Als Familie mit Hund zu leben, ist etwas Wunderbares. Damit das harmonische Zusammenleben auch so funktioniert, wie man es sich vorstellt, gilt es, einige Regeln aufzustellen, die Vorteile für alle Beteiligten bringen werden.
Um dem Vierbeiner von Anfang an zu vermitteln, dass das Baby etwas Positives bedeutet, sollte er schon in der Schwangerschaft miteinbezogen werden und keine Privilegien von heute auf morgen mit der Geburt verlieren. Besser ist es, ihn in kleinen Schritten an eine Umstellung zu gewöhnen. Durfte Ihr Hund bislang auf das Sofa und ins Bett und soll es in Zukunft nicht mehr? Dann beginnen Sie noch in der Schwangerschaft damit, ihn an seinen neuen Platz zu gewöhnen. Kommt mit der Geburt des Kindes alles zusammen, wird Ihr Hund es sonst schwer haben, sich mit den neuen Abläufen und für ihn teilweise negativen Eindrücken zurechtzufinden. Hat er es hingegen schon vorher verstanden, wird er nicht von heute auf morgen überrumpelt und hat Zeit, sich anzupassen.
Ein eigener Platz, der nur ihm gehört, ist sowieso etwas ganz Tolles! Mit Sicherheit wird er schnell verstehen, dass dies sein Rückzugsort ist, an dem ihn niemand stören wird und an dem er zur Ruhe kommen kann. Haben Sie hier immer ein Auge darauf, dass Ihr Kind, sobald es zu krabbeln beginnt, Ihren Hund nicht an dessen Platz besuchen darf. Das kann es gerne überall sonst tun, solange Sie sich sicher sind, dass Ihr Hund davon nicht gestresst ist, sondern entspannt bleibt. Um brenzlige Situationen zu vermeiden, hat Ihr Hund unter anderem diesen einen Ort. Wird es ihm doch mal alles zu viel und fühlt er sich bedrängt, so kann er jederzeit an seinen Platz gehen, um für sich zu sein. Deshalb ist es wichtig, ihm diesen Platz zu lassen und seine Individualdistanz nicht zu unterschreiten.
Um Ihren Hund miteinzubeziehen, bieten sich viele Möglichkeiten. Wenn Ihr Baby auf der Krabbeldecke liegt, darf er sich auf seiner Hundedecke danebenlegen. Auch beim Wickeln darf er gerne einfach nur zusehen und dabei sein. So viel Zeit das neue Familienmitglied auch beansprucht, planen Sie immer mal wieder ein paar Minuten ein, in denen Ihr Baby schläft, um ganz für Ihren Hund da zu sein. Er wird diese Zeit mit Ihnen sehr genießen und wird keinen Grund haben, das Kind negativ abzuspeichern. Im Gegenteil, vielleicht sind Sie jetzt sogar mehr zuhause und machen tolle Spaziergänge mit Kinderwagen und Hund?Ihr Baby ist nun soweit, seine Umgebung aktiv zu erkunden? Jetzt gilt es, auf Trab zu bleiben! Auch wenn Ihr Kind zielsicher den Hund ansteuern wird, denken Sie immer daran, ihn an seinem Rückzugsort zu schützen. Kommt er aus freien Stücken zu Ihnen, darf Ihr Kind ihn gerne vorsichtig streicheln und über sein weiches Fell staunen. Lassen Sie es seine Augen, Ohren und Nase finden und sogar ein Leckerli von der flachen Hand geben. Ihr Hund wird es sicher genießen, auch mal im Mittelpunkt zu stehen und nicht auf Abstand gehalten zu werden.Dennoch denken Sie immer daran: Hund und Kind niemals alleine lassen! Ein Kind kann die Zeichen eines Hundes noch nicht richtig deuten und wird nicht entsprechend reagieren können. Hunde hingegen können ihre Warnsignale nur steigern, werden ihre sanfteren Signale nicht wahrgenommen. Diese Konstellation könnte also sehr schnell nach hinten losgehen. Dementsprechend einfach immer dabei sein oder beide räumlich trennen, sollten Sie einmal nicht aufpassen können.
Hat der Einstieg ins Familienleben schließlich reibungslos funktioniert, werden Hund und Kind noch eine Menge Spaß und Freude zusammen haben und definitiv sehr voneinander profitieren können!Kristina Ziemer-Falke ist zertifizierte Hundetrainerin und Verhaltensberaterin durch die Tierärztekammer Schleswig-Holstein und das Messerli Forschungsinstitut der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Darüber hinaus verfügt sie über viele Zusatzausbildungen, insbesondere in den Bereichen Hundeverhalten, Ernährung und Tierheilpraxis.
Mit ihrem Mann Jörg Ziemer gründete sie das Schulungszentrum Ziemer & Falke, das mittlerweile deutschlandweit als eine der führenden Ausbildungsstätten für Hundetrainer gilt. Sie ist Sachverständige für Hundetraining und -verhalten sowie aktives Mitglied im Prüfungsausschuss der Tierärztekammer Niedersachsen für Hundetrainerzertifizierungen. Viele kennen Kristina außerdem als erfolgreiche Autorin von Fachbüchern für Hundetrainer und Hundehalter sowie aus Artikeln beliebter Hundezeitschriften. Als Dozentin ist sie deutschlandweit gefragt.
Ziemer & Falke – Schulungszentrum für Hundetrainer GmbH & Co. KG
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