Der English Pointer (manchmal auch nur „Pointer“ genannt) ist eine alte britische Jagdhunderasse, die ein ausgeprägtes Talent fürs Vorstehen aufweist. Diese großen, aber dennoch schlanken und leichten Hunde sind jedoch nur für aktive Herrchen und Frauchen geeignet.
- Geschichte & Ursprung
- Wesen & Charakter
- Erziehung & Training
- Aussehen & Besonderheiten
- Fell & Pflege
- Gesundheit
- Schon gewusst?
- Häufige Fragen
- Video
- Die Rasse im Überblick
Geschichte & Ursprung
Am wahrscheinlichsten stammt der English Pointer von einer alten spanischen Jagdhunderasse ab, die nach dem Frieden von Utrecht 1713 von nach England zurückkehrenden Soldaten eingeführt wurden. Andere Quellen berufen sich auf portugiesische Pointer, italienische Bracken oder französische Pointer als Ausgangspunkt der heutigen Rasse. Die erste dokumentarische Erwähnung, die sich mit Sicherheit auf den English Pointer bezieht, wird ebenfalls auf das Jahr 1713 datiert. Es handelt sich um ein Gedicht von John Gay mit dem Titel „Rural sports“, in dem er die Jagd auf Rebhühner schildert. Henry Bernard Chalons Gemälde „Two Pointers in a Landscape“ wurde 1805 gemalt und zeigt Hunde, die dem English Pointer sehr ähnlich sehen.
Diese frühe Pointer-Rasse wurde mit anderen Hunderassen gekreuzt, um ihre Eignung zur Jagd noch weiter zu fördern. Unter anderem wurden auch Setter, Bloodhound und Foxhound eingekreuzt. Daraus ergab sich ein ausgezeichneter Vorstehhund, der Wild aufstöbert und dieses durch regungsloses Verharren mit angezogener Vorderpfote anzeigt. Während in der ursprünglichen Form der Jagd mit Gewehren die Feuerwaffen sehr schwer und unhandlich waren, mussten auch die Hunde schwer und stabil gebaut sein. Doch mit der Verbesserung der Schießeisen waren bald leichtere und agile Hunde gefragt – deshalb wurde die Rasse Greyhound ebenfalls eingekreuzt. Dies resultierte in der heutigen, etwas leichteren und schlankeren English Pointer-Rasse. 1936 wurde der Rassestandard für den English Pointer festgelegt, der sich bis heute kaum verändert hat.
Wesen & Charakter
In seinem Wesen ist der English Pointer ein gelassener, sanfter, anpassungsfähiger und unkomplizierter Hund. Sie sind nervenfest und nicht leicht aus der Ruhe zu bringen. Ihre Erziehung ist dank ihres willigen Gehorsams und ihres Lerneifers ebenfalls meist komplikationslos. Obwohl freundlich, kann er allerdings auch ein wenig reservierter als andere Hunderassen sein und bleibt manchmal lieber für sich. Fremden gegenüber verhält er sich erst vorsichtig, doch er neigt keineswegs zu Aggression oder Ängstlichkeit.
Erziehung & Training
Als traditionsreiche Jagdhunderasse braucht der English Pointer viel Auslauf und Beschäftigung. Ein extrem hohes Aktivitätsniveau, eine beeindruckende Ausdauer und generell ein hohes Maß an Athletik ist diesem Hund praktisch in die Wiege gelegt. Bei Couchpotatoes wird diese Rasse daher nicht glücklich werden. Besonders gut zur Auslastung eigenen sich Hundesportarten wie Dummy Training, Fährtensuche oder Obedience.
Aussehen & Besonderheiten
Mit einem Stockmaß von bis zu 67 Zentimeter und einem Gewicht von ca. 30 Kilogramm ist der English Pointer eine beeindruckende Erscheinung. Mit seinem symmetrischen, schlanken, aber dennoch kräftigen Körperbau strahlt er jene Aristokratie und Eleganz aus, die sich auch in den harmonisch fließenden Rundungen zeigt. Auch in der Bewegung ist die Rasse geschmeidig und raumgreifend, mit viel Schub aus der Hinterhand. Ihr edles Gesicht wird durch einen ausgeprägten Stopp, einem leicht konkaven Fang und weiche, große Lefzen charakterisiert. Die Farbe der freundlichen Augen ist je nach Fellfarbe haselnussbraun oder braun. Das Ohrleder der großen, zum Ende hin leicht zugespitzten Ohren ist dünn und mit sehr kurzem Fell behaart. Die mittellange Rute ist dick an der Wurzel und verjüngt sich zum Ende hin. In der Bewegung schwingt sie von einer Seite zur anderen.
Fell & Pflege
Das Fell des English Pointer ist sehr kurz, fein, fest und in gleichmäßiger Länge und Fülle über den Körper verteilt. Daher liegt es vollkommen glatt an der straffen Haut an und zeichnet sich durch einen schönen Glanz aus. Zulässige Fellfarben umfassen folgende Kombinationen mit Weiß als Grundfarbe: zitronenfarben, orange, leberbraun und schwarz. Aber auch einfarbige oder dreifarbige Hunde (Tricolor) sind durchaus standardgerecht.
In der Fellpflege ist der English Pointer extrem unkompliziert. Denn dank seines kurzen Fells reicht es, ihn einmal pro Woche kurz zu bürsten. Bäder sollten nur dann erfolgen, wenn es wirklich notwendig ist – der Hund also entweder bereits schlecht riecht oder sich unrettbar in stinkendem Dreck gewälzt hat. Allerdings sollten regelmäßige Ohrenkontrollen zur Routine gehören, denn dank seiner großen Ohrenlappen neigt der English Pointer zu Ohrenentzündungen.
Gesundheit
Der English Pointer gilt im Allgemeinen als hinreichend gesunde Rasse. Für ihre Körpergröße ist die durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 14 Jahre durchaus bemerkenswert. Dennoch kommen Fälle von Hüftdysplasie und Ellbogendysplasie, Patellaluxationen, Formen von erblicher Neuropathie und spinale Muskelatrophie sowie Taubheit bei dieser Rasse vor. Trotzdem schreibt der britische Kennel Club keine Untersuchungen auf diese Krankheiten zur Zuchtzulassung vor. Wenn Sie sich einen Eglish Pointer-Welpen zulegen möchten, wäre es ratsam, ZüchterInnen auf diese möglichen Krankheiten der Elterntiere anzusprechen.
Schon gewusst?
Der English Pointer wurde gerne zusammen mit Greyhounds zur Jagd eingesetzt wurden?
Früher wurden English Pointer und der Greyhound gerne zusammen zur Jagd auf Kaninchen eingesetzt. Nachdem der Pointer die Löffelohren aufgespürt und angezeigt hatte, war es die Aufgabe des flinken und agilen Greyhounds, diesen zur Strecke zu bringen. Ein effektives Team!
Häufige Fragen zum English Pointer
Ist ein English Pointer gut für Anfänger?
- Der English Pointer ist für Anfänger in der Hundehaltung oft eine anspruchsvolle Wahl. Diese Rasse ist energiegeladen, benötigt viel Bewegung, intensive Erziehung und Sozialisation. Ihr starker Jagdinstinkt kann zu Herausforderungen führen. Neue Hundebesitzer sollten sich gut informieren, Zeit und Engagement für die Pflege aufbringen und erwägen, eine besser geeignete Rasse für ihren Erfahrungsschatz und Lebensstil in Betracht zu ziehen.
Ist ein English Pointer ein Kläffer?
- Der English Pointer ist normalerweise kein übermäßiger Kläffer. Diese Rasse ist eher für ihre Ruhe und Konzentration auf die Jagd bekannt. Pointers können jedoch bellen, wenn sie sich aufgeregt fühlen oder etwas Ungewöhnliches bemerken. Wie bei jedem Hund hängt das Bellen auch von der individuellen Erziehung und Umgebung ab. Insgesamt neigen English Pointers jedoch nicht dazu, übermäßig zu kläffen.
Kann ein English Pointer alleine zu Hause bleiben?
- English Pointers sind soziale Hunde und fühlen sich oft einsam, wenn sie alleine gelassen werden. Das Alleinbleiben kann zu Verhaltensproblemen führen, wie Bellen oder Zerstörung. Mit sorgfältiger Eingewöhnung und Training können sie jedoch kurze Zeiträume allein tolerieren. Es ist wichtig, ihnen ausreichend Beschäftigung und geistige Herausforderungen zu bieten, wenn sie alleine sind. Dennoch sollten längere Abwesenheiten vermieden und eine Betreuung in Erwägung gezogen werden, wenn Sie einen English Pointer haben.
Süße English Pointer-Welpen (Video)
Sie wollen wissen, wie die majestätischen English Pointer als Welpen aussehen? Ein kleines bisschen weniger majestätisch, aber dafür umso niedlicher!
https://youtu.be/ug92qA4hWVA
Die Rasse im Überblick
Bewegung
Anfängertauglich
Familienfreundlich
Fellpflege
Hunderassen
Hier finden sie alle FCI-Zertifizierte Hunderassen
WAU
Wau
Du hast einen tollen Rassehund, der in unseren Rasseporträts nicht fehlen darf? Oder hast Anregungen und Wünsche zu den Porträts, die du mit uns teilen möchtest? Deine Meinung ist uns wichtig. So einfach geht’s: E-Mail an [email protected]