Die Hundezeitung im Gespräch mit den Regisseuren Elsa Kremser und Levin Peter zum Österreich-Kinostart von “Space Dogs”
Nach coronabedingten Verzögerungen startet der Film “Space Dogs” am 02. Juli 2021 endlich in den österreichischen Kinos! Der Film begibt sich auf die Spuren von Laika, jener Moskauer Straßenhündin, die als erstes Lebewesen ins All – und damit in den sicheren Tod – geschickt wurde. Laika kehrte der Legende nach auf die Erde zurück und streift seither als Geist durch die Straßen Moskaus. Verwoben mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial aus der Ära der sowjetischen Raumfahrt erzählt “Space Dogs” die Geschichte von Laikas Nachfahren – vom Aufstieg in den Weltraum bis zum Leben am Erdboden.
Der Hundezeitung gaben die “Space Dogs” Regisseure Elsa Kremser und Levin Peter anlässlich des Kinostarts ein spannendes Interview.
Wie kam es zu dem Film “Space Dogs”? Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?
Ein Hundegeist, der auf Erden wandelt, nachdem er ins All geschossen und damit einem sicheren Tod preisgegeben wurde. Wie erklären Sie sich diesen Mythos und können Sie der Legende um Laika persönlich etwas abgewinnen?
Wie lange haben die Dreharbeiten gedauert und waren sie, dadurch dass Sie mit Straßenhunden in Moskau gedreht haben, besonders schwierig?
Elsa Kremser: Insgesamt haben wir für den Film über ein Jahr lang recherchiert. Die Dreharbeiten erstreckten sich dann über einen Zeitraum von 6 Monaten, in denen wir insgesamt 60 Tage gedreht haben. Um im Kino die Nähe zu den Hunden erlebbar zu machen, war unser oberstes Credo, dass wir von diesem Straßenhunderudel akzeptiert werden müssen. Wir wollten Teil dieser Gemeinschaft werden, uns mitten in das Rudel begeben und uns nicht, wie in einer klassischen Tierdokumentation, verstecken, um an Aufnahmen zu kommen. Über mehrere Monate haben wir viele Stunden täglich mit den Hunden auf den Straßen von Moskau verbracht, bis sie uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Erst in den letzten 4 Wochen der Dreharbeiten waren wir so „integriert“ in diese Gemeinschaft, dass wir ihnen tatsächlich überall hin folgen konnten und durften.
Gab es für Sie während des Drehs menschliche bzw. emotionale Herausforderungen im Hinblick auf das Leben und Schicksal der Streuner?
Levin Peter: In erster Linie war es natürlich ein großes Geschenk, so nah am Leben dieser Hunde teilnehmen zu dürfen. Dennoch kam es auch zu sehr herausfordernden und emotional sehr belastenden Situationen, in denen wir mit der Härte des Lebens auf der Straße konfrontiert wurden. Es war allerdings eine große Überraschung, dass die Menschen in Moskau sich teilweise sehr aufopfernd um die Hunde kümmern. Zum Beispiel gibt es viele Menschen, die am täglichen Weg zur Arbeit die Hunde füttern. Wir haben auch eine Gruppe von Arbeitern kennengelernt, die tatsächlich die Operation für einen verletzten Straßenhund bezahlt hat.
Was ist die Kernaussage des Films? Was würden Sie sich wünschen, dass die Zuseher nach dem Kinobesuch mitnehmen?
Elsa Kremser: SPACE DOGS ermöglicht einen noch nie dagewesenen Einblick in das geheime Leben eines Moskauer Straßenhunderudels. Ich würde sagen, es ist wichtig, mit Offenheit in diesen Film zu gehen und sich von den Hunden überraschen und auf diese Reise mitnehmen zu lassen. Diese Reise ist natürlich auch geprägt von Härte, aber schließlich geht es darum, einer anderen Spezies diesen Raum und die Zeit zu widmen und sich selbst als Mensch ein Stück weit zu hinterfragen.
Und abschließend: Wer sollte sich “Space Dogs” unbedingt ansehen?
Levin Peter: Natürlich ist SPACE DOGS besonders spannend für Menschen, die den eindringlichen Blick der Hunde aus ihrem eigenen Leben kennen. Doch auch für jene, die den Vierbeinern bisher gleichgültig oder gar ablehnend gegenüber getreten sind, ist SPACE DOGS eine Einladung in die vielfältige und lebendige Welt der Hunde einzutauchen.
Space Dogs startet am 02.07.2021 in den österreichischen Kinos.
Hier findet ihr alle Termine und Informationen zum Film!