Warum Sie Hunden mit Festschmaus-Resten keine Freude machen

by Verena Hauck
2 Minuten Lesedauer
Ein Hund sitzt mit angelegten Ohren vor einem leeren Teller Keksen vor einem Weihnachtsbaum. Daneben steht ein Zettel mit der Aufschrift "Santa, wegen der Kekse...". Die Situation soll humorvoll zeigen, dass Hunde keine Essensreste bekommen sollten.

Weihnachten steht vor der Tür – und das bedeutet auch eine Zeit der guten Festessen! Weihnachtsbraten, Kekse und Gebäck, köstliche Zuspeisen… in den Feiertagen zum Jahresende biegen sich unsere Festtafeln vor leckerem Essen. Da ist es kaum verwunderlich, dass auch die Hundeschnauze immer wieder über dem Tischrand erscheint, mit zwei großen Augen und bettelndem Blick darüber. Viele erbarmen sich und geben ihren Fellnasen Essensreste. Schließlich ist ja ein besonderer Anlass!

Dennoch tut man dem Vierbeiner damit leider nichts Gutes. Durchfall, Erbrechen, eine Nacht voller Bauchschmerzen bis hin zur tödlichen Vergiftungen durch unverträgliche Zutaten sind oftmals die Folge. Wir erklären Ihnen, warum Ihr Hund keine Reste vom Tisch bekommen sollte und wie man bettelnden Hunden Einhalt gewährt!

Warum Menschenessen nicht gut für Hunde ist

Reste von der Festtagstafel oder auch vom alltäglichen Esstisch sollte man niemals an Hunde verfüttern! Denn Speisen, die fix fertig für unseren Gaumen zubereitet wurden, bergen für Hunde (und auch Katzen) ungeahnte Gefahren.

  • Unsere Essensreste enthalten zu viel Fett, Salz oder Zucker. Solche Nährstoffüberschüsse belasten den Stoffwechsel des Hundes. Kurzfristig können Verdauungsstörungen wie Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen die Folge sein. Langfristig drohen Übergewicht, Herz-Kreislauf-Probleme oder Pankreatitis. Dies kann die allgemeine Lebensqualität des Hundes verschlechtern und auch die Lebenszeit drastisch verkürzen. 
  • Auch Knochenreste, die gerne an Hunde verfüttert werden, stellen eine Gefahr dar. Sie können splittern und Verletzungen im Magen-Darm-Trakt hervorrufen. 
  • Kohlenhydrathaltige Menschennahrung wie Brot, Nudeln oder Teigwaren können bei Hunden Blähungen, Durchfall oder Verstopfung auslösen. Denn der Verdauungstrakt von Hunden ist nicht darauf ausgelegt, große Mengen an komplexen Kohlenhydraten oder Gluten zu verarbeiten. Eine regelmäßige Fütterung mit diesen Resten kann zu Stoffwechselproblemen wie Insulinresistenz oder Bauchspeicheldrüsenentzündung führen.

Der kurze Genuss eines Leckerbissens bei Tisch wiegt also nicht das Leid auf, mit dem der Hund über kurz oder lang für die Leckerei büßen muss. Dennoch können Sie Ihrem Liebling zu den Festtagen etwas Besonderes gönnen – was der Hund ohne schlechtes Gewissen fressen darf!

Keine Reste, sondern speziell für Hunde

Wer den Hund am Festtagsschmaus teilhaben lassen will, kann gerne eine hündische Portion mitkochen – aber bitte abseits des Menschenessens! Ungesalzene, ungewürzte Reste dürfen gerne in den Napf wandern. Gekochtes Fleisch und Ei, rohes oder nur mit Wasser gegartes Gemüse, leckere Früchte und etwas Naturjoghurt für die Darmflora eignen sich perfekt als Weihnachtsmenü!

Erfahren Sie hier, 

Tipps gegen bettelnde Hunde 

Damit Hunde, die keine Reste (mehr) vom Tisch bekommen, nicht weiter lästig sind, bedarf es konsequenter Maßnahmen:

  1. Klare Regeln
    Niemand (!) sollte dem Hund etwas vom Esstisch geben – auch keine kleinen „Leckerbissen“. Denn jedes Nachgeben verstärkt das Bettelverhalten.
  2. Getrennte Bereiche
    Der Hund sollte sein eigenes Futter nicht unmittelbar vom Tisch oder im Essbereich der Menschen erhalten. Sein Futterplatz ist woanders, und nur dort erhält er seine Mahlzeiten.
  3. Keine hungrigen Hunde bei Tisch
    Für Hund und Halter ist die Situation leichter zu ertragen, wenn der Hund nicht hungrig ist. Daher sollte man den Vierbeiner rechtzeitig oder gleichzeitig seine eigene Portion geben – aber abseits des Essbereichs der Menschen.
  4. Alternativen bieten
    Bieten Sie dem Hund vor oder während der Mahlzeiten eine Kaualternative, z. B. einen Kauknochen oder einen gefüllten Kong. So ist er zufrieden und abgelenkt. Wenn der Hund das Körbchen-Kommando beherrscht, kann man ihn auch ins Körbchen schicken, statt ihn betteln zu lassen. Oder Sie geben dem Hund, wenn er bettelt, keine Essensreste, sondern Streicheleinheiten. Die haben keine Kalorien und sind für jeden Hund in unendlichen Mengen verträglich!
  5. Richtiges Verhalten loben
    Wenn der Hund während des Essens ruhig bleibt, loben Sie ihn verbal. Ein Belohnungsleckerli gibt es aber erst, nachdem Sie Ihr Essen friedlich beendet haben!

Natürlich benötigen Verhaltensänderungen Zeit und konsequente Wiederholungen. Haben Sie daher Geduld und führen Sie das gewünschte Verhalten in kleinen Schritten herbei. Am wichtigsten ist jedoch, dass Sie selbst bei den größten Hundeaugen nicht schwach werden! Sonst haben Sie Ihre mühsamen Trainingserfolge zunichte gemacht. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und frohe Festtage!

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