Tierernährungsberater – reichhaltiges Berufsbild

Sich richtig und vor allem gesund zu ernähren ist nicht nur für uns Menschen der Schlüssel zu einem langen und qualitätsvollen Leben. Ein Ernährungsberater für Tiere kann dabei helfen, den Futterplan perfekt an die Bedürfnisse und den Lebensstil unserer Fellnasen anzupassen. Was genau versteht man eigentlich unter einem Tierernährungsberater und wie kann man zu einem solchen werden? Erfahren Sie hier mehr über ein spannendes Berufsbild des Dienstleistungssektors.

Wenn es um die Ernährung geht, gilt für unsere Haustiere dasselbe Prinzip wie für uns Menschen: Um sich nachhaltig gesund und artgerecht zu ernähren, braucht es viel Fachwissen. Zu den zu betreuenden Tierarten gehören dabei Pferd, Hund, Katze
und hierzulande übliche Nagetiere in Menschenhaltung wie u.a. Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen. Als Tierernährungsberater steht man Haustierbesitzern unterstützend zur Seite, um sicherzustellen, dass der Futterplan den individuellen Bedarf an Energiegehalt und Nährstoffen abdeckt. Personen dieser Berufsgruppe sind nicht nur fähig, die Auswirkungen von Futtermitteln und Futterzusätzen auf die Gesundheit von Haus- und Heimtieren zu verstehen. Sie können dieses Wissen außerdem praktisch auf den individuellen Einzelfall anwenden. Ihr Aufgabenbereich umfasst daher:

• Bestandsaufnahme

Erhebung des ernährungstechnischen Ist-Zustandes des Tieres unter Berücksichtigung der Lebensumstände und bisherigen Erkrankungen sowie der persönlichen Wünsche des Tierhalters.

• Ernährungsanalyse

Abgleich der momentanen Fütterungsverhältnisse mit dem tatsächlichen Energiebedarf des Tieres. Dabei sollte die komplette Palette von Futterarten berücksichtigt werden, also Fertigfutter, hausgemachtes Futter, Grobfutter, Kraftfutter, Ergänzungsfuttermittel sowie Snacks oder Futterbelohnungen.

• Beratung

Beratung der Tierbesitzer über verschiedene Aspekte der artgerechten Tierfütterung: Inhalts- und Zusatzstoffe, verschiedene Fütterungsmethoden, Vor- und Nachteile der Futterarten für die betreffende Tierart.

• Bedarfsrechnung

Berücksichtigung der Vorgeschichte und spezieller Bedarfsgrundlagen (art- oder rassetypische Eigenschaften, Wachstum, Alter, mögliche Trächtigkeit und Säugen der Welpen, Leistung und Verhalten, etc.) oder möglichen Einschränkungen der täglichen Ernährung (wie z.B. Allergien, Unverträglichkeiten, Budget, Lebensstil, etc.)

• Rationsanpassung

Erstellung eines individuellen Futterplans anhand der Bedarfsrechnung, Einschränkungen und Fütterungswünschen des Tierbesitzers

Um offiziell seine Dienste als Tierernährungsberater anbieten und ausüben zu können, bedarf es einer Gewerbeberechtigung zur „Ausbildung, Betreuung, Pflege und Vermietung von Tieren sowie die Beratung hinsichtlich artgerechter Haltung und Ernährung von Tieren mit Ausnahme der den Tierärzten vorbehaltenen diagnostischen und therapeutischen Tätigkeiten“. Natürlich unterliegen
Tätigkeiten dieses Gewerbes automatisch dem Tierschutzgesetz. Klar von den Aufgabenbereich eines Tierernährungsberaters abgegrenzt sind alle Tätigkeiten, die nur von Veterinärmedizinern durchgeführt werden dürfen, wie medizinische Untersuchungen, Diagnosen, Verordnung von Medikamenten, Behandlungen und Eingriffe.

Ausbildungsmöglichkeiten für Tierernährungsberater

Grundsätzlich handelt es sich beim Berufszweig Tierernährungsberater um ein freies Gewerbe.  Daher ist eine solide Ausbildung und entsprechende Erfahrung notwendig, um diesen Beruf seriös, tierschutzkonform  und für das Tierwohl ausüben zu können.

Der Fachverband der persönlichen Dienstleister hat daher gemeinsam mit Experten eine Ausbildungsempfehlung erstellt, die mit dem Berufsbild auf der Seite www.persönliche-dienstleister.at abgerufen werden kann.
Zusätzlich wird derzeit auch ein Qualitätsmanagement-Programm Berufliche Sorgfalt für die Tierberufe ausgearbeitet.

Weitere Informationen aus dem Bereich der Tierbetreuung finden Sie hier.