Staffordshire Bullterrier (Hunderasse) – charakterstark und freundlich

by StefanC
Steckbrief Staffordshire Bullterrier

Obwohl der Staffordshire Bullterrier in England sehr beliebt ist, steht er in einigen Ländern auf der Liste von Hunderassen, deren Haltung eingeschränkt oder ganz verboten ist. Zu Unrecht: Von Natur aus hat er ein freundliches Wesen, ist sehr intelligent und strotzt vor Selbstbewusstsein.

Um sich bestmöglich auf den Staffordshire Bull Terrier einlassen zu können, ist eine Portion Feingefühl und Erfahrung notwendig. Denn eines ist klar: Diese Rasse ist ein Energiebündel und hat durch ihre Muskulatur besondere Kräfte.

Geschichte & Ursprung

Der Staffordshire Bull Terrier hat eine schwere Vergangenheit, die ihm heute noch anlastet. Dabei begann seine Geschichte wie so viele andere Hunderassen auch: Die Vorfahren der heutigen Staffbulls lebten in England und wurden zunächst für die Rattenjagd eingesetzt. In der Hochzeit von blutigen Hundekämpfen als Publikumsunterhaltung wurde der kräftige Terrier als Kampfhund missbraucht. Aufgrund seiner Beißkraft, seiner Ausdauer und seiner Menschenfreundlichkeit war er als Kampfhund gut zu halten. Erst 1835 wurden die grausamen Spektakel in England verboten, und der Staffordshire Bullterrier durfte wieder in seine ursprüngliche Funktion als Jagd- und Begleithund zurückkehren. Aber das Stigma als „Kampfhund“ haftet ihm bis heute noch an.

Im Jahr 1987 wurde die Hunderasse offiziell von der FCI anerkannt. In seinem Heimatland ist der Staffordshire Bullterrier nach wie vor noch sehr beliebt, wird aber in vielen Ländern als Listenhund geführt. Dies erschwert die Anschaffung und Haltung deutlich. Des Weiteren sollte der Staffordshire Bull Terrier nicht mit dem American Staffordshire Terrier verwechselt werden – obwohl diese die gleichen Vorfahren haben, haben sich beide Rassen unterschiedlich entwickelt.

Wesen & Charakter

Selbstbewusst, wachsam und temperamentvoll, gleichzeitig sensibel, anhänglich und liebenswert – keine Rasse vereint scheinbar mehr Gegensätze als diese. Der Staffbull ist eine treue Seele, hat aber einen ausgeprägten Wach- und Schutztrieb. Mit Erfahrung, Einfühlungsvermögen und liebevoll-konsequenter Erziehung ab dem Welpenalter bekommt man mit ihm einen einfühlsamen Gefährten. 

Gesetzeslage

Wegen seiner Vergangenheit und seinem anhaltenden Stigma als „Kampfhund“ taucht der Staffordshire Bullterrier in vielen Ländern auf sogenannten „Listen potentiell gefährlicher Hunderassen“ auf. Diese regeln die Haltung und Zucht bestimmter Hunderassen. Je nach Bundesland bzw. Kanton kann die Haltung mancher Rassen vollkommen verboten über eingeschränkt bis „nur“ meldepflichtig sein. Informieren Sie sich daher im Voraus, welche Schritte in Ihrem Bundesland notwendig sind. Hier finden Sie weitere Informationen über „Listenhunde“ in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz.

Viele Kritiker sind gegen die Existenz solcher Rasselisten, da Aggressivität von mehreren (oft menschlichen) Faktoren abhängt und die Rassezugehörigkeit selbst immer wieder als potentieller Faktor stark angezweifelt wird. Daher wird dieser Status als „Listenhunde“ von vielen Kynologen und Tierschutzaktivisten stark abgelehnt. Stattdessen plädiert man für eine verstärkte Schulung und Überprüfung der HalterInnen statt der Sanktionierung einer Hunderasse an sich. Von Jahrzehnt zu Jahrzehnt schaffen immer mehr Bundesländer und Kantone im deutschsprachigen Raum aufgrund von wissenschaftlichen Erkenntnissen Listen mit potentiell gefährlichen Hunderassen ab oder verkürzen diese. Daher ist der Trend, stattdessen das Verantwortungsbewusstsein der HalterInnen auszubilden und zu kontrollieren, positiv zu betrachten.

Erziehung & Training

Er ist Fremden gegenüber wachsam und verteidigungsbereit. Sein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und seine starke Persönlichkeit sollten nicht unterschätzt werden. Er braucht verantwortungsbewusste und selbstsichere HalterInnen, die ihn mit Geduld und freundlicher Autorität führen können. Auch eine frühe, positive Sozialisation gegenüber anderen Hunden ist wichtig für seine soziale Entwicklung. Diese Hunderasse liebt Action und Bewegung und fühlt sich auch im Familienverband sehr wohl.

Aussehen & Besonderheiten

Die Rasse ist mittelgroß, kräftig und hat glattes, kurzes Haar. Typisch für den Staffordshire Bullterrier sind der breite Schädel, das kräftige Kiefer und die breite Brust. Der Körperbau ist breit und muskulös. Die Fellfarbe reicht von rot über falb bis hin zu weiß, schwarz oder blau und gestromt. Auch weiße Abzeichen sind zulässig.

Gesundheit

Der kernige Staffordshire Bullterrier erreicht im Durchschnitt eine Lebensspanne von ca. 12 bis 14 Jahren. Mit einer geringen Wahrscheinlichkeit können Ellenbogendysplasie (ED) und Hüftdysplasie sowie Patellaluxationen (Kniescheibenverschiebungen) auftreten, die ihn in seiner Bewegung einschränken. Auch Katarakte (= „grauer Star“) treten bei dieser Rasse häufiger auf. Grundsätzlich gilt er jedoch als gesunder und belastbarer Hund.American Staffordshire Terrier: ähnlicher Name, andere Rasse:

Wegen ihrer ähnlichen Namen werden der Englische Staffordshire Bull Terrier und American Staffordshire Terrier (auch bekannt als: Amstaff, Pit Bull Terrier, American Bull Terrier) oft verwechselt. Obwohl sie die gleichen Vorfahren haben, handelt es sich um zwei unterschiedliche Hunderassen. Der „Amstaff“ ist größer und hat andere Proportionen. Zudem zählt der Amerikaner vielerorts zu den sogenannten Listenhunden – aufgrund des ähnlichen Namens erkennen manche Behörden nicht Unterschied zwischen Staffordshire Bull Terrier und American Staffordshire Terrier an.

Den Staffordshire Bull Terrier gibt es in vielen verschiedenen Farben.

Schon gewusst?

Der Staffordshire Bull Terrier wird von den Briten „Nanny Dog“ (dt. „Kindermädchen-Hund“) genannt, da ihm im Vereinigten Königreich der Ruf eines liebevollen Begleiters für Kinder und Familien im Allgemeinen anhaftet.

Interview mit Staffordshire Bullterrier-Fan Nicole

Staffordshire Bullterrier erfreuen sich nicht nur in England großer Beliebtheit. Auch hierzulande gibt es immer mehr Liebhaber der Rasse. Eine davon ist Nicole Rösner aus Linz.

Als Ergänzung zu unserem Rasseporträt hat uns die Oberösterreicherin die folgenden vier Fragen beantwortet und Fotos von ihrem süßen Rüden Milow (siehe rechts) zur Verfügung gestellt.

Wie bist du auf die Staffordshire Bullterrier gestoßen?

  • Ich bin durch eine Freundin auf Facebook auf diese Rasse gestoßen und habe mich weiter informiert weil der Staffordshire Bullterrier charakterlich sehr gut zu mir passt und auch zu meiner Leidenschaft für Hundesport.

Was gefällt dir an der Rasse (besonders)?

  • Mich fasziniert die Vielseitigkeit dieser Rasse, denn sie sind für nahezu alle Hundesportarten zu begeistern. Außerdem sind Staffordshire Bullterrier sind sehr intelligent und lernfähig … und natürlich ihre liebenswerte Art!

Wie reagieren Leute auf deinen Hund? Hast du mit Vorurteilen zu kämpfen?

  • Nicht wirklich. Die Leute reagieren sehr positiv und finden ihn meistens sehr süß. Viele halten ihn sogar für einen Welpen und wollen ihn streicheln.

Wie beschäftigst du dich mit deinem Hund?

  • Wir sind oft am Hundeplatz, um dort für unsere Prüfungen zu trainieren. Außerdem probieren wir immer wieder neue Sportarten aus und sind viel in der Natur unterwegs gehen. Zu Hause üben wir fleißig Tricks: seit Kurzem kann Milow auch die Waschmaschine ausräumen.

Staffordshire Bullterrier: Hundemama mit Welpen (Video):

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