Ist es aus Hygienesicht bedenklich, Hunde in einem MRT-Gerät für Menschen zu untersuchen? Dieser Frage widmete sich jüngst eine Schweizer Studie. Das Ergebnis: nein. Bärtige Männer sind außerdem um ein Vielfaches bedenklicher.
Vierbeiner in humanmedizinischen Geräten?
MRT-Scanner stellen für die medizinische Diagnostik wesentliche Hilfsmittel dar. Damit werden Schnittbilder des Körpers, genauer: der Organ- und Gewebsschicht, erstellt. Krankhafte Veränderungen in diesen Bereichen können so sichtbar gemacht werden. Auch für Bello können diese Geräte in manchen Fällen notwendig werden. Ihre Anschaffung bedeutet jedoch für viele Tierkliniken eine gänzlich unerschwingliche Investition. Warum also nicht die Tiere in MRT-Scanner für humanmedizinische Zwecke legen? Zumindest dann, wenn diese nicht ausgelastet sind. So handhaben es beispielsweise die Ärzte in der Klinik St. Anna in Luzern.
Studie überprüft Bedenklichkeit von Hunden in MR-Geräten
Wenngleich die Tomografen nach der (seltenen) Benutzung mit Tieren vom Personal gründlich gereinigt werden, müssen mögliche Sicherheitsrisiken natürlich ausgeschlossen werden. Dazu führte Dr. Andreas Gutzeit mit seinem Team von Radiologen und Tierärzten eine Studie durch, in der 30 Vierbeiner 16 verschiedener Rassen getestet wurden. Die Kontrollgruppe bestand aus 18 bärtigen Männern mittleren Alters, die sowohl im tierzulässigen MRT als auch in zwei weiteren „hundefreien“ Geräten untersucht wurden.
Studienergebnisse: Hunde hygienischer als Männer?
Das Forscherteam analysierte anschließend die Bakterienvorkommen in den Scannern, an Pelz- und Bartproben sowie an Maul- und Mundabstrichen, die von den zwei- und vierbeinigen Probanden genommen wurden. Das Ergebnis: Während alle Männerbärte mehr als 30 kolonienbildende Keim-Einheiten zeigten, fand man solche nur bei einem Viertel der Hunde. Bei sieben Männern wurden darunter auch jene Erreger festgestellt, die fähig sind, Krankheiten bei Menschen hervorzurufen. Solche konnten nur bei vier Hunden nachgewiesen werden.Ähnliches enthüllten die Maul-/Mundhöhlen: Während fast alle (17 von 18) Männer hohe Keimzahlen in ihren Rachenräumen verbargen, konnten solche nur bei 12 (von 30) Hunden festgestellt werden. Dennoch: Mögliche menschengefährdende Erreger zeigten sich nur bei einem Bärtigen, aber immerhin bei der Mehrheit der Hunde.
Hunde-MRTs für Menschen unbedenklich
MRT-Scanner, die nach der Untersuchung von Hunden gereinigt und desinfiziert wurden, zeigten hinterher keinerlei Keime. Nach der Untersuchung von Bartträgern waren solche jedoch vorhanden. Damit scheinen Bärtige hygienetechnisch fragwürdiger als Hunde. Eines wird aber in jedem Fall klar: Bello & Co. zeigen sich sauber und hygienisch. Bedenken bei gelegentlichen Untersuchung im MRT-Gerät braucht man daher nicht zu haben.