Leinenaggression: Training gegen Aggression an der Leine

by StefanC
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Leinenaggression – ein heikles Thema! Was tun, wenn der Hund an der Leine aggressiv auf Artgenossen, Umweltreize, Fahrzeuge, Jogger, Menschen mit Hut oder gar kleine Kinder reagiert?

Mag. Kerstin Biernat-Scherf, zertifiziert als International Dog Trainerin, hat Tipps gegen Leinenaggression parat. Dabei betont sie aber: „Wichtig ist es, sich in Einzeltrainings genau anzuschauen, warum der Hund überhaupt so reagiert. Denn nur das Verhalten zu ändern, führt langfristig nicht zum Ziel. Die Emotionen hinter dem Verhalten müssen beleuchtet und zum Positiven hin verändert werden. So können Hund und Mensch zu einem entspannten Miteinander ohne Leinenaggression finden.“

Worauf ist bei einer Hundebegegnung zu achten, wenn der eigene Hund aggressiv reagieren könnte?

Kerstin Biernat-Scherf: Wichtig ist bei Leinenagression in allererster Linie einmal Management. Reagiert der Hund aggressiv auf gewisse Reize, sollten diese so gut es geht vermieden werden. So wird die Problematik nicht auch noch gesteigert. Das bedeutet:

  • ausweichen
  • zwischen Hund und „Hindernis“ stellen (um ihn zu schützen, nicht zu bedrohen!)
  • Bögen gehen, um Distanz zu schaffen
  • Auch Richtungswechsel sind erlaubt.

Wie wird aggressives Verhalten an der Leine mit diesen Maßnahmen sinnvoll verändert?

Wenn der Hund durch Management bzw. Vermeidung in einen entspannteren Modus gegenüber aggressionsauslösenden Reizen wie beispielsweise Artgenossen und in einen ruhigeren Allgemeinzustand findet, kann eine vorsichtige, schrittweise Annäherung stattfinden. Aber da reden wir von Distanzen von über hundert Metern – mit der Betonung darauf, dass jeder Hund andere Toleranzgrenzen hat! Manchen hilft es, wenn das geliebte Quietschspielzeug bei stressenden Begegnungen verfügbar ist. Wieder andere lernen etwa, bei „Touch“ den Handrücken des Besitzers zu berühren und dafür belohnt zu werden und vergessen darüber ganz auf eine aggressive Reaktion. Auch eine Abfolge von Verhaltensweisen kann helfen, damit sich der Hund auf die Interaktion mit seinem Menschen konzentriert. So kippt er auch seltener in unerwünschte Verhaltensweisen. Manche Hunde können sogar am Boden nach Leckerlis suchen. Andere haben zu viel Stress, um überhaupt fressen zu können.

Was ist das Wichtigste, um die Leinenaggression  bei Hunden abzubauen?

Das Wichtigste ist mit Sicherheit, einen Ruhemodus zu finden, wenn mit dem Training gestartet wird. Kein nervöser, in die Leine springender Hund ist zu guter Leistung durch positive Bestärkung fähig. Und das ist das Um und Auf:

  • keine Strafe (mehr),
  • kein Leinenruck und
  • keine verbalen Drohungen!

Im besten Fall soll der Hund mit ehemals negativ besetzten Reizen, die ihn zu Leinenaggression getrieben haben, nun verbinden: „Cool, da kommt wieder ein Artgenosse/ein Jogger, nun bekomme ich meinen Ball/ein Leckerli und mein Mensch ist glücklich mit mir!“ Das Geheimnis des Erfolges ist es, durch Geduld und viel Einfühlungsvermögen ein positives, von Lernerfolg geprägtes Umfeld zu schaffen. Ein guter Hundetrainer oder eine gute Hundetrainerin können dabei helfen!

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