch ist auch der Bart am Unterkiefer.

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Der Tibetan Terrier ist ein freundlicher, ausgeglichener Genosse. / Foto: pixabay.

Fell & Pflege

Der Tibetan Terrier, oft als “TT” bezeichnet, hat ein prächtiges, doppeltes Fell, das aus einer dichten Unterwolle und langen, geraden oder leicht welligen Deckhaar besteht. Das Fell ist von Natur aus schmutzabweisend und kann in einer Vielzahl von Farben und Mustern vorkommen, einschließlich weiß, schwarz, gold, grau und vielen anderen Kombinationen.

Pflege des Fells

  1. Regelmäßiges Bürsten: Das lange Fell des Tibetan Terriers neigt dazu, zu verfilzen und zu verknoten, besonders wenn es nicht regelmäßig gepflegt wird. Es wird empfohlen, das Fell mindestens zwei- bis dreimal pro Woche gründlich zu bürsten. Verwenden Sie dabei eine hochwertige Drahtbürste und einen Kamm, um Verfilzungen vorzubeugen und das Fell gesund und glänzend zu halten.

  2. Baden: Ein Bad alle vier bis sechs Wochen reicht in der Regel aus, es sei denn, der Hund wird besonders schmutzig. Verwenden Sie ein mildes Hundeshampoo und stellen Sie sicher, dass das Fell vollständig trocknet, um Hautirritationen zu vermeiden.

  3. Schneiden und Trimmen: Einige Besitzer entscheiden sich dafür, das Fell ihres Tibetan Terriers zu schneiden, um die Pflege zu erleichtern. Regelmäßiges Trimmen um die Augen, Pfoten und den Analbereich ist notwendig, um den Hund sauber und komfortabel zu halten.

Gesundheit

Der Tibetan Terrier ist im Allgemeinen eine robuste und gesunde Hunderasse, aber wie alle Rassen kann auch er anfällig für bestimmte genetische Erkrankungen sein. Eine verantwortungsvolle Zucht und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind entscheidend, um die Gesundheit zu gewährleisten.

Häufige Gesundheitsprobleme

  1. Hüftdysplasie: Diese Erkrankung tritt auf, wenn das Hüftgelenk nicht richtig in die Hüftpfanne passt, was zu Schmerzen und Lahmheit führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.

  2. Progressive Retinaatrophie (PRA): PRA ist eine erbliche Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind notwendig, um diese Krankheit frühzeitig zu erkennen.

  3. Allergien: Tibetan Terrier können anfällig für Hautallergien sein, die durch verschiedene Faktoren wie Futter, Umwelt oder Parasiten ausgelöst werden können. Eine hypoallergene Diät und regelmäßige Pflege können helfen, Allergien zu kontrollieren.

  4. Luxierende Patella: Diese Erkrankung betrifft das Kniegelenk und kann zu einer Luxation der Kniescheibe führen. Dies kann schmerzhaft sein und erfordert möglicherweise eine chirurgische Korrektur.

  5. Nierenerkrankungen: Nierenprobleme können bei Tibetan Terriern vorkommen. Regelmäßige Blut- und Urintests helfen, diese Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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Der Tibetan Terrier ist ein aktiver und agiler Hund, der Spaß an der Bewegung im Freien hat. / Foto: pixabay.

Schon gewusst?

Dass der Tibetan Terrier in Tibet ein Glücksbringer war?

Wer seinen Freunden oder Nachbarn etwas Gutes tun wollte, schenkte ihnen dem alten Volksglauben nach einen Tibetan Terrier – denn diese Tiere wurden mit Glück und Gesundheit assoziiert. Wer einen Tibetan Terrier verkaufte oder gar misshandelte, der brachte Pech und Unglück über sich. Somit wurden die kleinen Hunde stets mit Respekt und Wohlwollen behandelt.

Häufige Fragen zum TT (Tibetan Terrier)

1. Sind Tibetan Terrier für Allergiker geeignet?

Tibetan Terrier haben hypoallergene Eigenschaften, da sie wenig Haar verlieren und weniger Hautschuppen produzieren. Dennoch können Allergiker unterschiedlich reagieren, daher ist es ratsam, vor der Anschaffung Zeit mit einem Tibetan Terrier zu verbringen.

2. Wie viel Bewegung braucht ein Tibetan Terrier?

Ein Tibetan Terrier benötigt täglich mindestens 30 bis 60 Minuten Bewegung. Lange Spaziergänge, Spielzeit und geistige Anregung sind wichtig, um den Hund gesund und glücklich zu halten.

3. Wie groß wird ein Tibetan Terrier?

Ein ausgewachsener Tibetan Terrier erreicht eine Höhe von etwa 36 bis 41 cm und wiegt zwischen 8 und 14 kg.

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