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Leider kann es schnell passieren, dass Hunde aus ganz unterschiedlichen Gründen ihre Familie aus den Augen verlieren. Unverhofft steht man dann einer herrenlosen Fellnase gegenüber. Erfahren Sie hier, was Sie tun müssen, wenn Sie einen Hund gefunden haben oder Ihnen ein Hund zugelaufen ist.
Haben Sie einen offensichtlich herrenlosen Hund gefunden oder ist Ihnen die Fellnase gar vertrauensvoll zugelaufen, ist guter Rat teuer. Erfahren Sie in diesen einfachen Schritte, wie man am besten mit einem Fundhund umgeht und was in weiterer Folge zu beachten ist.
Schritt 1: Lage checken
Sie sehen einen fremden Hund allein – auf weiter Flur, im Wald, auf der Straße, in Ihrem Garten. Hier ist zuallererst Vorsicht geboten: Greifen Sie das Tier vorerst nicht an! Schließlich könnte der Hund verletzt sein und aus Angst zubeißen. Denken Sie an Ihre eigene Sicherheit und speziell an die Sicherheit etwaiger anwesender Kinder. Auch bei offensichtlich freundlichen Hunden kann die Stimmung schnell umschlagen – schließlich ist diese Lage auch für den Vierbeiner eine Ausnahmesituation.
Danach gilt es, zu checken: Ist der Besitzer ohnehin in der Nähe? Trägt der Hund ein Halsband oder Geschirr, stehen die Zeichen gut, dass ein Haushund ausgebüxt ist. Hängt sogar noch eine Leine daran fest, können Sie beinahe sicher sein, dass sich ein Tier beim Gassigehen losgerissen hat. Halten Sie Augen und Ohren nach suchenden Personen offen, die sich ganz in der näheren Umgebung befinden. Ebenso können Sie laut ausrufen, um einen verzweifelt Suchenden auf sich aufmerksam zu machen. “Mir ist hier ein Hund zugelaufen!” oder “Gehört jemandem dieser (schwarze, weiße, kleine, etc.) Hund?”
Schritt 2: Polizei rufen oder Hund selbst sichern
Findet sich der Besitzer auf die Schnelle nicht, können nun drei Fälle eingetreten sein. Eine Person hat während eines Spaziergangs einen medizinischen Notfall erlitten und Sie haben den hilfesuchenden Hund gefunden. Oder das Tier ist einfach nur aus der Obhut seines Besitzers entflohen. Oder aber es handelt sich um den traurigen Fall, dass jemand seine Fellnase einfach ausgesetzt hat. Die sicherste Variante ist in allen drei Fällen, die Polizei zu rufen. Teilen Sie möglichst viele Details Ihres Fundes mit und befolgen Sie die weiteren Anweisungen der Beamten. Wenn möglich, bleiben Sie bis zum Eintreffen der Polizisten bei dem Vierbeiner und lassen Sie ihn nicht aus den Augen. Gerne können Sie ihm eine Schale Wasser und hundetaugliche Nahrung anbieten.
Falls der Hund dies zulässt und Sie es sich zutrauen, können Sie den gefundenen Hund auch selbst sicherstellen.
Schritt 3: Erstversorgung
Haben Sie den entlaufenen Hund gefunden und selbst eingefangen, sollte Ihr erster Stopp eine Tierarztpraxis sein. Denn auch äußerlich unversehrte Fellnasen könnten unbemerkt unter inneren Verletzungen leiden. Zudem kann ein Veterinärmediziner den Fundhund auf mögliche Identifikatoren untersuchen. Dank Tätowierungen am Ohr oder der Innenseite der Läufe sowie Mikrochips können die Besitzer meist schnell ausfindig gemacht und umgehend kontaktiert werden. Auch Tierheime verfügen üblicherweise über einen Chipleser. Beide Institutionen können Ihnen auch weiterhelfen, wie man nun am besten mit dem zugelaufenen Hund verfährt.
Schritt 4: Fund melden
Während Polizei und Tierheime normalerweise mehr Erfahrung damit haben, wie man die Besitzer zugelaufener Tiere ausfindig macht, haben Sie noch eine sogenannte Fundpflicht zu erfüllen. Das bedeutet, dass man der zuständigen Fundbehörde, also meist der Gemeinde oder dem lokalen Tierheim, melden muss, dass man einen Hund gefunden hat. Hatten Sie während der Angelegenheit bisher keinen Kontakt zu den zuständigen Behörden wie der Polizei oder dem nächstgelegenen Tierheim, müssen Sie dies unbedingt nachholen. Denn diese können am besten nachverfolgen, ob ein ähnliches Fundtier vermisst gemeldet wurde.
Absolute No-Gos
Lassen Sie gefundene oder gar verletzte Tiere bitte niemals ohne Hilfe zurück – zumindest, solange es Ihre Sicherheit nicht gefährdet. Natürlich können Sie die Angelegenheit guten Gewissens den Behörden oder fachkundigen Experten wie der Polizei oder dem Tierheim übergeben. Wenn es möglich ist, leisten Sie dem Hund dennoch Gesellschaft, bis er in sicheren Händen ist.
Ein weiterer Fauxpas: Auf keinen Fall darf man die Fellnase einfach so behalten! Ein solches Verhalten ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch ein Gesetzesverstoß. Denn wenn man den Hund einfach mit nach Hause nimmt und ihn bei sich behält, begeht man Fundunterschlagung. Selbst bei offensichtlich ausgesetzten Tieren muss man den Behördengang wahren und den Fundhund ordentlich melden. Das danach zuständige Tierheim freut sich bestimmt, wenn Sie gleich Interesse daran äußern, dem herrenlosen Vierbeiner ein neues Zuhause bieten zu wollen.
Auf einen Blick
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Wenn Sie diese Schritte befolgen, stehen die Chancen sehr gut, dass man den Besitzer ausfindig machen und das gefundene Tier wieder zu seiner Familie zurückkehren kann.
Was muss man beachten, wenn der eigene Hund entlaufen ist? Wie kann man mit der größten Erfolgschance seinen Hund finden? Erfahren Sie hier alles, was man vor und nach dem Entlaufen machen kann.