Ungesund bis tödlich: Diese Lebensmittel sind giftig für Hunde!

by Redaktion
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 11 Minuten Lesedauer
Es ist wichtig zu wissen, was der Hund essen darf und was nicht.

Welche Lebensmittel darf mein Hund nicht fressen?

Es gibt viele Gründe dafür, warum menschliche Gaumenfreuden wie Schokolade oder Rosinen besser nicht in den Hundenapf gelangen. Denn einige Lebensmittel, die Zweibeinern gut tun, sind ungesund bis regelrecht giftig für Hunde. Mit etwas Pech kann eine gute Tat sogar im Tod des Hundes enden! Deswegen klären wir auf, welche Nahrungsmittel definitiv nicht als Hundefutter geeignet sind.

Bekanntlich verlockt immer das am meisten, was verboten ist. Dies trifft auch auf unsere geliebten Vierbeiner zu. Wenn der Hund mit großen Augen und herzzerreißendem Winseln am Esstisch bettelt, ist es oftmals sehr schwer, nein zu sagen. Doch egal, wie das Betteln am Esstisch gehandhabt wird: Als verantwortungsbewusster Hundebesitzer muss man wissen, was der Hund fressen darf – und was nicht.  Denn vieles, was für den Menschen eine Delikatesse ist, muss für den Vierbeiner tabu bleiben. Leider gibt es viele Nahrungsmittel, die giftig für Hunde sind. Das bedeutet, dass nach dem Verzehr bestenfalls Verdauungsbeschwerden, schlimmstenfalls aber sogar der Tod eintreten können. Zu diesen verbotenen Lebensmitteln zählen nicht nur offensichtlich Kandidaten wie Schokolade, Chili oder Alkohol, sondern auch als “gesund” geltende Speisen wie Avocados, Rosinen, Tomaten oder Nüsse.

Was tun, wenn der Hund etwas Giftiges gefressen hat?

Damit man bei der Verwöhnung der Fellnase immer auf der sicheren Seite ist, haben wir für euch alle Lebensmittel zusammengetragen, die giftig für Hunde sind. Für mehr Informationen über giftige Substanzen und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Vergiftungen beim Hund, besucht unseren Großen Gift-Guide.

Auf einen Blick: gefährliche Lebensmittel für Hunde

  • ☠️ Schokolade
  • ☠️ Kaffee & Tee
  • ☠️ Alkohol
  • ☠️ Weintrauben & Rosinen
  • ☠️ Birkenzucker (Xylitol)
  • 🤒 Macadamia-Nüsse
  • 🤒Maiskolben
  • 🤒 Zwiebel & Knoblauch
  • 🤒Obstkerne
  • 🤒Avocados
  • 🤮Zitrusfrüchte
  • 🤮Chili
  • 🤒⚠️(rohe) Nachtschattengewächse
  • ☠️⚠️rohe Hülsenfrüchte
  • ☠️⚠️rohes Schweinefleisch
  • ☠️🤮 gekochte Knochen sowie rohe Geflügelknochen (Hohlknochen)
  • 🤮Salz

☠️ = ist tödlich für Hunde
🤒 = macht Hunde krank
🤮 = vertragen Hunde nicht gut
⚠️ = nur unter bestimmten Bedingungen verträglich

☠️ Schokolade (Kakao)

Absolut tödlich kann für Hunde der Verzehr von Schokolade oder Kakaoprodukten sein. Denn in Kakao ist der für Hunde giftige Wirkstoff Theobromin enthalten. Je dunkler die Schokolade, desto schlimmer die Nachfolgen!

Schon geringere Mengen verursachen Durchfall, Zittern, Krämpfe, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen. Ab 100 Gramm tritt Nierenversagen ein – dann ist der Fellnase leider meist nicht mehr zu helfen.

☠️ Kaffee & Tee

Ebenfalls giftig für Hunde sind Produkte, die Kaffee oder Tee enthalten. Denn die darin enthaltenen Methylxanthine machen uns Menschen zwar nichts, lösen in Hunden jedoch eine ganz andere Reaktion aus. Je nach Menge treten Übelkeit und Durchfall, starkes Hecheln, verstärkter Durst und Harndrang, Hyperaktivität, anormaler Herzrhythmus, Zittern und Krämpfe auf. Im schlimmsten Fall kann das Tier sogar einen qualvollen Tod erleiden.

Zu sehen sind Kaffeebohnen und Teeblätter, die giftig für Hunde sind.
Kaffee und Tee sollten für Hunde tabu sein. / Foto: dadeusz.

☠️ Alkohol

Wir Menschen genießen Alkohol in vernünftigen Maßen – doch für Hunde sind selbst kleinste Mengen lebensgefährlich.  Getränke und auch Speisen, die Alkohol enthalten, sollten daher stets sicher aufbewahrt werden. Andernfalls kann das Tier Symptome wie Übelkeit, Durchfall, Koordinationsschwierigkeiten, Störungen des zentralen Nervensystems, Atembeschwerden, Zittern und Blutübersäuerung erleiden. Dieser Zustand kann zu einem Koma und weiter zum Ableben führen.

☠️ Weintrauben & Rosinen

Der genaue Wirkstoff, der Weintrauben und besonders Rosinen giftig für Hunde macht, ist leider noch nicht bekannt. Während die meisten Hunde kleine Mengen an Weintrauben gut überstehen können, reichen bei Rosinen bereits kleinste Mengen für ein Nierenversagen aus. Daher bitte besonders gut bei Lebensmitteln aufpassen, die versteckte Rosinen enthalten können!

☠️ Birkenzucker (Xylitol)

Für Menschen ist der Birkenzucker, oder auch Xylit oder Xylitol, ein toller Zuckerersatzstoff. Natürlich kommt er in manchen Beeren, Pflaumen, Mais, Hafer, Pilzen, Salat und manchen Bäumen vor. Der reine Birkenzucker, den man in manchen Märkten als Zuckerersatz kaufen kann, wird aus Birken oder Mais gewonnen – und ist extrem giftig für Hunde. Schon kleinste Mengen des weißen Pulvers kann eine tödliche Unterzuckerung auslösen, gefolgt von Krämpfen, Leberversagen und schließlich Tod.

Weintrauben und ROsinen sind giftig für Hunde.
Weintrauben und besonders Rosinen sollten nicht an Hunde verfüttert werden. / Foto: HandmadePictures.

🤒 Obstkerne

Grundsätzlich vertragen Hunde geringe Mengen von Obst sehr gut und lieben einen fruchtigen Snack für zwischendurch. Allerdings muss man unbedingt darauf achten, zuerst die Kerne zu entfernen! Denn Obstkerne stellen (je nach Größe) nicht nur eine Erstickungsgefahr dar, sondern enthalten auch den Giftstoff Cyanid. Dieses wird im Magen zur gefährlichen Blausäure umgewandelt, welche die Zellteilung negativ beeinflusst. Treten nach dem Verzehr von Obst Vergiftungssymptome wie Erbrechen, Durchfall, Fieber oder Krämpfe auf, sollte man schnellstens zum Tierarzt!

🤒 Avocados

Für uns Menschen gelten Avocados als absolutes Super Food – dennoch sind sie giftig für Hunde. Denn die Blätter, Früchte und Samen der Avocadopflanze enthalten den Wirkstoff Persin. Dank diesem leiden Hunde nach der Fütterung an akutem Durchfall und Erbrechen. Alles andere als super!

Macadamia-Nüsse sind giftig für Hunde.
Finger weg von Macadamia-Nüssen! / Foto: Luis Echeverri Urrea.

🤒 Macadamia-Nüsse

„Dürfen Hunde Nüsse fressen?“, fragen sich viele Hundebesitzer. Die Antwort lautet – jein. Die meisten Nüsse, wie Kashew, Erdnuss, Mandel, Pekan oder Pistazie sind grundsätzlich zum Verzehr geeignet. Doch Achtung: Aufgrund ihrer Größe oder Form könnte der Hund daran ersticken! Außerdem sind Nüsse und Nussbutter fettreiche Kalorienbomben, die nur sehr selten verfüttert werden sollten.

Absolut giftig für Hunde ist jedoch die (schwarze) Walnuss und Macadamia-Nuss!

Unreife Walnüsse können von einem Toxin bildenden Pilz befallen sein.  Und neben ungesundem Phosphor enthalten Macadamia-Nüsse zudem einen noch unbekannten Giftstoff. Nach dem Verzehr erfolgen normalerweise recht schnell Krämpfe, Muskelschwäche, Übelkeit, Zittern und Fieberschübe.

🤒 Maiskolben

Während Hunde ohne Bedenken Maiskörner fressen dürfen, stellt ein Stück Maiskolben ein großes Risiko dar. Nicht nur können Hunde an dem unhandlichen Bissen ersticken! Leider kann der Kolben selbst nicht richtig verdaut werden, sodass er in recht groben Stücken durch den Verdauungstrakt wandert. Mit etwas Pech kann er dort für Obstruktionen sorgen und den Magen oder Darm verschließen.

🤒 Zwiebel & Knoblauch

Zwiebel, Knoblauch und alles dazwischen gehört zu den Spargelartigen. Während wir Menschen damit unsere Speisen verfeinern, sollten diese Lebensmittel definitiv nicht in den Napf kommen!

Egal, ob roh, getrocknet oder als Pulver – der Verzehr dieser Pflanzen richtet Schaden im Hundekörper an.

Bekannte Folgen umfassen Entzündungen des Verdauungsapparates sowie Probleme mit den roten Blutkörperchen und Anämie. Das perfide daran: Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Appetitverlust treten oftmals erst Tage später ein.

Zu sehen sind einige Flaschen Alkohol, die giftig für Hunde sind.
Alkohol entfaltet im Hundekörper eine weitaus weniger angenehme Wirkung als im Menschen. / Foto: monticello.

🤮 Zitrusfrüchte

Sauer macht lustig? Das gilt leider nicht für Hunde! Die Blätter, Schale und das Fruchtfleisch von Zitrusfrüchte enthalten unterschiedliche Mengen von Zitronensäure. Beim Verzehr kann diese Säure den Rachen, Magen und Verdauungstrakt stark irritieren und sogar für Verätzungen sorgen. Die meisten Hunde stecken kleine Mengen an Zitrone, Orange oder Limette recht gut weg. Dennoch sollte man grundsätzlich lieber zu besser verträglichen Lebensmitteln greifen.

🤮 Chili

Ähnlich wie Zitronensäure ist auch das scharfe Öl in Chilischoten keine angenehme Erfahrung für Hunde. Nicht nur kann das Fressen von Chili oder scharfen Lebensmitteln Reizungen im Rachen und Verdauungstrakt, Übelkeit und Entzündungen der Magenschleimhaut auslösen. Chilischoten enthalten zudem Solanin und Capsaicin – zwei Stoffe, die im Hundekörper toxisch wirken.

🤒⚠️ (rohe) Nachtschattengewächse

Auch (rohe) Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Paprika, Tomaten und Auberginen enthalten Solanin, das giftig für Hunde ist. Besonders im rohen oder halbreifen Zustand ist dieses Gemüse besonders unverträglich, da das Solanin besonders in den grünen Stellen vorhanden ist. Kocht man reife, aber noch nicht keimende (!) Kartoffeln ordentlich ab, werden sie verträglicher. Dennoch sollte man das Kochwasser danach wegschütten, da es ebenfalls Solanin enthalten kann. Auch überreife Tomaten ohne grüne Stellen kann man in kleinen Mengen verfüttern. Paprika oder Auberginen sollten jedoch auch gekocht besser nicht im Napf landen!

☠️⚠️ (rohe) Hülsenfrüchte

Ungekochte Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Schoten sind nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde giftig. Denn die Früchte enthalten roh den Wirkstoff Phasin, welches die Proteinbiosynthese im Dünndarm verhindert. In größeren Mengen verklumpt das Phasin rote Blutkörperchen, und der Körper wird nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Im schlimmsten Fall kann sogar der Tod eintreten!

Ein kranker Hund liegt auf einem Behandlungstisch beim Tierarzt, über ihm schwebt als Symbol für das Aujeszky-Virus oder Pseudowut ein Schwein und zwei Kotletts.
Rohes Schweinefleisch ist einer der Hauptüberträger der Pseudowut. / Symbolfoto: didesign21.

☠️⚠️rohes Schweinefleisch

Wie kann Fleisch für den Fleischfresser Hunde giftig sein? Ganz einfach – gar nicht. Was rohes Schweinefleisch so gefährlich macht, ist die häufige Kontamination mit dem Aujeszky-Virus, auch gerne „Pseudowut“ genannt. Speziell billiges Schweinefleisch oder Wildschweinfleisch ist oftmals von dem für Menschen ungefährlichen Virus befallen. Für Hunde jedoch verläuft die Ansteckung leider meist tödlich, und die Krankheit ist zudem unheilbar. Daher ist es ratsam, das Schweinefleisch vor der Fütterung auf mind. 60°C zu kochen, um die Viren abzutöten.

☠️🤮gekochte Knochen & Hohlknochen

Ungekochte Knochen sind ein toller und natürlicher Kausnack für Hunde. Vorsicht ist jedoch bei gekochten Knochen und Geflügelknochen geboten! Denn durch die Hitze wird das Knochenmaterial spröde und kann leicht in scharfe Splitter zerbrechen. Auch Geflügelknochen, die innen hohl sind, damit die Tiere zum Fliegen weniger Gewicht haben, splittern leicht! Diese scharfkantigen Knochenstücke können den Verdauungstrakt verletzen und schlimmstenfalls zu inneren Blutungen oder Obstruktionen führen.

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Bei der Knochenfütterung gibt es viel zu beachten. / Foto: pixabay

🤮Salz

Giftig für Hunde und Menschen sind zu große Mengen an Salz oder salzhaltigen Lebensmitteln. Gerade für kleine Hunde können schon wenige Körnchen exzessiven Durst und Harndrang, Zittern und Verwirrtheit auslösen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Natriumvergiftung (auch Hypernatriämie genannt), wenn der Natriumspiegel im Blut zu hoch ist. Weil darauf Nierenfunktionsstörungen folgen können, muss dieser Zustand sofort vom Tierarzt behandelt werden.

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