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Hundesprache verstehen
Die Kommunikation mit unseren Hunden spielt im Zusammenleben eine sehr große Rolle. Dabei ist die wichtigste Form ihre Körpersprache. Wir Menschen tun uns allerdings oft etwas schwer unsere Hunde genau zu verstehen und die körpersprachlichen Signale richtig zu deuten. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Hundesprache achten sollten.
Wie kann ich Hundesprache verstehen?
Damit Sie Ihren Hund in Zukunft noch besser verstehen und Missverständnisse vermeiden können, möchte ich Ihnen einen kleinen Einblick in das 1×1 der Kommunikation unter Hunden und auch zwischen Mensch und Hund geben. Dabei ist es wichtig den ganzen Hund in einer Situation zu betrachten und auf folgende Punkte zu achten:
- Körperhaltung/-spannung
- Schwanz
- Ohren
- Augen
- Mundpartie
- allgemein Kopf/Gesicht
Vor allem bei Fotos ist zu beachten, dass es sich hier um Momentaufnahmen handelt und diese uns nur einen kleinen Einblick geben können.
Was sind Calming signals – Beschwichtigungssignale?
Beschwichtigungssignale dienen, wie der Name schon sagt, dazu sich selbst und das Gegenüber zu beschwichtigen. Sie sind Mittel der Kommunikation und können auch ein Ausdruck dafür sein, dass der Hund sich gerade nicht wohl fühlt.
Darunter fallen unter anderem:
- Wegschauen
- Kopf/Körper wegdrehen
- Über die Nase schlecken
- Vorderpfote anheben
- Hinsetzen
- Kratzen
- Schüttelnd
- Gähnen
Was bedeutet “nein” in der Hundesprache?
Die Eskalationsleiter
Die Eskalationsstufen zeigen sehr deutlich, wie viel Verhalten ein Hund oft zeigt, bevor er aggressives Verhalten zeigt.
Es ist sehr wichtig, dass man diese Signale ernst nimmt und einen Hund, zB. für Knurren, nicht bestraft. Sonst kann es sehr schnell passieren, dass der Hund ein paar Stufen überspringt und es so zu Situationen kommt, in denen der Hund vermeintlich „aus dem Nichts“ zubeißt.
Umarmungen mögen Hunde oft nicht
Wir Menschen drücken unsere Zuneigung gerne mit Umarmungen und Küssen aus. Hier werden unsere Hunde sehr oft zwangsbeglückt. Die meisten Hunde finden es gar nicht toll, wenn sie umarmt werden, da es für den Hund eine bedrohliche Situation sein kann.
Besonders mit Kindern können solche Situationen sehr schnell zur Gefahr werden.
Die 3-Sekunden Regel
Sie streicheln den Hund kurz, nehmen dann für ca. 3 Sekunden die Hand wieder weg und warten was der Hund tut. Bleibt er oder drückt sich sogar an Sie dürfen Sie weiterstreicheln. Dreht der Hund sich weg oder geht weg, mag er gerade nicht gestreichelt werden.
Finden Sie heraus, an welchen Stellen Ihr Hund gerne berührt wird. Ganz oft ist der Hals- und Brustbereich eine gute Stelle, wo Hunde Berührungen genießen.
Was sind die häufigsten Mythen und Missverständnisse?
Mit dem Schwanz wedeln
Eines der größten Missverständnisse in der Körpersprache unserer Hunde ist wohl das Schwanz wedeln. Wenn der Hund mit dem Schwanz wedelt bedeutet das nicht automatisch, dass er auch freundlich ist. Es drückt lediglich aus, dass der Hund gerade aufgeregt ist, dies kann sowohl positiv als auch negativ sein. Hier ist es also wieder umso wichtiger die gesamte Situation und den ganzen Hund zu betrachten.
Ein gähnender Hund ist müde
Natürlich gähnen auch Hunde, wenn sie müde sind. Allerdings sieht man öfter Hunde, die gähnen, wenn man sie hoch hebt oder sich ihnen übergriffig nähert.
Wie bereits erwähnt gehört auch Gähnen zu den Beschwichtigungssignalen und kann ein Ausdruck dafür sein, dass der Hund sich in einer Situation gerade nicht wohl fühlt.
Achten Sie doch mal bei der Interaktion mit Ihrem Hund ganz bewusst auf seine Körpersprache oder filmen Sie sich und sehen sich das Video in Slow-Motion an.
Sie werden erstaunt sein, welche Signale Sie entdecken.
Am 14. Juni gibt es in der VÖHT Online-Akademie einen Vortrag zum Thema Körpersprache. Hier können Sie sich anmelden: Anmeldung VÖHT-Online-Akademie
Über die Autorin
Als tierschutzqualifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin bietet Irene Husczawa seit 2015 mobiles Hundetraining im Raum Wien und Umgebung an. Egal ob Zuhause, im Alltag, auf Spaziergängen oder im Büro – unter dem Motto Gemeinsam statt Gegeneinander unterstützt sie Mensch-Hund-Teams, damit beide Enden der Leine wieder Spaß am Training und im Zusammenleben haben.
Autorin: Irene Husczawa
Irene Husczawa ist Vortragende für die Wiener Sachkunde, Prüferin des verpflichtenden Führscheins und des Geprüften Stadthundes in Wien, sowie für den Sachkundenachweis in Niederösterreich. Als aktives Mitglied verschiedener Netzwerke (VÖHT, Trainieren statt Dominieren, Tierschutzhund.info) setzt sie sich für einen modernen und bedürfnisorientierten Umgang mit Hunden ein.Kontakt für Fragen:
Bitte beachten Sie, dass die Beantwortung der Mails unter Umständen einige Zeit dauern kann, da wir den Großteil unserer Zeit dem Training und der Ausbildung widmen.