Studie: DAS ist wichtig für ein langes Hundeleben

by Verena Hauck
Ein älterer Hund steht für ein langes Hundeleben.

Wissenschaftler haben nun für das „Dog Aging Project“ in einer aufwendigen Studie herausgefunden, was Fellnasen für ein langes Hundeleben brauchen – und was nicht. Manche Ergebnisse sind wenig überraschend, andere jedoch sehr. Doch obwohl die Zahlen eine eindeutige Sprache sprechen, stecken oftmals andere Gründe dahinter als erwartet. Erfahren Sie hier, was gut oder schlecht für ein hohes Lebensalter unserer Hunde ist.

Das wissenschaftliche Gemeinschaftsprojekt „The Dog Aging Project“ versucht bereits seit Jahren, das Geheimnis hinter einem langen und schönen Hundeleben zu lüften. Denn obwohl unsere Fellnasen zur Familie gehören , ist ihre durchschnittliche Lebensspanne herzzerreißend kurz. Je nach Rasse, Größe und Gewicht werden Hunde zwischen 6 und 18 Jahre alt. Die meisten Hundebesitzer würden alles dafür geben, noch ein oder zwei gute Jahre mit ihren Hunden herauskitzeln zu können. Daher ist es erfreulich, dass kürzlich eine besonders aufwendige Studie der US-amerikanischen Arizona State University für neue Erkenntnisse sorgte.

Die Wissenschaftler erhoben dafür per Umfrage die umfangreichen Daten von 21.410 Hunden. Angaben über tägliche Bewegung, Wohnort, Verhalten des Hundes, Medikamente und Präventive, Gesundheitszustand und demografische Daten der Hundebesitzer wurden zusammengetragen und analysiert. Die Zusammenhänge daraus, welche Faktoren ein langes und gesundes Hundeleben begünstigen oder erschweren, könnten überraschend sein.

Sozioökonomie bestimmt Gesundheitszustand

Man kann nicht alles kaufen – ein langes Hundeleben aber anscheinend doch. Laut der Studie tendieren Hunde in einkommensstarken Haushalten dazu, ein gesünderes Leben zu führen. Dies hängt wahrscheinlich stark mit der Möglichkeit zusammen, den Hund medizinisch optimal betreuen zu können. Denn Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt, lebensrettende Operationen, Medikamente und spezielles Diätfutter sind sehr teuer. Doch nicht alle Hundebesitzer können sich die beste Behandlung für ihren Hund leisten. Das führt dazu, dass die Gesundheit der Tiere allgemein mehr leidet und sie in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkter sind als Hunde aus reicheren Familien. Aber nicht verzagen! Denn Geld ist nicht der stärkste Faktor, wenn es um Gesundheit und Wohlbefinden der Hunde geht.

Im Rudel lebt’s sich’s länger

Stolze fünf Mal (!) wirksamer als sozioökonomische Faktoren ist nämlich der soziale Faktor. Denn wie Hunde mit ihrer Familie zusammenleben, hat einen viel größeren Einfluss auf ihre Gesundheit als reines Einkommen. Laut der Studie sind jene Hunde am gesündesten und mobilsten, die mit anderen Hunden zusammenleben. Das tägliche gemeinsame Spiel und Zusammensein mit Artgenossen wirkt sich besonders positiv auf das vierbeinige Wohlbefinden aus. Einen ähnlichen, leicht abgeschwächten Effekt kann man erzielen, indem man seinen Hund oft mit anderen, gut sozialisierten Hunden zusammen spielen lässt. „Dies zeigt uns, dass eine höhere Anzahl an sozialen Gefährten sehr wichtig für die Gesundheit unserer Hunde ist – ganz ähnlich wie bei anderen sozialen Lebewesen, wie beispielsweise Menschen“, so ASU-Doktorandin Bri McCoy.

Keine Kinder in der Familie

Ein für die Forscher sehr überraschendes Resultat war die negative Korrelation zwischen der Anzahl von Kindern im Haus und der Hundegesundheit. Denn je mehr Kinder es in der Familie gibt, desto mehr scheint der Hund darunter zu leiden – zumindest gesundheitlich. Denn keinesfalls bedeuten diese Zahlen, dass sich Kinder und Hunde nicht vertragen oder einander nicht gut tun. Der Grund für ein niedrigeres Wohlbefinden der Hunde in kinderreichen Familien liegt wahrscheinlich in den beanspruchten Ressourcen. Denn die Betreuung des Nachwuchses nimmt viel Zeit und Energie in Anspruch. Da kann es gut passieren, dass Spaziergänge kürzer ausfallen oder Verletzungen und Krankheiten nicht so schnell am Hund erkannt werden. „Man sollte es mehr als ein Problem in der Ressourcenaufteilung sehen als dass Kinder schlecht für Hunde sind“, stellt McCoy klar.

Weitere Untersuchungen für ein langes Hundeleben

Natürlich sind sich die Wissenschaftler im Klaren darüber, dass es sich bei den erhobenen Daten lediglich um Umfragewerte handelt. Deswegen wollen sie die Ergebnisse der Studie mit physiologischen Werten weiter überprüfen. Eine fokussierte Stichprobe von 1.000 Hunden stehen deswegen in den nächsten Monaten unter genauer Beobachtung. Blutproben, molekulare und immunologische Werte und Untersuchungen sollen die Ergebnisse der explorativen Studie weiter untermauern oder aber entkräften. Somit soll noch besser abgeklärt werden, wie man das Hundeleben seiner Fellnase um wertvolle Zeit und auch Qualität verbessern kann.

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