Studie: Sind Schweine selbstständiger als Hunde?

by StefanC
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Dass Schweine und Hunde über große Intelligenz verfügen, ist mittlerweile schon ein alter Hut in der Wissenschaft. Das Forscherteam einer ungarischen Universität wollte nun jedoch herausfinden, wer sich von den beiden beim Problemlösen eher auf den eigenen Verstand verlassen möchte und wer Hilfe bei uns Menschen sucht – das Ergebnis könnte Sie überraschen!

Mittlerweile versuchen wir Menschen, so ziemlich jedes Tier in unseren eigenen vier Wänden als Haustier zu halten, und besonders das Miniaturschwein erfreut sich weniger als Nutz-, sondern immer öfter als Haustier großer Beliebtheit. Das Forscherteam um Paula Pérez Fraga der ungarischen Eötvös-Loránd-Universität beschäftigte sich mit der Frage, wie sehr sich Miniaturschweine und Haushunde bei der Lösung von Problemen an ihre Menschen wenden oder eine harte Nuss lieber selbst knacken. Dafür verglichen sie Problemlösestrategien von zehn Schweinen, die in Familienhäusern als Haustiere gehalten wurden, und zwölf Familienhunden in drei Testphasen. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal „Animal Cognition“.

Leicht, schwieriger, unmöglich

Das Problem der Studie, das Schweine und Hunde lösen mussten, war ein Plastikbehälter, der über einem Leckerbissen platziert worden war – die Hunde wurden mit Würstchen gelockt, die Schweine mit Äpfeln oder Hundefutter. In der ersten Testphase wurden die Tiere ohne Leckereien mit dem Problem vertraut gemacht, in der zweiten Phase mussten sie den Behälter fünf Mal selbst mit der Schnauze oder den Läufen verschieben, um so an das Futter zu kommen. In der dritten Phase wurde es den Tieren durch eine Fixierung des Plastikbehälters unmöglich gemacht, aus eigener Kraft an die Leckerchen zu kommen. Somit wollten das Forscherteam untersuchen, welche Spezies sich wie oft an die anwesenden Besitzer wenden würde, um Hilfe bei der Problemlösung zu erbitten.

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Selbst sind die Schweine!

Wie sich zeigte, kamen Schweine in der lösbaren Problemphase im Durchschnitt schneller als Hunde an das lockende Futter heran. Neun von zehn Schweinen erreichten schon beim ersten Versuch die Leckerchen, während „nur“ neun von zwölf Hunden beim ersten Mal erfolgreich waren. Beide zeigten ein gleiches Maß an geringer Orientierung an den anwesenden Menschen (z.B. Blickkontakt, Blickschweifen zwischen dem Menschen und dem Zielreiz, Vokalisation), solange sie die Aufgabe selbst lösen konnten. In der unlösbaren Phase zeigten sich Schweine hartnäckiger bei den Versuchen, den störenden Platikbehälter selbst zu entfernen, während sich Hunde relativ schnell an ihre Bezugspersonen wandten und kürzer mit dem Plastikbehälter interagierten als Schweine. Diese größere Bereitschaft von Hunden, sich an einer menschlichen Bezugsperson zu orientieren und mehr kommunikatives Verhalten zu zeigen, könnte eine Erklärungsmöglichkeit dafür sein, warum Hunde von allen Spezies so erfolgreich darin sind, tiefe Beziehungen zu uns Menschen aufzubauen.

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