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Die Rasse Alaskan Malamute gilt als die älteste unter den Schlittenhunden. Ursprünglich wurden diese flauschigen Sportskanonen für Lasttransporte und die Jagd in schneebedeckten Landschaften gezüchtet. Eisige Temperaturen und extreme Wetterbedingungen können den robusten Hunden daher wenig anhaben.
Geschichte & Ursprung
Die Hunderasse Alaskan Malamute gilt als einer der größten Schlittenhunde der Arktis. Ursprünglich wurden diese nordischen Hunde schon vor Jahrhunderten von Inuit-Stämmen der Mahlemiuten gezüchtet. Diese leben in jenen Regionen des Polarkreises, wo Temperaturen weit unter Null fallen können und Schnee und Eis die Permafrostlandschaft prägen. Vorwiegend wurden die Tiere für das kilometerlange Ziehen schwerer Lasten auf den dort üblichen Hundeschlitten gehalten. In den Sommermonaten waren die „arbeitslosen“ Tiere in der Futtersuche auf sich allein gestellt. Da die Menschen sehr eng mit ihren Hunden zusammenlebten, wurden ausschließlich kräftig gebaute Exemplare mit ausgeglichenem Charakter im Rudel geduldet. Zudem mussten sie auch den Strapazen des rauen Alltages und den harten Arbeitsanforderungen gerecht werden. Zu schwache oder aggressive Hunde wurden getötet, um die kargen Ressourcen nur für die besten Rassevertreter zu nutzen.
Diese strenge Auslese brachte die heutige Rasse des Alaskan Malamute hervor, die bekannt für ihre charakteristischen Eigenschaften ist: robust, sportlich, anhänglich, treu und würdevoll. Allerdings haben sich auch ihr großer Appetit und ihre ständige Suche nach Nahrungsmitteln in den Genen erhalten. Denn der Alaskan Malamute scheint auch als reiner Familienhund abseits der Arktis ständig mit einer baldigen Nahrungsknappheit zu rechnen. Deswegen sind sie auch dafür bekannt, unbewachtes Essen zu stibizen oder in Futterbehälter einzubrechen.
Alaskan Malamutes in der Neuzeit
Bis zum 19. Jahrhundert waren diese Hunde noch die einzige Hunderasse der nördlichen Arktis. Erst durch Alaskan Malamute-Liebhaber wie Arthur Walden, Eva Seeley, Paul Voelcker, etc. und ihre Zuchtzwinger entstand ein offiziell registrierter Stammbaum auch in den USA. In Schlittenhunderennen waren die Alaskan Malamutes erst weniger erfolgreich. Denn aufgrund ihrer kräftigen Muskelmasse und Ausdauer sind diese Schlittenhunde zwar unschlagbare Dauerläufer, erreichen aber keine hohen Geschwindigkeiten. Daher gingen durch Einkreuzung mit anderen Rassen die ursprünglichen Rasseeigenschaften des Alaskan Malamute beinahe verloren. 1926 begann manschließlich wieder die Reinzucht. In Europa wurden die Hunde sehr spät eingeführt, der offizielle FCI-Rassestandard wurde erst im Jahr 1963 festgelegt.
Wesen & Charakter
Aufgrund ihrer Zucht zum Schlittenhund ist diese Rasse äußerst sozial und verfügt über ein ausgeglichenes Temperament, denn Konflikte im Rudel wurden bei diesen Arbeitstieren nicht geduldet. Alaskan Malamutes sind freundlich, aufgeweckt, verspielt und brauchen sehr viel Zuwendung. Sie sind daran gewöhnt, in jeder Sekunde Teil eines Familienverbandes zu sein. Daher ist es schwierig bis unmöglich, sie regelmäßig länger als einen halben Tag alleine zu Hause zu lassen. Für vielbeschäftige Personen eignet sich diese Hunderasse daher überhaupt nicht. Außerdem gilt der Malamute als treuer und geselliger Begleiter, der nicht als „Ein-Mann-Hund“ gehalten werden sollte.
Dieser Vierbeiner ist zudem keinesfalls ängstlich oder unsicher, sondern tritt jederzeit sehr selbstbewusst und charakterstark auf. Sein Naturell verlangt daher nach einer konsequenten, aber liebevollen Erziehung mit viel Bewegungsfreiheit und Menschen, die seinen extremen Arbeitstrieb auslasten können. Denn dank seiner Geschichte hat der Alaskan Malamute einen starken Bewegungsdrang und benötigt viel Auslauf und Lebensraum. Allerdings sollten erst erwachsene Alaskan Malamutes wirklich zum Hundeschlitteneinsatz kommen, um den noch wachsenden Bewegungsapparat zu schonen. Die Rasse gilt außerdem als mutig, menschenbezogen und sehr intelligent. Sein Schutz- und Wachtrieb ist vergleichsweise zu anderen Hunderassen allerdings eher geringer ausgeprägt. Deswegen handelt es sich um treu ergebene und zu allen freundliche Hunde.
Aussehen & Besonderheiten
Der Alaskan Malamute ist ein wahres Kraftpaket mit einem schweren, gut bemuskelten Körper. Im Unterschied zum Sibirischen Husky (Siberian Husky), der ebenfalls zu den nordischen Schlittenhunden zählt, kommt bei dem Malamute aber ausschließlich braune Augen vor. Andere Augenfarbe werden im Rassestandard als Fehler gewertet. Die reich behaarte Rute gleicht einem Federbusch und wird über dem Rücken getragen. Sie liegt jedoch weder flach auf dem Rücken auf, noch darf sie fest eingerollt sein. In seinem Gangwerk bewegt sich dieser Hund gleichmäßig, harmonisch und kraftvoll mit starkem Schub. Sie lieben stundenlanges Rennen bei kälteren Temperaturen.
Das üppige Fell ist äußerst wetterfest. Bei den Fellfarben sind verschiedene Varianten erlaubt, das übliche Spektrum reicht von hellgrau bis schwarz in allen Schattierungen, auch rötliches Braun ist möglich. Charakteristisch ist die weiße Maske im Gesicht, die das edle Aussehen der Rasse noch weiter unterstreicht.
Fell & Pflege
Damit der Alaskan Malamute jeder Eiszeit trotzen kann, verfügt er über kurzes, dichtes Deckhaar. Die dichte Unterwolle hingegen ist weich und etwas ölig, um den Hund vor Kälte und Nässe zu schützen. Beim Fellwechsel verliert diese Rasse daher eine ganze Menge Haare, tägliches Bürsten und Staubsaugen muss dann auf dem Tagesplan stehen. Rüden wechseln das Fell zweimal im Jahr, Hündinnen nur einmal. Im Winter ist das Haarkleid außerdem um einiges heller als im Sommer.
Weil intensive Pflege besonders beim Fellwechsel das Um und Auf ist, sollten Alaskan Malamutes schon von Welpenpfoten an an tägliches Bürsten gewöhnt werden. Auf Bäder sollte man nur in Ausnahmefällen zurückgreifen, denn aufgrund ihres üppigen Fells brauchen diese Hunde oftmals ein bis zwei Tage, um wirklich trocken zu werden. Zum Glück fallen die meisten Verschmutzungen von selbst aus dem Haarkleid, wenn der Schmutz getrocknet ist.
Gesundheit
Als leistungsfähige Ausdauersportler verfügen die Alaskan Malamutes über eine robuste Konstitution und eine gute Gesundheit. Weil die Zucht außerdem sehr selektiv durchgeführt wird, gibt es kaum rassespezifische Krankheiten. Wegen ihrer Körpergröße kommen seltene Fälle von Hüftdysplasie vor. Im Durchschnitt werden diese Hunde 10 bis 12 Jahre alt. Vorsicht ist nur bei der Fütterung geboten – obwohl Malamutes sehr wählerisch sind, was ihr Futter angeht, sind sie anfällig für Übergewicht. Daher sollte man ihre Ernährung genau auf den tatsächlichen Energieverbrauch abstimmen.
Wusstest du, dass der Alasksan Malamute...
… auch als „Lokomotive des Nordens“ bezeichnet wird?
Weil man den Alaskan Malamute zum Ziehen von Schlitten nutzt, hat sich der Alaskan Malamute diesen liebevollen Spitznamen verdient. Zudem sind viele Orte in Alaska nur per Hundeschlitten zugänglich, also müssen sie auch teilweise schwere Lasten ziehen. Hundeschlitten stellen also auch ein zentrales Element der Infrastruktur dar. 2010 ernannte man ihn (auch deswegen) zum offiziellen State Dog des eisigen Bundesstaates Alaska.
Alaskan Malamute: Vom Welpen zum Junghund (Video)
Jeder noch so große und stattliche Alaskan Malamute beginnt einmal als kleiner, flauschiger Fellball. Ach, sie werden so schnell erwachsen!
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