Tosa Inu (Hunderasse) – Japans traditioneller Kampfhund

by Redaktion
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Der Tosa Inu, auch als japanischer Mastiff bekannt, ist eine beeindruckende Hunderasse mit einer faszinierenden Geschichte. Trotz seiner ursprünglichen Verwendung als Kampfhund zeichnet sich der Tosa Inu durch ein ruhiges und sanftmütiges Wesen aus. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf diese bemerkenswerte Rasse und beleuchten ihre Geschichte, Charaktereigenschaften, Pflegebedürfnisse und vieles mehr.

FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde

Sektion 2: Molossoide, Doggenartige
Ohne Arbeitsprüfung
Ursprungsland: Japan
FCI-Standardnummer: 260
Widerristhöhe: Rüden: mind. 60 cm, Hündinnen: mind. 55 cm
Verwendung: ehemaliger Kampfhund, heute Wachhund

Geschichte & Ursprung

Ursprünglich entstammt die Rasse aus einer Dynastie, die seit Jahrhunderten eine alte Tradition in Japan hat: die Hundekämpfe. Diese zählten seit jeher zum kulturellen Gut. Aufgrund der japanischen Mentalität haben diese Kämpfe einen starken rituellen Charakter – ähnlich dem Sumoringen. Damals wurde der urtümliche ShikokuKen aus der japanischen Spitzfamilie für die Kämpfe herangezogen. Daraus wurde durch Kreuzungen mit westlichen Hunderassen der Tosa Inu gezüchtet. In Japan ist diese Rasse eine Legende und ein Mythos zugleich. Grundsätzlich ist der Tosa hierzulande aber eher selten anzutreffen und gilt als wahrer Exot unter den Hunderassen. Aufgrund seiner Charakterzüge wird er als treuer Wachhund gehalten, seine Haltung unterliegt allerdings den geltenden Gesetzen für Listenhunde.

Zu den rituellen Hundekämpfe Japans, in denen der Tosa Tōken (japanisch: 土佐闘犬 → deutsch: Tosa Kampfhund) eingesetzt wird, gibt es unterschiedliche Standpunkte. Befürworter sehen sie als Tradition, die ohne Blutvergießen auskommt – Ziel sei es schlichtweg, den Kontrahenten zu Boden zu ringen. Beißen und sogar Knurren soll hingegen zur Disqualifikation führen. Kritiker und Tierschützer bezweifeln dies allerdings und weisen auf Todesfälle von Hunden sowie auf die Verstrickung der Hundekämpfe zur Yakuza, der japanischen Mafia, hin.

Ein Tosa Inu liegt entspannt auf grünem Gras. Der Hund hat ein kräftiges, muskulöses Erscheinungsbild und kurzes, rotbraunes Fell.
Der Tosa Inu, bekannt für seine Ruhe und Ausgeglichenheit, braucht trotz seiner Größe regelmäßige Bewegung, um gesund und glücklich zu bleiben. © acceptfoto (Canva)

Wesen & Charakter

Ob seiner Körperstatur ist der Molosser weniger ausdauernd, obwohl er keine Bewegung scheut. Trotz seiner imposanten Erscheinung ist er ein ausgeglichener und ruhiger Hund, dem es an Unerschrockenheit und Mut nicht fehlt. Er hat ein beschützendes Wesen und ist ein umgänglicher Familienhund. Fremden gegenüber
ist er reserviert, aber nicht aggressiv, und er hat einen hohen Gehorsam. Eine konsequente – aber liebevolle – Erziehung sollte schon aufgrund seiner Charakterzüge und Größe an oberster Stelle stehen.

Ein Tosa Inu im Profil. Der Hund hat kleine, hängende Ohren und einen kräftigen Fang. Das kurzhaarige Fell ist rötlich-braun.
Das kräftige Profil des Tosa Inu zeigt seine starke Kieferpartie, die typisch für diese Rasse ist, welche ursprünglich für Hundekämpfe gezüchtet wurde. © acceptfoto (Canva)

Gesetzeslage

In vielen Ländern steht der Tosa Inu auf der Liste der gefährlichen Hunde und unterliegt strengen Haltungsauflagen. In Deutschland ist die Haltung je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. In einigen Regionen ist eine Sondergenehmigung erforderlich, während in anderen Ländern wie Frankreich und Großbritannien die Haltung des Tosa Inu vollständig verboten ist. Interessierte sollten sich unbedingt vor der Anschaffung über die geltenden Gesetze in ihrer Region informieren.

Der Tosa ist in manchen Ländern Deutschlands, sowie in einigen Schweizer Kantonen und in Liechtenstein als gefährliche Hunderasse gelistet. In den Kantonen Genf und Wallis sind Zucht, Einfuhr und Haltung verboten. In Österreich steht der Tosa in allen drei listenführenden Ländern (Wien, Niederösterreich, Vorarlberg) auf der Rasseliste. Je nach Land ist ein “Hundeführschein” (Wien), “Sachkundenachweis” (Niederösterreich) oder eine Sondergenehmigung des Bürgermeisters(Vorarlberg) zur Haltung erforderlich. In Frankreich und Großbritannien sind Hunde vom “Typus Tosa” verboten – also nicht nur der Tosa selbst, sondern auch alle Hunde, die wie ein Tosa aussehen. Auch in Dänemark steht er auf der Rasseliste des Hundegesetzes.

Ein Tosa Inu steht auf einer Wiese vor einem Hintergrund aus grünen Büschen. Der Hund ist muskulös und zeigt ein wachsames Verhalten.
Der Tosa Inu hat nicht nur ein beeindruckendes Äußeres, sondern auch einen ausgeprägten Schutzinstinkt, der ihn zu einem hervorragenden Wachhund macht. © acceptfoto (Canva)

Aussehen & Besonderheiten

Eine kräftige, muskulöse Gestalt, Hängeohren und eine stattliche Statur zeichnen den Tosa aus. Das Haarkleid ist kurz und in den Farben Rot, Apricot, Schwarz und Gestromt zugelassen, mit einem weißen Abzeichen auf der Brust. Die Hunderasse kann ein durchschnittliches Gewicht zwischen 50 bis 70 Kilogramm auf die Waage bringen, je nach Körperbau und Zuchtlinie.

Fell & Pflege

Das Fell des Tosa Inu ist kurz, hart und dicht, was die Pflege relativ einfach macht. Regelmäßiges Bürsten reicht aus, um das Fell sauber und gesund zu halten. Während des Fellwechsels kann es notwendig sein, häufiger zu bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Hautgesundheit zu fördern.

Da der Tosa Inu anfällig für Hautprobleme sein kann, ist es wichtig, auf Anzeichen von Irritationen oder Allergien zu achten und bei Bedarf einen Tierarzt aufzusuchen.

Ein Tosa Inu läuft schnell über ein offenes Feld. Der Hund bewegt sich mit kräftigen Schritten und zeigt eine athletische Figur.
Trotz seiner Größe und Masse ist der Tosa Inu erstaunlich agil und genießt es, sich im Freien auszutoben. © acceptfoto (Canva)

Gesundheit

Der Tosa Inu ist im Allgemeinen eine robuste Rasse, doch wie bei allen Hunden gibt es bestimmte gesundheitliche Probleme, auf die man achten sollte. Dazu gehören Hüftdysplasie, Ellenbogendysplasie und verschiedene Hauterkrankungen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine ausgewogene Ernährung sind entscheidend, um die Gesundheit des Hundes zu gewährleisten.

Ein Tosa Inu läuft durch einen Wald. Der Hund hat die Zunge herausgestreckt und sieht zufrieden aus, während er zwischen den Bäumen läuft.
Der Tosa Inu ist ein treuer Begleiter, der sowohl Wachhund- als auch Familienhund-Qualitäten in sich vereint. © acceptfoto (Canva)

Wusstest du, dass der Tosa...

  • … kein ursprünglich japanischer Hund ist, sondern erst durch die Kreuzung des ShikokuKen mit westlichen Rassen gezüchtet wurde?
  • Zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert wurde die Rasse u. a. mit Bulldoggen, Mastiffs, Deutschen Vorstehhunden und Deutschen Doggen gekreuzt. Die typischen Molosser-Eigenschaften prägen seine Wesenszüge bis heute.
  • … auch „japanischer Mastiff “ genannt wird?
  • Der Tosa hat viele Namen: Tosa Inu (oder auch Tosa Ken) bedeutet frei übersetzt „Tosa-Hund“ und bezeichnet die Gegend, aus der die Rasse ursprünglich stammt.
Ein Tosa Inu liegt aufmerksam auf einer Wiese im Wald. Der Hund ist entspannt, hat jedoch eine wachsame Körperhaltung.
Ein Tosa Inu kann ein wunderbarer Begleiter sein, wenn er richtig sozialisiert und erzogen wird, da er eine starke Bindung zu seiner Familie aufbaut. © acceptfoto (Canva)

Häufige Fragen zum Tosa Inu

Sind Tosa Inus schwer zu erziehen? Aufgrund ihrer Intelligenz und ihres starken Willens kann die Erziehung eines Tosa Inus eine Herausforderung sein. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist entscheidend.

Wie groß werden Tosa Inus? Rüden erreichen eine Mindesthöhe von 60 cm, Hündinnen mindestens 55 cm. Das Gewicht liegt zwischen 50 und 70 Kilogramm.

Tosa Inu – Japanischer Kampfhund (Video)

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Anfängertauglich

Familienfreundlich

Fellpflege

 

Der Tosa Inu ist ein beeindruckender und majestätischer Hund, der durch seine Geschichte und sein Wesen gleichermaßen fasziniert. Mit der richtigen Erziehung und Pflege kann er ein treuer und liebevoller Begleiter sein, der jedoch in den Händen erfahrener Hundehalter am besten aufgehoben ist.

 

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