Shiba Inu (Hunderasse) – vornehmer Dickkopf

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 11 Minuten Lesedauer
Shiba Inu FCI Steckbrief
Der Shiba Inu ist eine der bekanntesten Hunderassen Japans und erfreut sich weltweit zunehmender Beliebtheit. Mit seinem stolzen und unabhängigen Wesen hat er sich in vielen Herzen einen festen Platz erobert. Doch was macht den Shiba Inu so besonders? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über diese faszinierende Rasse – von ihrer Geschichte über Charaktereigenschaften bis hin zu wichtigen Tipps zur Haltung und Pflege.

Steckbrief & Klassifizierung

      • Rassegruppe: Spitze und Hunde vom Urtyp
      • Sektion: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
      • FCI-Nr.: 257
      • Ursprungsland: Japan
      • Größe: Rüden 37–41 cm, Hündinnen 34–38 cm
      • Gewicht: 8–12 kg
      • Verwendung: Jagd- und Begleithund
      • Lebenserwartung: 12–15 Jahre
      • Fell: Dicht, mit weicher Unterwolle und geradem, harschem Deckhaar
      • Farben: Rot, Schwarzloh, Sesam, Weiß
      • Charakter: Selbstbewusst, unabhängig, wachsam
      • Verwendung: Jagd auf Kleinwild, Begleithund

Geschichte & Ursprung

Der Shiba Inu gehört zu den ältesten Hunderassen Japans und wurde ursprünglich zur Jagd auf Kleinwild wie Vögel und Kaninchen eingesetzt. Der Name „Shiba“ bedeutet auf Japanisch „klein“ und „Inu“ heißt „Hund“. Der Shiba Inu stammt aus den bergigen Regionen Japans, wo er sich perfekt an das raue Klima und die zerklüftete Landschaft angepasst hat.

Bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. soll er in Japan existiert haben. Seine Zucht wurde über Jahrhunderte bewahrt und gefördert, da er als ausgezeichneter Jagdbegleiter galt. In den 1920er Jahren begann die systematische Zucht der Rasse, und 1936 wurde der Shiba Inu in Japan zum „Nationalen Naturdenkmal“ erklärt.

Wesen & Charakter

Der Shiba Inu ist bekannt für seine Unabhängigkeit und seinen starken Willen. Diese Rasse zeigt häufig ein katzenähnliches Verhalten und liebt es, auf eigene Faust die Welt zu erkunden. Sein stolzes Wesen macht ihn zu einem außergewöhnlichen Hund, der nicht immer dem klassischen Bild eines gehorsamen Begleithundes entspricht. Trotz seiner Unabhängigkeit ist er ein loyaler und treuer Gefährte, der eine enge Bindung zu seiner Familie aufbauen kann. Er ist wachsam und eignet sich gut als Wachhund, da er Fremden gegenüber oft zurückhaltend bis skeptisch ist.

Shiba Inu vs Akita

Ein häufiger Vergleich wird zwischen dem Shiba Inu und dem Akita Inu gezogen. Beide stammen aus Japan, aber während der Shiba Inu kleiner und leichter ist, ist der Akita Inu eine viel größere und kräftigere Rasse, die ursprünglich für die Jagd auf Großwild eingesetzt wurde.
Shiba Inu Mama mit Welpen / Rasseportrait / dieHundezeitung
Eine Shiba Inu Mama und ihre Rasselbande

Gesetzeslage

Deutschland

In Deutschland gilt er nicht als Listenhund. Es gibt keine spezifischen gesetzlichen Einschränkungen für die Haltung dieser Rasse.

Österreich

Auch in Österreich ist er kein Listenhund und unterliegt somit keinen besonderen gesetzlichen Auflagen. Die allgemeinen Regeln für die Hundehaltung sind dennoch zu beachten.

Shiba Inu Rasseportrait / Die Hundezeitung
Den Shiba Inu gibt es in verschiedenen Farben.

Erziehung & Haltung

Temperament

Der Shiba Inu hat ein sehr eigenständiges und selbstbewusstes Temperament. Daher benötigt er eine konsequente und geduldige Erziehung. Obwohl er intelligent ist, zeigt er sich nicht immer bereit, Befehlen zu folgen, was ihn für Anfänger zu einer Herausforderung machen kann.

Ist der Shiba Inu für Anfänger geeignet?

Nein, er wird aufgrund seiner Unabhängigkeit und seines eigenwilligen Wesens oft nicht als idealer Anfängerhund betrachtet. Ein erfahrener Hundehalter, der die Besonderheiten dieser Rasse versteht und konsequent trainieren kann, wird jedoch Freude an einem Shiba Inu haben.

Kann man den Shiba Inu in der Stadt halten?

Er kann in der Stadt gehalten werden, wenn er genügend Bewegung und geistige Auslastung erhält. Ein Haus mit Garten ist von Vorteil, jedoch kein Muss, solange der Hund ausreichend beschäftigt wird.

Shiba Inus am Strand / Rasseportrait / dieHundeteitung
Diese Shiba Inu Runde freut sich über den Strand.

Aussehen & Besonderheiten

Der Shiba Inu ist eine kleine, kompakte Hunderasse mit einem kräftigen Körperbau. Sein Fell ist dicht und wetterbeständig, was ihn ideal für die Jagd in rauem Gelände machte.

In welchen Farben gibt es den Shiba Inu?

Er kommt in verschiedenen Farben vor: Rot ist die häufigste, aber es gibt auch Schwarzloh, Sesam (eine Mischung aus schwarzem und rotem Haar) sowie Weiß. Weiße Shiba Inus sind jedoch nicht von der FCI als Standardfarbe anerkannt.

Welche Besonderheiten hat der Shiba Inu?

Eine der markantesten Besonderheiten ist seine berühmte „Shiba Screaming“ – ein hoher, schriller Schrei, den er ausstößt, wenn er aufgeregt ist oder etwas nicht mag. Zudem neigt er dazu, extrem sauber zu sein und putzt sich regelmäßig wie eine Katze.

Shiba Inu springt auf Wiese / Rasseportrait / dieHundezeitung
Shiba Inus brauchen viel Bewegung und wollen gefördert werden.

Gesundheit & Pflege

Der Shiba Inu ist eine relativ robuste Rasse, dennoch gibt es einige gesundheitliche Aspekte, auf die man achten sollte.

Was ist bei der Fellpflege zu beachten?

Das dichte Fell muss regelmäßig gebürstet werden, vor allem während des Fellwechsels, wenn er stark haart. Die Fellpflege ist ansonsten relativ unkompliziert, da das Fell schmutzabweisend ist.

Auf welche Krankheiten ist der Shiba Inu anfällig?

Shiba Inus können unter genetisch bedingten Erkrankungen leiden wie Hüftdysplasie, Patellaluxation und Augenerkrankungen (z.B. progressive Retinaatrophie). Es ist wichtig, bei der Wahl eines Züchters auf Gesundheitstests der Elterntiere zu achten.

Was ist bei der Ernährung zu beachten?

Eine ausgewogene Ernährung ist für den Shiba Inu entscheidend, da er dazu neigt, bei falscher Fütterung schnell zuzunehmen. Hochwertiges Futter, das den Energiebedarf des aktiven Hundes deckt, ist empfehlenswert.

Wie lange lebt ein Shiba Inu?

Die Lebenserwartung beträgt in der Regel 12 bis 15 Jahre, wobei eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und regelmäßige Tierarztbesuche dazu beitragen, die Lebensdauer zu verlängern.

Shiba Inu lachen / Rasseportrait / DieHundezeitung
Dieser Shiba Inu lächelt in die Kamera

Training & Aktivitäten

Wieviel Bewegung braucht ein Shiba Inu?

Der Shiba Inu ist ein aktiver Hund, der täglich mindestens 1-2 Stunden Bewegung benötigt. Lange Spaziergänge und geistige Herausforderungen wie Intelligenzspiele oder Hundesportarten wie Agility sind ideal.
Shiba Inu unter Blumen / Rasseportrait / dieHundezeitung
Nicht nur wir Menschen lieben schöne Blüten.

Welpen kaufen


Wie viel kostet ein Shiba Inu Welpe?

Ein Welpe von einem seriösen Züchter kann zwischen 1.500 und 3.000 Euro kosten, abhängig von der Zuchthistorie und den Elterntieren.

Ist es wahrscheinlich, einen Shiba Inu im Tierheim zu finden?

Obwohl er eine beliebte Rasse ist, sind sie im Tierheim eher selten anzutreffen. Der Grund liegt in ihrer eigenständigen Natur, die für einige Hundehalter eine Herausforderung darstellt. Trotzdem lohnt es sich, lokale Tierheime und Tierschutzorganisationen zu überprüfen, denn gelegentlich suchen Shiba Inus dort ein neues Zuhause. In Deutschland und Österreich gibt es zudem spezielle Shiba Inu-Notorganisationen, die sich auf die Vermittlung von Shibas in Notfällen konzentrieren.

Shiba Inu Züchter in Deutschland/Österreich

Wer sich für den Kauf eines Shiba Inu-Welpen interessiert, sollte unbedingt einen seriösen Züchter wählen. Gute Züchter achten auf die Gesundheit der Elterntiere, sorgen für eine artgerechte Aufzucht und führen wichtige Gesundheitstests durch. In Deutschland und Österreich gibt es einige anerkannte Shiba Inu Züchter, die Welpen nach den Standards des FCI (Fédération Cynologique Internationale) züchten.

Hier einige Tipps, worauf Sie bei einem guten Züchter achten sollten:

  • Züchter im Verband: Seriöse Züchter sind Mitglied in einem anerkannten Zuchtverband.
  • Gesundheitsnachweise: Fragen Sie nach den Gesundheitstests der Elterntiere.
  • Besichtigung der Zuchtstätte: Ein seriöser Züchter wird Ihnen Einblick in die Aufzucht der Welpen gewähren.

Schon gewusst?

Hier einige interessante Fakten über den Shiba Inu, die Sie vielleicht noch nicht wussten:

  • Der Shiba Inu war ursprünglich kein Haushund, sondern ein Jagdhund, der vor allem für die Jagd auf Kleinwild eingesetzt wurde.
  • Der Shiba Inu ist extrem sauber und hat ähnliche Verhaltensweisen wie eine Katze. Er putzt sich regelmäßig selbst und achtet darauf, sich nicht zu stark zu verschmutzen.
  • Der Shiba Inu ist berühmt für seinen “Shiba-Schrei” – ein hoher Ton, den er bei starker Aufregung oder Unmut von sich gibt.
  • In Japan wird der Shiba Inu als Nationales Naturdenkmal angesehen und gilt dort als kulturelles Symbol.
  • Der Begriff “Shiba” bedeutet im Japanischen nicht nur „klein“, sondern auch „brennendes Gebüsch“, was sich auf die rote Fellfarbe vieler Shiba Inus bezieht.
Shiba Inu Wolf / Rasseportrait / Hunderasse / dieHundezeitung
Dieser Shiba Inu hat schon etwas Ähnlichkeit mit einem Wolf.

Der Shiba-Schrei im Video (VIDEO)

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Anfängertauglich

Familienfreundlich

Fellpflege

Du hast einen tollen Rassehund, der in unseren Rasseporträts nicht fehlen darf? Oder hast Anregungen und Wünsche zu den Porträts, die du mit uns teilen möchtest? Deine Meinung ist uns wichtig. So einfach geht’s: E-Mail an [email protected]

Das könnte dich auch interessieren