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Stell dir vor, du fährst in den Urlaub mit Hund und während der ersten drei Stunden ist dein Hund voll aufgeregt. Er rennt hin und her, dreht sich tausendmal, verbellt Autos, die dich überholen oder Motorradfahrer. Dazu muss gesagt werden, das Auto war ein Kombi und die Ladefläche war durch ein stabiles Gitter gesichert.
Der Hund, um den es sich gehandelt hat, das war ja schon vor vielen, vielen Jahren, war ein junger, aktiver Schnauzer-Schäfermix. So begann unser erster Urlaub mit Hund. Bellen, Winseln, Hecheln und Co. Und das, obwohl er immer ein begeisterter Beifahrer beim Autofahren war. Und da hat er aber nie auch nur einen Mucks von sich gegeben.
Dieser erste Hundeurlaub ist auch noch jetzt nach vielen Jahren im Gedächtnis, als wäre er erst letzte Woche gewesen. In diesem ersten Hundeurlaub habe ich vieles gelernt und viele Fehler gemacht. Heute, durch einige Jahre Erfahrung sammeln, ist das mit Hund im Urlaub nur noch angenehm und nicht mit Stress verbunden. Selbst mit mehr als einem Hund!
Vor dem Urlaub mit Hund abklären, welche Möglichkeiten du mit dem Hund hast
Bevor du deinen Urlaub mit Hund festlegst, informiere dich über die Möglichkeiten, die dir mit deinem Hund zur Verfügung stehen. Wo kannst du mit ihm hingehen? Darf er mit zum Wasser? Kann er in ein Restaurant oder ein Gasthaus mitgenommen werden? Nur weil dein Feriendomizil den Hund akzeptiert, bedeutet das leider nicht, dass dein vierbeiniger Begleiter überall gerne gesehen wird.
Vorab Erkundigungen einzuziehen und die Bewertungen deiner Unterkunft im Internet nachzulesen, kann sehr hilfreich sein. Du erfährst dabei zum Beispiel auch, ob du deinen Hund in deiner Unterkunft lassen darfst, wenn du etwas ohne Hund ansehen möchtest.
Berücksichtige die Gegebenheiten vor Ort
Hast du zum Beispiel vor, mit deinem Vierbeiner deinen Urlaub in den österreichischen Alpen zu verbringen, gilt es einiges zu beachten. Auch wenn du dich fernab von vielen Menschen in den wunderschönen Bergen Österreichs befindest, gibt es für Hunde strenge Regelungen. Gerade da, wo sich viel Wild befindet, kannst du deinen Hund nicht einfach überall laufen lassen.
Gehst du gerne wandern, gilt es ebenfalls darauf zu achten, dass dein Hund immer in der Nähe ist. Gerade in den Bergen besteht immer die Gefahr, dass der Vierbeiner, wenn er unvorsichtig ist, sich im steinigen Gelände verletzen kann.
Bist du hingegen an einem See oder gar am Meer, dann versuchen vorher herauszufinden, ob es erlaubt ist, ihn ins Wasser zu lassen. Nicht viele Urlauber sind begeistert, wenn dein nasser Hund, unter Umständen sandiger Hund, über ihre Handtücher oder Decken am Strand läuft. Oder sich mit Wonne neben ihnen das Wasser aus seinem Fell schüttelt.
Kurztrip mit Hund einige Tage oder langer ausgiebiger Urlaub mit Hund
Wenn du mit deinem Hund Hundeferien machen möchtest, dann vermeide bitte meine Fehler. Bereite deinen Liebling darauf vor, wenn es der erste gemeinsame Urlaub wird. Dazu gehört in erster Linie, dass du vor dem Urlaub ruhig bleibst. Deine Aufregung und Nervosität übertragen sich auf deinen Vierbeiner sehr leicht.
Ist dein Hund, wie mein damaliger Begleiter, ein sehr aktiver und eher unruhiger Hund, der leicht gestresst ist? Dann kann ich dir nur raten, vorher deinen Tierarzt aufzusuchen. Besprich mit ihm deine Pläne und er wird dir sicherlich hilfreiche Tipps geben, wie du deinem Hund die Reise erleichtern kannst. Bitte vertraue in diesem Punkt deinem Tierarzt und nicht den Tipps von Google oder gar den sozialen Medien!
Was mir beim Autofahren geholfen hat
Autofahren, auch längere Strecken sollten deinen Hund nicht übermäßig aufregen. Je öfter er mit dir unterwegs ist, desto normaler ist es für ihn. Autofahrten habe ich mit kurzen Strecken geübt. Dabei habe ich auch trainiert, dass mein Hund ein paar Minuten ruhig im Auto wartet – z. B. beim Tanken. Das hat die lange Fahrt spürbar leichter gemacht.
Das ist hilfreich, wenn du unterwegs eine Kleinigkeit einkaufen oder nur dein Auto tanken möchtest. In dieser kurzen Zeit sollte dein vierbeiniger Freund ruhig abwarten und keinen unnötigen Stress aufbauen. Habt ihr beide das perfektioniert, steht einer längeren Fahrt mit Unterbrechungen nichts im Wege.
Eines noch zum Autofahren. Dein Hund, falls er sich nicht in einer Box befindet, sollte beim Öffnen der Autotüre keine Möglichkeit haben einfach rauszuspringen. Ich habe mit meinem Hund das ruhige Warten geübt, bis du ihm das Kommando zum Aussteigen gibst. Das gilt besonders dann, wenn du ihn auf der gesicherten Ladefläche oder mit einem Sicherheitsgurt im Auto transportierst. Besonders wichtig ist das vor allem wenn du mit einem Wohnmobil unterwegs bist.
Packe die Reiseutensilien für deinen Hund im Urlaub
Nicht nur du bereitest dich auf den Urlaub vor. Für deinen Hund sind ebenfalls alle notwendigen Utensilien zusammenzupacken. Eine vorher erstellte Liste hilft dir dabei, damit du nichts vergisst.
Auf der Liste kannst du zum Beispiel Vermerken:
- das Hundebett oder die Decke, damit dein Hund erholsam schlafen kann und einen Rückzugsort hat
- Eine Reiseapotheke für den Hund, in der alle Eventualitäten abgedeckt sind (eine Verletzung an der Pfote, Durchfall, Unruhe, die sich nicht legt, Ohrentropfen etc.)
- Hundehandtücher, falls es regnet oder nass draußen ist, oder zum Abtrocknen nach dem Schwimmen
- Näpfe für Futter und Wasser
- Spielzeug
- Bürsten
- Futter, falls du es vor Ort nicht kaufen kannst
- Leckerlis
Das waren kurz die wichtigsten Gegenstände für deinen Hundeurlaub.
Tipp: Je nach Jahreszeit und Urlaubsort kannst du für deine Reisen mit Hund zusätzlich vorsorgen. Zum Beispiel benötigt er in einigen Gebieten einen Zeckenschutz vom Frühjahr bis Herbst. Bist du im Winter unterwegs, benötigt er eventuell eine spezielle Pflege für die Pfoten bei Schnee und Eis. Besitzt dein Hund kurzes Fell, dann ist ein Regen- oder Wintermantel im Gepäck ebenfalls keine schlechte Idee.
Alles fertig gepackt und es kann losgehen?
In meinem ersten Urlaub mit Hund habe ich gelernt, dass man für den Hund alles Notwendige mitnehmen sollte. Auch der Besuch beim Tierarzt, um eine Reiseapotheke zusammenzustellen, war für mich bis dahin kein Thema.
Nachdem Herr Hund sich aber eine Pfote verletzt hatte und ich endlos einen Tierarzt gesucht habe, weiß ich, dass vorher schon Informationen einholen eine große Hilfe darstellt. Soweit gut ausgerüstet, ging es im nächsten Sommer nicht nur mit einem Chaoten, sondern mit drei Chaoten in den großen Hundeurlaub.
Zwei Schäferhündinnen sind während des Jahres bei uns eingezogen und haben meinen Chaoten pfotenkräftig unterstützt. Urlaub mit Hund ist etwas ganz Tolles. Egal um welche Rasse und wie viele Hunde es sich handelt. Eine gute Vorbereitung hilft dir sehr dabei!
Planen, packen, Reisen mit Hund
Triffst du alle Vorbereitungen und informierst dich gut über dein Urlaubsziel, hast du schon viel gewonnen. Es kann keine bösen Überraschungen mehr geben. Zumindest dann, wenn du keine Chaoten wie ich mit dir in den Urlaub nimmst. Aber das ist eine andere Geschichte. Bist du mit dem Auto länger unterwegs, plane alle zwei oder drei Stunden eine Pause.
Dabei kann sich dein Hund die Beine vertreten und etwas trinken. Ihm etwas zu fressen zu geben ist keine so gute Idee während deiner Reise. Sonst bekommt er womöglich Bauchschmerzen oder erbricht sich während der Fahrt. Und glaube mir, das braucht weder dein Hund noch du selbst. Die Tipps werden dir hoffentlich dabei helfen, dass du und dein Hund oder deine Hunde den Urlaub richtig genießen werdet.
Was ich aus meinem ersten Urlaub mit Hund gelernt habe? Vorbereitung ist alles. Das eigene Hundebett bietet ihm Ruhe und Entspannung. Und das ist sehr wichtig für deinen Vierbeiner. Das Beste aber ist die bessere Bindung zu meinem Hund bzw. Hunden. Sie verstärkte sich enorm. Mein Hund hat gespürt, dass er sich auf mich verlassen kann und ich habe gelernt, ihm zu vertrauen.
Carsten Luck
Carsten Luck ist Gründer von HUNDESCHATZ™, einer Marke für hochwertige Hundebetten und Premium-Zubehör rund um gesunden Hundeschlaf. Mit seiner Erfahrung im E-Commerce und seiner Leidenschaft für Hunde hat er hundeschatz.de zu einer Plattform gemacht, die Hundebesitzern neben Produkten auch praxisnahe Ratgeber bietet.
Seit Jahren steht er im engen Austausch mit Tierärzt*innen, Hundetrainer*innen und Expert*innen für Hundegesundheit, um die Themen Hundeschlaf, Entspannung und Wohlbefinden wissenschaftlich fundiert aufzubereiten. Durch diese Arbeit verbindet er Fachwissen mit Alltagstauglichkeit und gibt Hundehaltern Tipps, die wirklich helfen.